«Eltern müssen noch viel lernen»

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BlackIceDefender

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Interessant. Auch, dass eigentlich gesunder Menschenverstand zum gleichen Schluss kommt: Mann/Frau muss sich halt mit den Kids abgeben und mit ihnen reden,reden,reden. Und zwar wie mit Erwachsenen mit etwas wenig Erfahrung.

Danke fuer den Bericht.

So wie ich das lese, scheint die Veranstaltung doch etwas oberflaechlich gewesen zu sein. Es wird von 'Gefahren' beim Gaming gesprochen. Aber nicht spezifischer wie welche Gefahren. Indirekt wird eine Suchtgefahr erwaehnt. Zum Hauptthema Killergames, Gewaltdarstellung und der (fehlenden) Korrelation zu tatsaechlichen Gewalttaten wurde nichts gesagt.

Wenn es aber einen lebhaften sachlichen diskurs oeffnet, dann gut.

Verbote nuetzen nichts. Im Gegenteil. Ich erinnere mich an meine Kidzeit: Noch Neugieriger.

Sicher kann diskutiert werden, ob rating-schema zu lasch oder zu strikt sind. immerhin ist es EIN Masstab. wenn ich weiss dass deren PG-13 meines erachtens eher PG-17 ist, dann kann ich als Elternteil entsprechend handeln.

dass der laden dann halt nicht verkaufen sollte, wenn's unter 18 nicht verkauft werden soll: eigentlich richtig. aber dann geht dann der schulkollege der schon 18 ist einkaufen. leuten, die mehr gesetze und vorschriften im bereich eltern-kinder und die art und weise, wie verzogen werden soll, verlangen, empfehle ich, eine weile als Eltern mit Teenagern in den USA zu leben. Um zu sehen wie die Lifestile-Gestapo in den Schulen operiert.

Allerdings scheint hier die sensibilitaet betreffend haeuslicher gewalt und deren auswirkungen auf die mitglieder eines haushaltes (kinder und erwachsene) weiter zu sein. Da wird viel frueher eingegriffen als in der schweiz.
haeusliche gewalt und ausrasten: da gibt es eindeutige korrelationen. bei games nicht, wie ich in anderen posts schon gesagt habe.
 

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Mitglied
Eltern müssen wahrlich noch viel lernen

Meinen 3 Kindern werden auch Grenzen gesetzt. Jeden Tag wird zwar darüber gelästert, aber heute kann ich sagen, dass ich wenigstens Grenzen setzen kann. Meine Tochter ist 16 und mein Sohn ist 13. Beide dürfen pro Tag eine Stunde am PC/PS2 spielen. Dann ist Schluss! Zudem kommen einfach keine Spiele ab 18 ins Haus, genausowenig wie Filme. Damit kann ich zwar nicht verhindern, dass sie nicht doch solche Filme sehen oder Spiele spielen - aber sie sind nicht nicht dauernd dem ausgesetzt, sondern nur ausnahmsweise.

Es hat ja schliesslich einen Grund, dass Spiele und Filme ab 18 sind.

Wenn ich nun aber mit andern Eltern rede, dann heisst es: die lassen sich nichts mehr sagen (heul heul). Diese Eltern verstehen nicht, dass man halt bereits mit 3 Jahren beginnen muss, Grenzen zu setzen und manchmal halt auch nachhelfen muss. Bei mir hat z.B. der Notebook ein Boot-Passwort. D.h. die Kinder können nur an den PC wenn die Eltern einverstanden sind. Doch einfach ist das nicht, man hat jeden Tag Auseinandersetzungen, die darf man halt auch nicht scheuen. Man sollte sich vor Augen halten, dass es nur zum Besten der Kinder ist und dass wir selber auch vielfach nicht verstanden haben, warum unsere Eltern Grenzen setzten. Im Nachhinein, wurde es uns dann vielfach klar.


Und wenn schon jemanden verklagen, dann höchsten die Hersteller, doch dafür fehlt wahrscheinlich der Mut und das Geld.
 
Zuletzt bearbeitet:

rroethli

Aktives Mitglied
naja!

irgendwie peinlich, oder? Ein Riesengeschrei wegen Killerspielen - und wenn man informieren will geht keiner hin.

Für mich ist klar: ich will wissen, was meine Kinder wann (und wielange) spielen. Selber bin ich begeisterter WoW-Spieler, gerne auch mehrere Stunden am Stück... bei meinen Kindern würde ich das NICHT zulassen.

(Verkaufs)-Verbote verlangt nur, wer sich der (Technischen) Möglichkeiten nicht bewusst ist. Jedes (!) Spiel ist irgendwie erhältlich. Entweder über ältere Freunde, oder übers Internet.

Aber wenn sich Eltern nicht dafür interessieren, was Ihre Kinder machen, hilft alles nichts, ist halt bequemer, sie vor'm PC oder Fernseher sitzen zu lassen, als im Wald oder Sandkasten die Phantasie zu bemühen.

