News 22.11.2013, 10:03 Uhr

Zermatter Skigebiet passt sich der Moderne an

In Zermatt ersetzt ein digitales Informationssystem die traditionellen Anzeigetafeln.
Die Technik lässt sich nicht aufhalten. Nicht einmal vom berühmtesten Berg der Schweiz, dem Matterhorn. Und nicht einmal auf 4000 Meter über Meer. Bis auf diese Höhe grüsst Wintersporttouristen des Zermatter Skigebiets ab diesem Jahr nämlich ein neues Informationssystem. Anstelle der traditionellen Anzeigetafeln auf den Skipisten werden 46-Zoll-Monitore in den Schnee gestampft. Diese geben Auskunft über Pistenpläne, Temperaturen, Windstärken und Lawinengefahr.

Webcam-Impressionen zur Minderung der Wartezeiten

Die Wartezeit an den Skiliften soll einem durch Imagefilme und Webcam-Impressionen nicht mehr so lang vorkommen und im Sunnegga-Tunnel kommt ein LED-Videobord hin. Insgesamt baut die Aargauer Firma richnerstutz um die 30 dieser modernen Anzeigesysteme in die Zermatter Berglandschaft ein. Softwarepartner dabei ist die Stuggarter netvico GmbH, der Auftrag soll drei Jahre dauern und hat ein Volumen von 4-5 Millionen Franken, wie uns Projektleiter Peter Ellenson von richnerstutz sagt.

Klimatisierte Displaygehäuse

Ein Helikopter flog diesen Display auf die knapp 3000 Meter über Meer
Die Displays sollen sich auf dem neusten Stand der «Digital-Signage»-Technik präsentieren und besitzen ein speziell entspiegeltes Schutzglas, das auch bei grösstem Sonnenschein gut lesbar sein soll. Was die Umweltschützer erzürnen dürfte: Die Gehäuse der Displays sind vollklimatisiert. Obwohl die Firma richnerstutz quasi ein Monpol für digitale Informationssysteme in den Schweizer Bergen hat, war die Installation scheinbar sehr aufwendig. Eine Grossbildwand am Trockenen Steg etwa musste mit einem Hubschrauber an einem 80 Meter langen Seil an ihren Standort geflogen werden, ein Bagger hob das für die drei auf zwei Meter grosse Leinwand benötigte Fundament aus.

Resonanz noch ungewiss

Ob die Bildschirme, deren Aufbau im Video unten gezeigt wird, bei den Wintersportlern gut ankommen oder ob die traditionellen Tafeln vermisst werden, müssen die kommenden Monate zeigen.

Fabian Vogt
Autor(in) Fabian Vogt



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