News 20.03.2017, 09:02 Uhr

Schlag gegen international tätige Microsoft-Support-Betrüger

Der deutschen Polizei ist in Friesland ein Schlag gegen zwei mutmassliche Drahtzieher eines Microsoft-Scam-Netzwerks gelungen. Microsoft gibt Tipps im Umgang mit Betrugsversuchen.
Dem Cybercrime-Team der deutschen Polizei aus dem friesischen Wilhelmshaven ist ein Schlag gegen mutmassliche Microsoft-Support-Betrüger gelungen. Die beiden Tatverdächtigen hätten für eine internationale Tätergruppe gearbeitet, wie Microsoft schreibt. Die friesische Polizei ermittelt nun bei beiden Verdächtigen, denen auch die Wohnung durchsucht wurde, wegen «banden- und gewerbsmässig begangener Computersabotage». 

Neue Masche mit dem Microsoft-Support-Trick

Immer wieder – auch in der Schweiz – werden Anwender von Betrügern angerufen, die sich als Microsoft-Supporter ausgeben. Sie rufen vielleicht irgendwo aus Indien oder Rumänien an, sprechen aber nur Englisch mit einem fremdländischen Akzent. Den nichtsahnenden Opfern gaukeln sie vor, sie hätten ein ernsthaftes Problem mit dem Windows-Computer. Willigen die Opfer ein, werden ihnen bestimmte Tools installiert, die den Tätern Fernzugriff sowie die Installation weiterer Schnüffelprogramme erlauben. Bei der aktuellen Betrugsmasche handelten die Täter anders, wie die Polizei aus Wilhelmshaven in einer Pressemitteilung festhält.
Rechner von Anwendern wurden demnach gesperrt, nachdem diese Webseiten aus unseriösen Quellen (meist mit pornografischen Inhalten) aufgerufen haben. Den Malware-beladenen PCs wurde darauf eine Webseite mit einer 0800er-Nummer und einer Support-Stelle von Microsoft eingeblendet. Hinter der Nummer boten dann angebliche Microsoft-Mitarbeiter ihre Support-Dienstleistungen an, um das System wieder freizuschalten. Im Zusammenhang mit der Masche kommt es wohl immer noch vereinzelt zu Betrugsversuchen. Laut Microsoft wird einzelnen Opfern die Rückzahlung bezahlter Gebühren in Aussicht gestellt, wenn ein noch fehlender Betrag eingezahlt werde. Bis jetzt bewegen sich die Schäden im vier- bis fünfstelligen Bereich.

Auf der Hut sein

Microsoft rät allen Anwendern, die suspekte Anrufe erhalten, telefonische Betrugsversuche umgehend zu beenden und auf keinen Fall eine Fremd-Software auf ihre Geräte installieren zu lassen. Stattdessen solle man umgehend die Polizei aufsuchen und den Betrugsversuch zur Anzeige bringen. Microsoft hat inzwischen unter http://www.microsoft.com/reportascam ein eigenes Meldeformular zu Scam-Versuchen aufgeschaltet. Betroffene können hierbei die Microsoft Digital Crimes Unit mit einer Meldung unterstützen. Wir empfehlen, Betrugsversuche allenfalls auch zusätzlich der Kobik zu melden.

Autor(in) Simon Gröflin



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