Zu wenig Nachwuchs in der Informatik

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ItrippleR

Neues Mitglied
Aber wenn man die BM zur Lehre machen will und später dann studieren möchte, wird dies ja z.T. gar nicht unterstützt. Ich hätte sehr geren die BM gemacht und wäre dann studieren gegangen. aber als ich dann endlich eine Stelle gefunden habe, dachte ich mir scheiss auf die Wünsche, du ast jetzt die möglichkeit deine Traumlehre zu machen. Heute sitze ich in der Schule und mich scheisst es an, da ich solch eine chance verpasst habe
 

Dragonlord

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Teammitglied
Schule

An der Schule, wo ich unterrichte, kann man die Ausbildung zum Informatiker machen und gleichzeitig die BM absolvieren.

lg Roger
 

http404

Stammgast
Ich würde mal behaupten dass das Problem grösstenteils an der Faulheit der Schüler oder an einer unseriösen Berufswahl... meistends sogar beides... z.B. von meiner Klasse wollte einer zuerst Informatiker werden, der in Algebra und Geometrie sehr schlecht ist... Und andere wiederum, die sehr gute Noten haben gehen an die Kanti und 2 Jahre später merken sie dass es doch nicht das richtige war und machen dann noch irgendeine Lehre...

Es ist hald so, dass genau das, für wessen Wartung es zu wenig Personal hat, die Faulheit und Unseriösität der Berufswahl fördert.

Aber wenn man die BM zur Lehre machen will und später dann studieren möchte, wird dies ja z.T. gar nicht unterstützt.
Also bei allen Betrieben, bei denen ich als Informatiker schnuppern war oder am Vorstellungsgespräch konnte man BMS machen... Jedoch verlangen die Betriebe dafür mehr Einsatz und gute Schulnoten.
 

Adriano

Stammgast
Ich würde mal behaupten dass das Problem grösstenteils an der Faulheit der Schüler oder an einer unseriösen Berufswahl... meistends sogar beides... z.B. von meiner Klasse wollte einer zuerst Informatiker werden, der in Algebra und Geometrie sehr schlecht ist... Und andere wiederum, die sehr gute Noten haben gehen an die Kanti und 2 Jahre später merken sie dass es doch nicht das richtige war und machen dann noch irgendeine Lehre...

Es ist hald so, dass genau das, für wessen Wartung es zu wenig Personal hat, die Faulheit und Unseriösität der Berufswahl fördert.


Also bei allen Betrieben, bei denen ich als Informatiker schnuppern war oder am Vorstellungsgespräch konnte man BMS machen... Jedoch verlangen die Betriebe dafür mehr Einsatz und gute Schulnoten.

Bin auch deiner Meinung!
Viele die nicht wissen was machen, gehen in die Kantonalschule. Nach der Kantonalschule wissen sie immer noch nicht was machen, dann suchen sich irgendeine Uni aus.
 

coceira

Stammgast
...........wollte einer zuerst Informatiker werden, der in Algebra und Geometrie sehr schlecht ist...

erste frage.......
koennte mir mal bitte einer erklaeren fuer was ein informatiker in algebra und geometrie gut sein muss

Ich würde mal behaupten dass das Problem grösstenteils an der Faulheit der Schüler.......

Die jugend von heute liebt den luxus, hat schlechte manieren und verachtet die autorität. Sie widersprechen ihren eltern, legen die beine übereinander und tyrannisieren ihre lehrer.
(Sokrates, gr. Philosoph, 470-399 v.Chr.)

zweite frage......
der mangel an informatiker, wo ist der zu suchen mengenmaessig oder in der qualitaet ? zuviele hochschulabgaenger und zuwenig pragtisch erfahrene
(wenn ich manche software ansehe frag ich mich schon wer sich das wohl ausgedacht hat)
 

maxcimo

Stammgast
erste frage.......
koennte mir mal bitte einer erklaeren fuer was ein informatiker in algebra und geometrie gut sein muss

Also: Informatik beschäftigt sich nicht nur mit Programmieren und Software Entwicklung! Es gibt noch viele andere Teilbereiche der Informatik. Ich denke dabei z.B. an die theoretische Informatik (Entwicklung formaler Sprachen, Berechenbarkeitstheorie, Komplexitätstheorie, etc) welche die Grundlage für den Bau von Compilern und Programmiersprachen bietet und welche sich damit beschäftigt die Komplexität oder Lösbarkeit eines bestimmten Problems (Algorithmus) zu finden. Hier sind mathematische Grundlagen unabdingbar.
Zudem müssen für die Lösung von konkreten Problemen oft ausgeklügelte Algorithmen entworfen werden, welche möglichst optimal sein sollten. Solche Algorithmen werden mit Hilfe von z.B. Graphentheorie oder mathematischen Verfahren optimiert. Auch hier sind Algebra und Geometrie die Grundlage.
Für konkrete Anwendungen/Teilbereiche wie z.B. Bildverarbeitung, Simulation, Kryptographie (Verschlüsselung), Robotik sind ebenfalls mathematische Kenntnisse für das Verständnis sehr wichtig.
Zudem basiert ja die ganze Computer-Maschinerie auf Bool'scher Algebra (0 und 1) ;)

