News 18.03.2010, 11:28 Uhr

Microsoft sammelt Schülerdaten

Die Schweizerische Fachstelle für Informationstechnologien im Bildungswesen empfiehlt, auf Microsoft-Produkte zu verzichten - aus Datenschutzgründen.
Das auf Schulen ausgerichtete Microsoft-Angebot «Live@edu» hätte besonders in Bezug auf Datenschutz und Lieferanten-Abhängigkeiten Nachteile, heisst es. Zu diesem Schluss kommt die Schweizerische Fachstelle für Informationstechnologien im Bildungswesen, educa.SFIB.
Besonders übel sei die vertraglich festgehaltene Schüler-datenspeicherung:
«Zustimmungserklärung: Mit der Zustimmungserklärung wird Microsoft ausdrücklich ermächtigt, persönliche Schülerdaten ('Name, E-Mail-Adresse, Telefonnummer, Postanschrift usw.') auf Vorrat zu sammeln, zu benutzen und bekannt zu machen und selbst nach einer allfälligen Kündigung des Vertrags durch die Schule diese Schülerdaten auf individueller Basis weiter zu bewirtschaften. Diese Bestimmungen verstossen klar gegen das Datenschutzgesetz. Microsoft wird dazu ermächtigt, Schülerdaten ins Ausland zu transferieren, wo die Daten 'gespeichert und weiterverarbeitet werden' dürfen. Damit tritt die Schule die Kontrolle über ihre Schülerdaten an Microsoft ab, was in klarem Widerspruch zur Datenschutzgesetzgebung steht. Die Daten werden von der externen Firma 'Helliwood' erhoben, gespeichert und dann an Microsoft weiter geleitet. Über die weitere Verwendung (oder Vernichtung) von Daten, die von Helliwood 'gespeichert' werden, gibt die Vertraulichkeitserklärung keine Auskunft.»

Aus diesem Grund empfiehlt die Fachstelle allen Entscheidungstragenden in IT- und ICT-Fragen an Schulen, auf den Erwerb oder die Erneuerung von Lizenzen für Produkte von Microsoft im Rahmen eines School Agreements zu verzichten und schrittweise auf schlanke IT-Infrastrukturen und freie Software zu setzen. Als Alternative wird der auf Linux basiernde USB-Lernstick genannt.



Kommentare
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Adriano
18.03.2010
Bin mir sicher, dass Microsoft solche Daten besser aufbewahren kann als Google... Und wenn ihr Panik bekommt, wenn ihr so ein Satz sieht, dann wisst ihr gar nicht was WeisseSeiten mit eure Daten macht... Dort werden sie nicht nur benutzt, sondern auch weiterverkauft.... Und was macht PCTipp mit Wettbewerb-Formulare? Vielleicht kann Hier Gaby uns erzählen, wohin unsere Persönliche Daten weitergehen...

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kofi2k
18.03.2010
Bei heise für man nun sagen "färbt mich rot" Ich liebe freie software und muss doch im edu-Bereich zusehen, wie die Leute von MS abängig sind. Trotzdem - ich habe kürzlich mit einem Microsofti diskutiert über das Paper von SFIB, logo ist da die Freude nicht gross. Es ist anscheinend nur so, dass live @ edu .ch eine reine Demo-Seite sein soll für Testzwecke, damit man das sich anschauen kann. Diese dort erhobenen Daten werden durch Helliwood erhoben und verarbeitet, da die Seite von der Firma betrieben wird. Das eigentliche live@edu Angebot, dass Schulen angeboten wird von MS gemacht und die Daten in MS Rechenzentren wie Irland / Holland gehalten. Den Gedanken, ob nun MS oder Google die Daten hält... beides finde ich nicht berauschend, aber offensichtlich sind auf beiden Seiten SFIB - Microsoft Missverständnisse vorhanden. Zwar finde ich es echt schön, wenn SFIB OpenSource nun aktiv fördert, aber die Argumentation gegen live@edu hinkt an einigen Stellen (nicht nur mit Helliwood).

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killer_91
18.03.2010
Das steht Zeile für Zeile was zu tun ist. Man sollte hier mal ansetzen und den Kids etwas mehr Denkarbeit aufgeben, statt alles vorzukauen. Ja dann wären sie beim Linux ganz recht, dort darf man probieren und studieren wie man am schnellsten Open Office findet. :rolleyes: @Topic Rein aus Datenschutzgründen ist das nicht sauber. Wenn Andendungsinformationen versendet werden habe ich kein Problem damit, aber wozu benötigt MS denn Name und Adresse? Oder wollen sie damit ein neues Telefonbuch entwerfen :D @Adriano Wirst wohl recht haben das MS besser mit den Daten umgehen kann als Google. Aber Google wird halt als Open Source Freundlich annerkannt, was bei MS nicht der Fall sein wird/kann. Naja PC Tipp möchte ich mal nichts vorwerfen. ;) gruss

