News 22.11.2016, 10:30 Uhr

Swisscoms IP-Telefonie-Umstellung sorgt für Diskussionen

Einige Swisscom-Kunden fühlen sich vom grössten Schweizer Telko bei der Umstellung auf «All IP» bedrängt.
Swisscom gibt sich zuversichtlich, bis Ende 2017 alle Kunden von analoger auf digitale Internettelefonie umzustellen. Noch bis Ende 2016 sollen bereits drei Viertel migriert sein. Die Kunden, die heute noch einen analogen Festnetzanschluss nutzen, werden für die IP-Festnetztelefonie in ein neues Abo überführt. Und doch fühlen sich einige Kunden beim Umstieg auf ein neues Abo von Swisscom unter Druck gesetzt. So berichtet der «Tagesanzeiger» von einigen Ärgernissen und Pannen. Die Reklamationen drehen sich unter anderem um Reparaturen an Kupferanschlussanleitungen, die in manchen Fällen nur teilweise von der Swisscom gedeckt sind. Die Befürchtung wird laut, dass weigernden Kunden unter Umständen der Anschluss abgestellt werden könnte. Der Telko betont gegenüber PCtipp, dass Kunden, die bis Ende 2017 noch nicht auf ein IP-Telefonieprodukt umgestiegen seien, von Swisscom «begleitet werden». Erst ab 2018 werde die alte Telefonie-Infrastruktur ausser Betrieb genommen. «Es wird niemandem einfach der Anschluss abgestellt», sagt Swisscom-Mediensprecher Armin Schädeli. Wie Swisscom uns zudem mitteilt, sei es schwierig, zu den Fallbeispielen eine generelle Aussage zu treffen, weil es sich um Einzelfälle handle. Sollte jedoch ein Techniker zum Einsatz kommen, liege es im Ermessen des Kundenberaters zu entschieden, wann der Einsatz kostenlos ist. Wo aber Kunden teilweise der Schuh drückt: Die Abogebühren könnten aufgrund neu geschnürter Kombi-Pakete um einige Franken steigen. Zudem ärgern sich einige Kunden über zusätzliche Hardware wie den strahlenden WLAN-Router, wenn Festnetz und Router zu weit voneinander entfernt sind.

Reklamationen berechtigt?

Ob die Beschwerden seit der All-IP-Umstellung überhand nehmen, können auch Konsumentenschützer schwer einordnen. «Grundsätzlich können wir feststellen, dass die SKS angesichts von ca. 30’000 Umstellungen pro Monat relativ wenig Beschwerden betreffend dem Wechsel vom analogen Netz auf das IP-Netz erhält», sagt André Bähler, Leiter Politik und Wirtschaft von der SKS dem PCtipp.
Zusätzlich hatten wir noch einige Fragen an die Swisscom, zum Beispiel, wie die Kunden angegangen werden und welche Hardware ihnen zugestellt wird. Antworten gibt es auf der nächsten Seite.
Nächste Seite: Wie werden Kunden adressiert?

Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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Oldsailor
22.11.2016
Kunden werden über den Tisch gezogen Ich ärgere mich immer wieder über die Aussagen der Installateure und auch der Swisscom, wenn behauptet wird, dass die alten Telefone nicht mehr funktionieren. Man will einfach nur neue Apparate verkaufen. Als ehemaliger Telekomunikationsspezialist weiss ich es nun mal besser. Alle Router haben ja analoge Telefonanschlüsse. Und an der Spezifikation dieser Anschlüsse hat sich in den letzten 50 Jahren nichts grundlegend geändert. Will heissen, jedes analoge Telefon mit Tontastwahl kann weiterhin am Router betrieben werden. Ich habe sogar noch ein Telefon mit Wählscheibe angeschlossen, auch dieses läutet, ich kann abheben und mich unterhalten. Einzig das Wählen geht nicht. An einer FritzBox! würde aber auch das gehen. Also gaubt bitte niemandem der euch weismachen will, dass euer Telefon nicht mehr geht! Alles nur Geschäftemacherei!

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hpe05
22.11.2016
Swisscom ist einfach nur arrogant und teuer Ich habe ein ISDN mit fünf Nummern gehabt. Swisscom ist nicht in der Lage, eine Bridge für die Telefonie zu liefern, damit ich meine FritzBox-Zentrale weiterhin nutzen kann. Auch die Telefoniedaten rücken die nicht raus - angeblich wegen der "Netzsicherheit". Wir steuern monopolistisch darauf hin zurück, als noch normierte Belchdosen eingemauert werden mussten... Das Angebot, dass die machten, war grandios: CHF 94.- plus Gesprächskosten für Internet und drei Nummern. Jetzt habe ich das KMU-Angebot von Sunrise. Zwar auch keine Zugangsdaten - dafür eine FritzBox, die nahtlos zu meinem Zeug passt. Und ja - CHF 60.- für Internet, drei Nummern und Gespräche in alle CH-Netze inklusive... Swisscom lernt nur dann, wenn wir Kunden uns nicht alles gefallen lassen. Und wechseln.

