News
26.06.2008, 17:28 Uhr
Viren im Minutentakt
Die Zahl der Computerschädlinge hat sich im ersten Halbjahr 2008 explosionsartig erhöht. Auch gezielte Angriffe auf ausgewählte Personen oder Organisationen haben zugenommen.
Der kürzlich veröffentlichte Datensicherheitsreport von F-Secure für das erste Halbjahr 2008 vermag uns nicht positiv zu stimmen. Laut diesem Bericht war das Malware-Wachstum höher als jemals zuvor.
In jeder Minute entsteht ein neuer Virus
Die Cyberkriminellen waren im grossen und ganzen zwar wenig innovativ; haben sie sich doch in erster Linie bestehende Trojaner, Exploits, Backdoors usw. vorgeknöpft und diese mit verschiedenen Methoden neu «eingekleidet». Trotzdem ist die Szene überaus fleissig. Die verschlüsselten, neu kombinierten oder verschleierten neuen Schädlinge entstehen buchstäblich im Minutentakt: In der ersten Jahreshälfte sind zu den Ende 2007 bekannten 500'000 Schädlingen noch weitere 400'000 hinzugekommen. Das bedeutet ungefähr 1,5 neue Viren pro Minute.
Post vom Sturmwurm: Im Januar 2007 (der PCtipp berichtete) machte eine Schädlings-Spamwelle von sich reden, die inhaltlich direkt auf den damals über Europa niedergegangenen Orkan Bezug nahm. Heute weiss man, dass jene Schädlingwelle vor knapp eineinhalb Jahren nur die erste von vielen weiteren war, die das Sturmwurm-Botnetz uns bescherte.
Dieses Botnetz sei laut F-Secure zwar geschrumpft, aber nach wie vor aktiv, obwohl Microsoft im April 2008 versuchte, es mithilfe des «Tools zum Entfernen bösartiger Software» auszurotten.
Neuer alter Bootvirus: Als einer der «tückischsten Schadcodes» des ersten halben Jahres gelte laut F-Secure das MBR Rootkit namens «Mebroot». Dieses ersetzt auf dem infizierten System den Master Boot Record. Das hat zur Folge, dass das Rootkit startet, bevor eine ggf. installierte Anti-Rootkit-Technologie es daran hindern kann. Inzwischen seien aber Erkennungsmöglichkeiten vorhanden; und der Schädling selbst sei nicht allzu weit verbreitet.
Schon vor Jahren waren Bootbereich-Schädlinge an der Tagesordnung, allerdings hielt man solche in letzter Zeit für ausgestorben.
Seite 2: Gezielte Angriffe, Mobil-Schädlinge, gefährliches Surfen
Seite 3 Was schützt?
Seite 3 Was schützt?
Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.