Schade eigentlich.

und ja, mein Vorposter hat Recht: Grenzen setzen IST anstrengend, nervenaufreibend und mühsam. Lohnen tut sich's auf jeden Fall.
 

Telaran

Stammgast
So wie ich das lese, scheint die Veranstaltung doch etwas oberflaechlich gewesen zu sein. Es wird von 'Gefahren' beim Gaming gesprochen. Aber nicht spezifischer wie welche Gefahren. Indirekt wird eine Suchtgefahr erwaehnt. Zum Hauptthema Killergames, Gewaltdarstellung und der (fehlenden) Korrelation zu tatsaechlichen Gewalttaten wurde nichts gesagt.
Wie ich bereits in vorhergehenden Thread versprochen habe, werde ich sicher die kommenden Tage meine Sichtweise des Abend schildern.

Doch ich möchte betonen, dass diese Veranstaltung einen soliden und fundierten eindruck gemacht hat und was man erwähnen sollte: Oberflächlich wäre anders gewesen.

Die Veranstaltung startete 19:00 und alleine die Referate gingen bis etwa 20:40. Danach war noch "bilateral" möglich sämtliche Referenten anzusprechen und alle drei, sowie der Initiant waren fast bis 21:30 (teilweise 21:45) ansprechbar und waren sehr interessiert Fragen und Meinungen auszutauschen.

Ich hatte eigentlich mit dem schlimmsten gerechnet und wurde positiv überrascht. Das einzig bedauerliche ist eben die Präsenz/Interesse der Zielgruppe -> Eltern die bisher nur der Populistischen Medien glauben
 

BlackIceDefender

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@Telaran: Ich habe nur den Eindruck des Oberflaechlichen aufgrund des Berichtes erhalten. Ich bin froh, dass dem nicht so war. (Damit will ich uebrigens auch nicht den Bericht von Reto Vogt kritisieren, es kam einfach hier ein bisschen so an).
Dass anscheinend wenig Eltern kamen hat vielleicht gerade damit zu tun, dass das Thema 'unter deren Radarschirm' ist. Vielleicht hilft etwas Laerm da.

Frage allgemein: Wird das Thema (Gewaltdarstellungen, Gamin Sucht etc.) an den Schulen thematisiert? Welches Alter? Gibt es regelmaessige Eltern-Lehrer treffen?
 

Telaran

Stammgast
Frage allgemein: Wird das Thema (Gewaltdarstellungen, Gamin Sucht etc.) an den Schulen thematisiert? Welches Alter? Gibt es regelmaessige Eltern-Lehrer treffen?
Also, die ECPAT versucht regelmässig über Schulen an die Kinder und Eltern zu gelangen. Dies ist aber halt eher "mässiger" Erfolg.

Auch Herr Züger machte deutlich, dass schon mehrfach versucht wurde mit den Verantwortlichen im Bildungswesen (Lehrerverband) einen Weg zu finden, die Kinder in den Schulen mit angepassten Lerhplänen entsprechend sensibilisieren soll. O-Ton von Herr Züger: Nach mehrere Gesprächen erschien der Eindruck, dass der Lehrerverband dieses Thema nicht auf seiner Agenda haben will.

Der Tenor der drei Experten war allgemein:
Jeder will eine Lösung, es gibt diverse Ansätze, aber solange die Eltern sich Ihrer Verantwortung und den Risiken nicht bewusst werden, solange führt alles ins Leere.
(Züger hatte es schön fomuliert, dass jede Massnahme ein Teil einer Langen Multiplikation darstellt und solange etwas darin eine 0 hat, wird auch ein 0 rauskommen und derzeit ist die grösste Baustelle noch in der "Eltersensibilisierung")
 

BlackIceDefender

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Dann interpretiere ich richtig, dass es keine regelmaessigen Eltern-Lehrer Treffen gibt? Hier gibt es die Parent Teacher Associations (PTA's , www.pta.org). Die Treffen an den Schulen sind regelmaessig. Dort diskutieren Lehrer und Eltern ueber den schulischen Fortschritt der Zoeglinge und Verhalten.
Bei auffaelligem Verhalten koennen Eltern, die den Meetings fernbleiben, auch zitiert werden. es gibt auch administrative massnahmen. so koennen eltern, die trotz zitieren nicht an die meetings kommen, wegen vernachlaessigen ihrer elterlichen pflichten bestraft werden. dies kann bis zum entzug der parental rights gehen.

ich finde es gut, dass ECPAT das Thema des Missbrauchs von Kindern thematisiert. dass lehrerverbaenda da wegsehen, ist very strange (politisch motiviert, so wie ich das sehe). Bei Gewalt sind auch die Lehrer Opfer. Vielleicht liest eine Lehrperson hier mit und kann mehr dazu sagen?
 

Gaby Salvisberg

Super-Moderator
Dann interpretiere ich richtig, dass es keine regelmaessigen Eltern-Lehrer Treffen gibt?

Als ich hier noch im Schulkind-Alter war (Primar- und Oberstufe) hat die/der KlassenlehrerIn einmal pro Jahr zu einem Elternabend eingeladen.

