News 29.08.2016, 09:54 Uhr

MegaMIMO 2.0: So werden Fritz!Box & Co. dreimal schneller

Mit MegaMIMO 2.0 kommt ein neuer WLAN-Standard, der nicht nur die WLAN-Geschwindigkeit um den Faktor drei erhöht, sondern auch die Reichweite erheblich verbessert.
Die Tatsache, dass mehrere Router, selbst durch die Wände hindurch, gegenseitig WLAN-Netze verstopfen, haben Hersteller wie AVM bereits zum Anlass genommen, an Software-Lösungen zu tüfteln. Denn je mehr Nachbarn einen eigenen WLAN-Router betrieben, desto schwächer werden Übertragungsraten, weil Spektrum und Ausweichmöglichkeiten auf engem Raum begrenzt sind. Der Ansatz der MIT-Forscher ist eine Weiterentwicklung der MIMO-Technik (Multiple Input Multiple Output). Bei der letzten Version der Übertragungstechnik MU-MIMO bzw. Multi-User-MIMO kann ein Access Point/Router Datenpakete an mehrere Clients gleichzeitig schicken. Die Funkkanäle werden dadurch schneller wieder frei. Auch Mobilfunkstandards wie LTE nutzen diese Technik. Gerade angesichts der zusätzlichen Frequenzbelegung mit WLAN und LTE wird es aber immer enger in den häufig genutzten Frequenzspektren.

260-prozentige Signalverbesserung

Die Wissenschaftler des Computer Science and Artificial Intelligence Lab (CSAIL) gehen am Massachusetts Institute of Technology (MIT) nun mit einer neuen Lösung einen Schritt weiter. Das Problem des vollen Spektrums will man mit einem Software-Algorithmus namens MegaMIMO 2.0 umschiffen, den man bereits für marktreif hält. MegaMIMO 2.0 soll dabei die Signale der einzelnen Antennen synchronisieren und so die Frequenzauslastung ausbalancieren. Die Leistung und die Reichweite des WLANs bzw. Mobilfunknetzes sollen sich dadurch spürbar verbessern. In einem ersten Versuch mit vier Clients und vier 2-Stream-Basisgeräten konnten die Forscher gegenüber herkömmlichem MIMO-WLAN bereits eine Verbesserung um 260 Prozent erzielen.

Upgrade per Firmware und neuen Basisgeräten

Bis sich MegaMIMO 2.0 am Markt etablieren wird, gilt es allerdings noch einige Hürden zu meistern. In Firmennetzwerken müssten vor allem Access Points ausgetauscht werden, weil die Infrastruktur dort primär LAN-basiert ist. Privatanwender werden hingegen neben einem aktuellen Router mit dem dazugehörigen Firmware-Upgrade auch auf zusätzliche Basisstationen angewiesen sein, um den Drahtlos-Turbo zu nutzen.

Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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Simon Gröflin
30.08.2016
Korrektur Besten Dank für Ihren Kommentar. Habe das Beispiel bzw. den Fritz!Box-Router im Text weggelassen. Nach genauer Prüfung stand der ein wenig zusammenhangslos in der Landschaft. Damit wollte ich eigentlich nur illustrieren, dass sehr wahrscheinlich die neusten Top-Modelle mit grosser Wahrscheinlichkeit ein solches Update bekommen. Der Titel per se ist nicht falsch. Es kann ja sein, dass auch bei älteren Top-Geräten noch Updates kommen. Würde ich an Ihrer Stelle auch. Wer jedoch kurz vor dem Kauf eines Modells steht, dürfte es sich zweimal überlegen. Auf jeden Fall ist bei AVM eher denkbar, dass selbst bei älteren Routern noch eine neue Firmware kommt, weil dort ständig an den Firmwares geschraubt wird. Beste Grüsse Simon Gröflin