News 04.12.2014, 11:15 Uhr

Schweizer Polizisten wollen eigenes WhatsApp

Schweizer Polizisten wollen eine Chat-App für die interne Kommunikation. WhatsApp und Co. sind jedoch chancenlos.
Chat-Apps wie WhatsApp haben unsere Kommunikation grundlegend verändert. Kaum verwunderlich also, dass auch Schweizer Polizisten solche Dienste im Berufsalltag nutzen wollen. Wie Inside-IT berichtet sind die im Mainstream verbreiteten Apps WhatsApp und Facebook Messenger den Behörden allerdings zu unsicher. Im Rahmen der Harmonisierung der Polizeiinformatik in der Schweiz (HPI) soll daher eine sichere Lösung entwickelt oder bereitgestellt werden. Eine entsprechende Ausschreibung wurde von der Kantonspolizei Bern und der Kantonspolizei Zürich veröffentlicht. Das Projekt läuft unter dem Namen Applikation Instant Messenger Polizei (App IMP).
Die Polizeibehörden benötigen laut Ausschreibung ein «sicheres Kommunikationssystem zum Austausch von Kurznachrichten (Text, Bild, Audio, Video) zwischen allen schweizerischen Behörden mit polizeilichen Aufgaben». Die Kantonspolizei Bern übernimmt dabei die Führung, beteiligt sind jedoch alle Schweizer Polizeibehörden.
Die Auflagen für Bewerber sind streng. Unter anderem muss ein Bewerber nachweisen können, bereits einmal eine vergleichbare Kundeninstallation vorgenommen zu haben. Besonders wichtig sind zudem die Sicherheitskriterien und der Datenschutz. Diese sind hauptsächlich dafür verantwortlich, dass Dienste wie WhatsApp nicht in Frage kommen.
In der Schweiz gibt es bereits einige Anbieter sicherer Kommunikationsapps. Threema und Wire werben beide damit, sicherer als WhatsApp zu sein und schneiden im EFF-Vergleich besser ab als die amerikanische Konkurrenz. Auch Swisscom mit ihrer iO-App macht sich Gedanken über eine mögliche Bewerbung: «Unsere App iO wäre eine passende Lösung für die in der Ausschreibung formulierten Bedingungen», so ein Swisscom-Sprecher gegenüber Inside-IT. «Wir prüfen nun, in welcher Form wir an der Ausschreibung teilnehmen». Neben der Entwicklung der App muss ein Bewerber auch Betrieb, Wartung und Pflege des Systems über fünf Jahre hinweg sicherstellen.



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