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ipool
18.03.2010
Horizont erweitern Hallo Es überrascht mich nicht, dass Microsoft Daten sammelt. Diesen Vorwurf musste das OS immer wieder über sich ergehen lassen. Ich finde es gut, wenn Schulen sich auch mit andern OS auseinandersetzen, rein auch um den Horizont zu erweitern. Viele jugentliche werden sehr oft einfach MS-Blind und vergessen dass irgendwo alle OS ihre Stärken und schwächen haben. Des weiteren, erachte ich es als vorteilhaft wenn sich offizielle Institutionen nicht von einer Firma abhängig machen und dadurch ihre Datensicherheit einfach vernachlässigen. Ich denke, das die betroffenen Kinder nichts von der Weiterverwendung ihrer Daten wussten, als auch deren Eltern. Aus meiner Sicht ist nun mal bei den Open Source Applikationen wie OO und Linux das nachhausetelfonieren noch nicht so etabliert. Das ganze hat ja insbesondere für Schulen noch weitere Vorteile, wie: Spiele installieren ist nicht, Os verstellen resp. Hacken ist auch schwieriger, geringere Voraussetzungen an Hardware (Kosten) und einfach noch das übliche Linux <->MS pro contra. PS: Ja dann wären sie beim Linux ganz recht, dort darf man probieren und studieren wie man am schnellsten Open Office findet. :rolleyes: Ganz einfach (Ubuntu), ähnlich wie bei Windows XP, nähmlich über die Menusteuerung.

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coceira
18.03.2010
Ich habe einfach das Gefühl, unsere Kiddies werden etwas sehr stur in Richtung Microsoft getrieben. Da stehen mir die Haare auf. Das steht Zeile für Zeile was zu tun ist........ Ob das nun mit ms oder open off. so gemacht wird spielt keine grosse rolle. Das problem ist wie du bemerkst beim lehrpersonal, solange lehrpersonen ohne das noetige hintergrundwissen eingesetzt werden, ob das nun von ms oder ux seite ist wird nichts mit dem nachbarn. Gluecklicherweise sind die kids in der regel schon sehr viel weiter als ihre lehrer (und innen), haben zuhause auch pc, internet etc. vielleicht sollte man wieder mehr gewicht auf andere faecher verlagern, als variante empfehl ich math, da stehen mir meistens die noch verbliebenen haare zu berge, wenn ich die faehigkeiten die schon bei der bedienung des rechners aufhoeren sehe. Schlechtschreibung ev. als naechstes, obwohl mir als nicht nativ deutschschreibender so mancher gramatikalischer umfall (und so) unterlauft.

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nicu96
19.03.2010
Das steht Zeile für Zeile was zu tun ist. ich bin nun in der 8. klasse und es gibt immer noch schüler (und manchmal auch lehrer) die diese anweisungen entweder gar nicht lesen und jemand holen weil es "nicht geht" oder einfach nicht nachkommen was gemeint ist... von wegen denkaufgaben, dann haben die lehrer viel zu viel zu tun: beispiel primarschule in unserem dorf: mac wurde von der gemeinde subventioniert und deshalb natürlich sofort vom schulleiter (mac-anwender) gekauft. ehrlich, nichts gegen mac, ich kann damit fast genauso gut arbeiten wie mit windows, doch der lehrer musste bei jedem schüler, der windows benutzt, zuerst mal zeigen dass die menuleiste oben ist und nicht unterhalb der titelleiste des fensters... das war in der 5.klasse -.- ich denke nicht dass es mit linux viel anders wäre, obwohl dort die menuleiste wie bei windows ist, dafür hat es andere sachen die nicht genau gleich sind...

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ipool
19.03.2010
Grundsätzliches verstehen ich denke nicht dass es mit linux viel anders wäre, obwohl dort die menuleiste wie bei windows ist, dafür hat es andere sachen die nicht genau gleich sind... Find ich gut dass auch ein Schüler sich meldet. Kompliment! Möcht nur eine kleine Anmerkung zu der Bedienung der verschiedenen OS machen. Klar ist nicht bei jedem OS die Menusteuerung identisch. Ob jetzt Menu oben oder unten ist, sollte vom Anwender erfassbar sein. Im gegenteil, wenn es nicht immer gleich ist, mus der Anwender verstehen, was er eigentlich machen will. Dann klappts auch mit andern OS. Wichtige Tastenkürzel wie Alt-Tab, Ctrl-X, Ctrl-V, Ctrl-C usw. sind nachezu bei allen OS gleich. Übrigens: Auch reine Windows Anwender mussten umdenken. Bedienung Windows XP zu Vista im nicht XP modus, oder Office 97 zu 2007. Gerade da zeigt sich dass die Anwender den Grundsatz verstehen müssen und nicht blind einfach wiederholen, was der Lehrer vormacht. Dies ist natürlich auch eine Herausforderung an die Lehrer. Statt vormachen, den Schüler eine Aufgabe selber lösen lassen und Weg suchen. (Ist für die Lehrkraft natürlich schwieriger das ganze Zilgruppengerecht zu gestalten und den zu erwartenden Fagen zu bestehen) Kleine Anmerkung zu Linux, Bezüglich der Bedienung musst du nicht mit den kleinen Notebooks vergleichen die jetzt wirklich nicht eine tolle Bedienoberfläche haben. Je nach aufgesetzter Oberfläche ist die Bedienung wie bei Windows unten (Bsp. KDE) oder oben (Bsp. GNOME).