Kommentar: Heute Luxus, morgen billig

Da steht er nun Ihr Traum-PC: Schick, schnell und nur mit erlesenen Hardware-Zutaten gewürzt. Es hat ja auch lange gedauert, bis Sie sich die 4000 Franken teure Rechenmaschine vom Monatslohn abgespart hatten! Wenn Sie nun denken, so viel geballte Rechenpower reicht locker bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag, müssen wir Sie leider wachküssen.

Machen Sie sich nichts vor: Ihr neuer PC ist nichts anderes als eine Sparbüchse ohne Boden. Was heute noch rund 4000 Franken kostet, gibts in einem Vierteljahr zum halben Preis - und ist in dieser Zeit schon fast zum Standard-Rechenschieber verkommen.

Riesensauerei? Kommt immer auf die Sichtweise an. Schuld am Dilemma, das jeden neuen PC betrifft, sind Preisdruck und ständige Neuentwicklungen auf dem PC-Markt. Genau hier liegt die grosse Chance der PC-Käufer: Wenn Branchenprimus Intel neue, noch schnellere CPUs ankündigt oder die Grafikkartenschmiede nVidia der Öffentlichkeit ihren neuen 3D-Überflieger präsentiert, bleiben Sie cool - und warten ab, bis die Highend-Hardware in die neuen Luxusliner der PC-Hersteller eingebaut wird! Diese ist meist nur einen Wimpernschlag schneller, macht den Rechner aber richtig teurer. Exklusivität hat eben ihren Preis. Das ist der Moment, zu einem der soeben veralteten Top-Modelle zu greifen. Die sind flott, beim Händler eben nur noch zweite Wahl und bieten deshalb oft ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Unterm Strich gewinnen Sie zwar immer noch nichts, dafür verliert Ihr neuer Traum-PC in der gleichen Zeit vielleicht nur die Hälfte seines ursprünglichen Wertes - klug kaufen heisst, weniger verlieren.