Ist das heute nicht mehr so? Falls doch: Warum werden dort dann nicht auch solche Themen diskutiert?

Gaby
 

Dragonlord

PCtipp-Moderation
Teammitglied
Elternabend

Bei uns an der Schule wird jedes Jahr einmal zum Elternabend eingeladen. Über ein solches Thema wurde aber noch nie diskutiert.

Es wird meistens nur über die Leistung eines jeden Schülers gesprochen und dient weiter dazu die Lehrer ihrer Sprösslinge kennenzulernen.

lg Roger
 

Telaran

Stammgast
Als ich hier noch im Schulkind-Alter war (Primar- und Oberstufe) hat die/der KlassenlehrerIn einmal pro Jahr zu einem Elternabend eingeladen.

Ist das heute nicht mehr so? Falls doch: Warum werden dort dann nicht auch solche Themen diskutiert?

Gaby
Es ist schwer das "sachlich" zu erklären, aber in meiner Region sind solche Eltern-Abenden nur noch selten und aufgrund mangelnder oder unzureichender Deutschkenntnisse (der Eltern) werden die Gespräche auf ein Minimum reduziert. Das ist wie gesagt und nochmals zu betonen: Zumindest in meiner Region (Wenn ich jüngere Eltern anhöre).

@BlackIceDefender:
Herr Züger (Spielverband) wünscht sich im Prinzip genau sowas wie "Parent Teacher Associations" (Ein Weg die Eltern Ihren Pflichten bewusst zu machen und zu erreichen). Er will zu den Eltern und Spielern vordringen, aber zumindest im Bildungsbereich hat er bisher nicht die notwendige Unterstützung finden können.

@Allgemein
Es gibt eben mehrere Probleme:
1) Eltern erreichen
2) Spieler erreichen
3) Medien
4) Umfeld

1) Wie erreicht man Eltern, die "keine Probleme mit Ihren Kindern haben" (nach aussen) oder der Ansicht sind, dass Spiele und Internet kein Problem darstellen
2) Wie erreicht man die Spielsüchtigen, wie kann man sie wieder "zurückholen" oder animieren sich zu ändern.
3) Wie kann in den Medien die Thematik endlich in ein Licht rücken, dass den Tatsachen und Fakten entspricht (8-9% die <Killerspiele> effektiv spielen)
4) Wie kann man "unbeteiligte" Personen Animieren, sich einzubringen. Ehemalige Kollegen (Teamsport, Ausgang, etc), Lehrer, usw welche die negative Entwicklung bemerken und eingreifen.

Am Abend war zumindest ersichtlich, dass Züger und Schmid sich bewusst waren, dass die Arbeit auch an Ihnen liegt. Es wurde aber ebenso deutlich, dass die Eltern und Kinder auch erreicht werden und an sich arbeiten müssen.
 

BlackIceDefender

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Die PTA Meetings hier sind monatlich. Der andere Unterschied ist wohl, dass Eltern deren Elternrechte entzogen werden koennen, wenn es offensichtlich wird, dass sie ihre Pflichten vernachlaessigen.
so als sanften zwang, an die meetings zu gehen.
Bei Anzeichen haeuslicher gewalt zb. wird sehr schnell interveniert und das Gewalt ausuebende Haushaltsmitglied entfernt.

Besteht dazu in der Schweiz eine 'rechtsluecke' ? Wie geht eine Schule mit Schuelern um, wo offensichtlich symptome von domestic abuse sichtbar sind, und die dadurch auch im verhalten auffallen. wird da nichts gemacht, tickt eine zeitbombe.

ich moechte allerdings bezweifeln, dass die Kids hier besser umsorgt sind als bei Euch.

dass mit der sprache... if ya don't speak english get out of here ist hierzulande schnell gesagt. allerdings gibt es regionen mit mehrheitlich Spanisch sprechenden (Florida, Texas, Arizona, Suedkalifornien). Sprache ist ein Punkt wo Amis wie Schweizer (zu recht) empfindlich reagieren. je nach kultur lassen sich die 'familienoberhaeupter' eben gar nichts von aussen reinsagen. mit den unter paedagogen wohl bekannten effekten. Solide rechtliche Grundlagen helfen da schon. Ich moechte hier jedoch nicht das Thema Integration weiterdiskutieren, da ein komplexes anderes Thema.

Dann sehe ich das wohl richtig, wenn ich sage, dass an Schweizer Schulen kein regelmaessiger Austausch zwischen Eltern und Lehrer stattfindet, auch nicht auf freiwilliger Basis.

vielleciht hilft es, wenn das von an der Basis aus angegangen wird, Statt ueber Verbaende und kantonale Schulkommissionen. Initiative Eltern und Lehrer einer Schule koennen informell etwas machen. Wichtig ist wohl auch, die Trommeln zum Thema lauter trommeln zu lassen. Vielleicht bin ich da nur naiv, aber irgendwie muss der Defätismus ueberwunden werden.
 
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