So, ich denke ein guter Informatiker sollte schon etwas verstehen von Algebra und Geometrie :p
 

maxcimo

Stammgast
zweite frage......
der mangel an informatiker, wo ist der zu suchen mengenmaessig oder in der qualitaet ? zuviele hochschulabgaenger und zuwenig pragtisch erfahrene

Ich kann jetzt mal nur für die ETH sprechen: hier waren im 2001 ca. 350 Studenten im ersten Semester Informatik eingeschrieben, heute sind es nur noch um die 150.
 

coceira

Stammgast
hallo maximo,

ich haette vielleicht die erste frage besser formulieren muessen........ganz klar zu den von dir genannten bereichen der informatik braucht es etwas mehr als ein M-kurs. Allerdings jobs fuer diese bereiche sind in CH sehr duenn gesaeht. hat das vielleicht auch damit zu tun, dass die ETH zahlen fallen, fragen sich sicher einige ob sich der ganze aufwand lohnt.

die grosse menge der "informatiker" kommt jedoch mit den grundrechenarten ganz gut zurecht, ich behaupte mal, dass mehr 90% aller probleme in der informatik mit reiner applikationsprogrammierung und mit "web-zeugs" zu tun haben *. sicher werden viele kreative koepfe durch viel zu hoch gesteckte ziele abgeschreckt.

*hardware/netze klammere ich mal aus, da brauchts wieder was anderes
 

Semi

Mitglied
Das Firmen In und Outsourcen und die Informatik in erster Linie als Kostenpunkt ansehen trägt sicher auch dazu bei das die Informatik von einigen heute anderst angesehen wird wie noch anno 2001... ich denke dies ist aber teilweise auch normal, nach den Boomjahren folgt ein natürlicher Balanceakt bis das ganze sich auf einem normalen Level einpendelt.

Betreffend dem Studium kann ich mir vorstellen das sich ein Student heute zwei mal überlegt Informatiker zu werden da sein Wissen heute in kurzer Zeit wieder an Wert verliert.
 
Zuletzt bearbeitet:

Telaran

Stammgast
Ich hatte eine Ausbildung als Informatiker von 1999-2003 nach Reglement 1996.

Ich hab eine sehr gute Grundlagenausbildung genossen, welche in der heutigen IT Welt den selben Stellenwert wie ein SIZ-Support-Abgänger hat. Ich lasse mal aussen vor, dass ich 2003 an die 120 Bewerbungen innert 2 Monaten verfasst habe und nicht einmal die erste Auswahlrunde überstanden habe (mit einem Abschlussnotendurchschnitt von 5.2)

Ich durfte noch die BM mit alten Reglement machen (Wer in der BM durchfällt, fällt im ganzen Lehrabschluss durch). Ich musste diese nach 1.5 Jahren abbrechen (Gemäss BM Kriterien war ich Provisorisch, weil ich in Französisch ne 2 hatte ... ich lasse aussen vor, dass ich 2 Jahren nach meinem Lehrabschluss für 18 Monate in Paris gelebt und gearbeitet habe). Zum Glück haben sie die BM gelockert (Auch wenn Französisch noch immer ein Kriterium ist)

Das Problem des IT-Mangels alleine auf die Faulheit der Personen abzuschieben ist doch etwas "billig" und "zu simpel". Natürlich ist der Beruf Informatiker und anschliessende Weiterbildungen anstrengend, aber das Problem ist die Kontinuität. Ich kann eine Fortbildung machen, die beinahe während des Kurses schon wieder „Veraltet“ ist und „überarbeitet“ werden müsste. Dieser Umstand führt zu Unsicherheiten und man weiss selber nicht mehr, welche Weiterbildungen und Kurse man besuchen sollte und „Sinn“ machen.

Das ganze wird noch erschwert mit den Kosten, welche solche Weiterbildungen verursachen. Die wenigsten „IT Abgänger“ haben ein Gehalt um solche Weiterbildungen zu finanzieren. Die Auswahl an Firmen, die den Mitarbeiter fördern (80%, Finanzielle Unterstützung, etc) sind auch eher rar gesät.

Die Firmen tragen ebenfalls Schuld am Mangel. Sie möchten ausgebildete, (Praxis) erfahrene Informatiker im Alter zwischen 20-25 und am besten natürlich mit Lohnvorstellungen im Bereich einer Kassiererin. (Sehr überspitzt, aber nicht unweit weg von der Realität)

Normale „Informatik“-Abgänger sind nicht gefragt (Wie gesagt, die werden beinahe im selben Niveau wie ein Bauarbeiter mit SIZ-Supporter Zertifikat hingestellt). Aber die notwendigen Ressourcen (Teilfinanzierung durch Geld oder Zeit von Weiter/Fortbildungen) für entsprechende Fachkräfte will keine Firma aufwenden.

Es ist ein Dilemma, aber das ist nichts neues. Weder in der IT noch in anderen Branchen.
 
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