Tipps & Tricks 16.12.2021, 12:05 Uhr

3ATM, IP68 und Co.: Was bedeuten diese Angaben?

Wie wasserdicht sind unsere Gadgets? Was hat es mit dem Militärstandard auf sich? Wir erklären Ihnen die gängigsten Zertifizierungen für Robustheit sowie Staub- und Wasserfestigkeit im Detail.
Symbolbild
Quelle: DariuszSankowsk/Pixabay
Wer sich eine schöne Smartwatch kauft und sie intensiv nutzt, der möchte sie nicht immer zum Duschen oder Baden ausziehen. Hersteller von Fitnesstrackern, Smartwatches und Smartphones stellen den Schutz meist sehr positiv dar. Oft steht in den Produktspezifikationen «wasserdicht». Manchmal wird der «ATM»-Standard erwähnt, bei aktuellen Smartphones meist auch «IP». Doch, was heisst das konkret?
Grundsätzlich muss gesagt werden: «wassergeschützt» (water resistant) ist nicht gleich «wasserdicht» (waterproof). Wasserdicht bedeutet, dass ein Produkt das Eindringen von Wasser bis zu einem gewissen Grad verhindern kann, aber nicht vollständig. Smartphones und Smartwatches können im Wasser nur begrenzt «überleben». Hier finden Sie die wichtigsten Erläuterungen zur Wasserdichtigkeit.

IP-Schutzart

Die aktuellen Smartphones sind in der Regel nach dem IP-Standard zertifiziert. IP steht für International Protection oder auch Ingress Protection (Schutz vor Eindringen).
Die Schutzart beschreibt einerseits die Eignung elektrischer Betriebsmittel wie Geräte, Leuchten oder Installationsmaterial für verschiedene Umgebungsbedingungen.
Die erste Kennziffer des IP-Codes (Schutz gegen Fremdkörper und Berührung)
Quelle: wikipedia.org
Andererseits gibt sie den Schutz gegen Berührung, Eindringen von Fremdkörpern (Staub, Wasser, Sand) sowie die Stossfestigkeit an. IP-Codes reichen von IP00 bis IP69K. Die Ziffern müssen separat betrachtet werden.
2. Kennziffer des IP-Codes (Schutz gegen Wasser)
Quelle: wikipedia.org
Beispiel IP68
  • Die 6 steht hier dafür, dass das Gerät gegen das Eindringen von Staub und gegen Berührung geschützt ist. 
  • Die Kennziffer 8 bedeutet, dass das Gerät gegen dauerhaftes Untertauchen geschützt ist. 
  • Smartphone-Beispiele: Huawei Mate 20 Pro, Samsung Galaxy Note 9, Galaxy S8/S8+ iPhone XS/XS Max
  • Outdoor-Smartphone-Beispiele: Cat S52 (Test), Samsung XCover 4S (Test), Crosscall Core-4X (Test), Nokia XR 20 (2021, Test), Motorola Defy (2021, Test)
Beispiel IP67
  • Die erste Kennziffer nach «IP» steht für den Schutz gegen das Eindringen von Fremdkörpern. Die 6 steht hier dafür, dass das Gerät staubdicht ist.
  • Die zweite Kennziffer steht für den Schutz gegen Flüssigkeiten, beispielsweise Wasser. Die 7 bedeutet, dass ein Gerät gegen das Eindringen von Wasser für einen gewissen Zeitraum geschützt ist (zeitweiliges Untertauchen).
  • Smartphone-Beispiele: iPhone X/XR, iPhone 8/8 Plus
Somit ist beispielsweise ein Smartphone mit der Schutzklasse IP67 staubdicht und teilweise wasserdicht. Das bedeutet, dass man ein IP67-zertifiziertes Gerät nicht zum Schnorcheln oder Tauchen mitnehmen sollte.
Generell gilt: Je höher die Zahl für den ersten oder zweiten Bereich ist, desto besser ist das Gerät geschützt. IP68 ist also z.B. besser als IP57. Damit Ihr Smartphone ein kurzes (ungewolltes) Wasserbad übersteht, sollte es mindestens den IP-Standard IPX7 haben, besser ist natürlich IPX8. 
Hinweis: Manchmal sind Smartphones wie oben mit IPX7 oder IPX8 angeschrieben. Nur die zweite Ziffer bezieht sich auf die Wasserdichtigkeit (7 resp. 8). Wenn also an erster Stelle ein X steht, dann bedeutet das, dass kein Schutz gegen Fremdkörper (Staub) und Berührung besteht.
Falls Sie ganz sichergehen möchten, gibt es für Smartphones Taschen, mit denen die Geräte wasserdicht gemacht werden können.



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