News 15.04.2010, 08:24 Uhr

Fachkräftemangel in der Schweiz

Der Schweiz fehlt es an Fachkräften, deshalb wird grenzüberschreitend rekrutiert und an Hochschulen die Werbetrommel gerührt. Monster.ch präsentiert die Recruiting Trends 2010.
Das Schweizer Onlinestellenportal Monster.ch präsentiert die vierte Ausgabe der Arbeitgeberstudie «Recuriting Trends 2010 Schweiz». Die Studie wurde beim Centre of Human Resources Information Systems der Universitäten Bamberg und Frankfurt am Main in Auftrag gegeben. Dazu wurden zwischen Oktober und Dezember 2009 die Schweizer Top-500-Unternehmen befragt.
Suchen, aber nicht finden
Der Studie zufolge bleibt der Fachkräftemangel unverändert hoch. Drei von zehn Vakanzen sollen nur schwer oder sogar gar nicht zu besetzen sein. 35,4 Prozent der Studienteilnehmer sind der Meinung, dass es infolge der aktuellen Wirtschaftslage derzeit zwar einfacher ist, qualifiziertes Personal auf dem Arbeitsmarkt zu finden. Mit 47,7 Prozent erwartet jedoch der grösste Anteil davon keine Besserung, und 16,9 Prozent vertreten die Ansicht, dass es trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen derzeit schwerer ist, geeignete Kandidaten zu finden als in der Vergangenheit. Nur 28,1 Prozent erwarten, dass es zukünftig einfacher sein wird, qualifiziertes Personal zu finden als heute. Und nahezu drei von zehn Unternehmen erwarten, dass sich die Rekrutierung geeigneter Kandidaten in Zukunft sogar noch schwieriger gestalten wird.
Deutsche sind beliebt
Dem Fachkräftemangel begegnen die Unternehmen mit grenzüberschreitender Akquisition. Am beliebtesten dabei ist Deutschland. 39,1 Prozent der Firmen ist dort auf der Suche. Dahinter folgt Frankreich mit 13,8 Prozent der Unternehmen. 6,3 Prozent versuchen, in Österreich fündig zu werden und nur 4,7 Prozent in Italien. Auch in Zukunft will mehr als die Hälfte über die Grenze blicken. Ein etwa gleich grosser Teil der Firmen setzt gezielt auf Selbstvermarktung an Hochschulen (Jobmesse, Praxistage, Infoveranstaltungen, Plakatwerbung). So sollen sogenannte Young Professionals entdeckt werden.
Infos aus dem Web
Die Suchmaschine Google und soziale Netzwerkplattformen werden für ergänzende Recherchen über Kandidaten, die bereits identifiziert wurden, noch zurückhaltend benutzt. 17,5 Prozent der Studienteilnehmer geben an, dass sie häufig mithilfe der Suchmaschine Google mehr über den Bewerber herauszufinden versuchen. Im Netzwerk Xing suchen immerhin 14,5 Prozent oft nach Informationen. LinkedIn konsultieren nur noch 6,5 Prozent der Befragten häufig. Und mit 1,6 Prozent benutzen die wenigsten Unternehmen Facebook oftmals für diese Zwecke.
Betrachtet man die Bedeutung der Informationen aus den genannten Kanälen, zeigt sich, dass nur 18,6 Prozent der Studienteilnehmer die mithilfe von Google gefundenen Informationen als wichtig erachten. Etwas mehr als jedes zehnte antwortende Unternehmen empfindet die über Xing gesammelten Informationen als bedeutsam, und nur 3,4 Prozent beurteilen dies auch für LinkedIn so. Facebook ist aus der Sicht von lediglich 1,7 Prozent der Befragten eine Unterstützung.
Weitere Details der Monster.ch-Studie: Erstmals treffen mehr Bewerbungen via Mail als per Post ein. Und: Sechs von zehn Einstellungen haben sich via Webanzeigen angebahnt.



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