News 06.06.2003, 12:00 Uhr

WebTipp: Das Ende der Kopie

In Deutschland schlägt eine bevorstehende Änderung des Urheberrechtsgesetzes hohe Wellen. Sie macht die Vervielfältigung von Werken fast in allen Fällen strafbar. Die Site CopyIsRight.de informiert über die Hintergründe und kämpft für eine Überarbeitung des Gesetzes.
Eigentlich hätte bei unseren deutschen Nachbarn das neue "Gesetz zur Regelung des Urheberrechts in der Informationsgesellschaft" schon am ersten Juni in Kraft treten sollen. Der Bundesrat hat jedoch kurzfristig einen Vermittlungsausschuss einberufen. Dieser soll prüfen, ob das Gesetz noch um verschiedene Änderungen des Bundesrats ergänzt werden kann. Bereits in der aktuellen Verfassung wird das neue Urheberecht das Erstellen von Kopien für alle deutschen Anwender drastisch einschränken. Wird die überarbeitete Fassung des Gesetzes vom Vermittlungsausschuss akzeptiert, droht sogar eine noch strengere Regulierung für Privatanwender. Sie dürfen dann beispielsweise nur noch Kopien von nicht-kopiergeschützten Originalen machen. Eine Vervielfältigung einer Kopie ist bereits strafbar. Die Entscheidung des Vermittlungsausschusses soll am 2. Juli fallen.
Diese einschneidende Änderung im Urheberecht hat natürlich viele Gegner im Privatbereich und in der Industrie auf den Plan gerufen. Darunter auch die Firma S.A.D [1]. Diese kämpft - nicht ganz uneigennützig, da selbst Herstellerin von Kopiersoftware - mit der Site CopyIsRight.de [2] für eine Überarbeitung des umstrittenen Gesetzes. Trotz aller Subjektivität bietet CopyIsRight.de gutes Hintergrundwissen über das neue "Gesetz zur Regelung des Urheberrechts in der Informationsgesellschaft" und informiert laufend über den aktuellen Stand der Dinge. Zudem können Anwender in einem Forum über das neue Gesetz diskutieren oder sich über ein Formular den Forderungen der S.A.D. anschliessen. Auch für Schweizer lohnt sich ein Besuch der Site. Ist es doch nicht auszuschliessen, dass in eines Tages auf Grund der hohen Verluste der Medienindustrie ebenfalls bei uns ein ähnlich scharfes Urheberrechtsgesetz durchgesetzt wird.



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