News 14.06.2004, 13:30 Uhr

Gratis-Telefonate: Swisscom und Tele2 reagieren auf Cablecom

Letzte Woche kündigte Cablecom einen breiten Vorstoss ins Telefoniegeschäft an. Der Kabelnetzbetreiber überraschte dabei mit besonders günstigen Preisen. Jetzt will die Konkurrenz zurückschlagen.
Gratistelefonate am Wochenende und von Montag bis Freitag zwischen 19.00 und 7.00 Uhr: Mit diesem Angebot will die Cablecom ab Anfang Juli den Festnetzmarkt aufrollen [1]. Wie der Kabelnetzbetreiber Ende letzte Woche mitteilte, scheint die Niedrigpreisstrategie aufzugehen. Nach wenigen Tagen verzeichnete das Untenehmen schon über 3000 Neukunden.
Die Konkurrenz sitzt aber nicht untätig herum. Wie Swisscom-Chef Jens Alder gegenüber der SonntagsZeitung [2] verraten hat, überlegt sich sein Unternehmen fürs Festnetz die Einführung einer so genannten Flatrate, das heisst der Kunde zahlt jeden Monat eine Pauschale und kann anschliessend ohne zusätzliche Kosten solange telefonieren wie er will. Jens Alder sieht für dieses Modell einen Monatspreis von 50 Franken als realistisch an.
Anders sieht die Reaktion des Telekomanbieters Tele2 [3] aus. Er kann sein Telefonieangebot nicht über eine eigene Infrastruktur anbieten, sondern muss das herkömmliche Telefonnetz verwenden. Dadurch bleibt dem Unternehmen kein Spielraum bei der Grundgebühr, da diese von der Swisscom bestimmt wird. Tele2 wird aber in nächster Zeit die Gesprächstarife überprüfen, wie das Unternehmen dem PCtipp mitteilte. Gleichzeitig hat die Firma eine Sommeraktion für Festnetzanrufe lanciert. Es plant auch eine Belohnung für bisherige Preselection-Kunden. Sie werden sich voraussichtlich bis Ende Jahr kostenlos per Dial-Up-Zugang ins Internet einwählen können. In einem offenen Brief an die Weko fordert Tele2 zudem eine Untersuchung gegen die Cablecom wegen unzulässiger Wettbewerbsbeschränkung. Sie glaubt, dass die Cablecom dass günstige Telefonieangebot mit anderen Diensten (TV, Internet) quersubventioniere und dadurch ihre marktbeherrschende Stellung im TV-Bereich ausnutze.



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