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Charlito
22.11.2016
Swisscom lernt nur dann, wenn wir Kunden uns nicht alles gefallen lassen. Und wechseln. Richtig, Ich empfehle immer Offerte bei der Konkurrenz zu holen! Wenn man ein Koaxialkabel zu Hause hat, ist upc die beste Lösung. Gruss, Charles

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Maxtech
23.11.2016
In vielen älteren Gebäuden ist die Verdrahtung nicht auf dem neusten Stand. Swisscom ist nur bis zum Verteilerkasten im Haus zuständig. Plug & Play geht in den meisten Fällen nicht. Auch ich musste musste in meiner Firma und Wohnung Änderungen durch führen und kann auch die alten Telefonapparate weiterhin einsetzen.

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pcbastler
23.11.2016
Agressives auftreten von Swisscom Das agressive auftreten von Swisscom tönt ja fast noch gut, wir empfinden es als "Nötigung"! Selbst erlebt. > X Telefonate vom Kundendienst, der mich weichklopfen möchte .. die Leitung wird abgestellt.. > Schreiben: Ihre Bestellung ... (ich habe nichts bestellt) > meine 2 Retour-Einschreiben, Vorwurf der Nötigung ...unsererseits spezieller technischer Anwendungsfall ... Die geben nicht Ruhe! So war auch unsere Zubringer- Kupferleitung des öfters mal gestört. Ich rate Allen nur an, sich mal bei der Konkurrenz herumzuschauen. So gehts nicht. U.E. Boppelsen

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Megi
23.11.2016
Beratung des Swisscom-Technikers Vor einem Monat haben wir wegen nicht Gebrauch 2 Nummern gekündigt. Darum wollte uns die Swisscom unbedingt umstellen auf IP. Die Swisscom schreibt und bestätigt es am Telefon: Die ISDN Heimverkabelung muss auf alle Fälle angepasst werden. Diese Anpassung wird von einem Swisscom Techniker kostenlos durchgeführt (Heiminstallation). Was mich ärgert, der Techniker kommt, sagt ich könne alles wegwerfen, stellt mir ein Box-light ins Büro, verkauft ein HD-Phon Nyon, das ich überall an den Stromstecker anstecken könne, und geht wieder. Nun das Signal ist in unserem Haus so schwach, dass ich neben der Station oder der Box-light gefangen bin. Vorher ging auf den Estrich, in den Keller ums Haus und ich hatte immer eine Verbindung. Gestern habe ich den Anschluss bei Swisscom gekündigt. Gruss Megi

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ha.vic
27.11.2016
Vorwürfe bringen nichts, Vorschläge schon, aber werden sie gehört?? Als langjähriger Swisscom-Kunde wundere ich mich schon, mit welcher Sturheit Swisscom seine „alten“ Kunden in die „All-IP-Vivo“-Strategie zwingen will. Zu Telefon-Festnetz + Internet gehört nun nicht „zwangs“läufig auch noch TV dazu. Das günstigste Vivo-XS bietet keine Replay- oder Videoaufzeichnungs-Möglichkeiten. Da gibt es günstigere Angebote unter Fr. 74./Mnt bei andern Providern. Ausserdem bieten Wilma und Zatoo ebenfalls gratis Basic-Angebote für Internet-TV, die sich mit Chromecast oder Apple-TV auf den TV-Apparat übertragen lassen. Soviel zum Thema „Kundenbetreung“. Zur Technik: Die Internetbox von Swisscom ist wirklich eine feine Sache. An den beiden Anschlüssen für analoge Telefone lassen sich neuere, bestehende Geräte problemlos sogar im Doppel anschliessen. Mit „neuen Analog-Geräten“, z.B. Gigaset DA810 (ca. Fr. 60.-) wird automatisch der Name des Anrufers auf dem Display angezeigt. Dies geschieht entweder aus dem elektronischen Telefonverzeichnis (local.ch) oder aus dem intern abgespeicherten Telefonbuch aus der Internetbox (Bekannte ohne Telefonbucheintrag). Der Übertrag von Outlook-Kontakten ins interne Telefonbuch ist relativ einfach. Mit dem HD-Phone Montreux von Swisscom telefoniere ich ohne Probleme über 3 Stockwerke (im Eco-Modus). WLAN lässt sich zeitgesteuert ein- und abschalten. Im abgeschalteten Zustand funktionieren nur noch die Festnetz-Telefone. ISDN-Kabel lassen sich weiter für den Anschluss analoger Geräte verwenden, wenn die Anschluss-Belegung von einem versierten, „älteren“ Telematiker geändert wird. Entsorgung der alten Geräte: Swisscom liefert die neuen Geräte in einer grosszügig bemessenen Kartonschachtel. Mit dieser können alle alten, unbrauchbaren Geräte (z.B. ISDN-Telefone und Zubehör) einfach und kostenlos zurück gegeben werden, der Beipackzettel enthält die Informationen über „wie und wo“. Gehen sie damit ja nicht zum Swisscom-Shop, der ISDN-NT ist nun zwar unbrauchbar aber rückgabepflichtig. Sie landen dort zwangsläufig an 12. Stelle in der Kundenwarteschlange damit sie das gute Stücke abgeben „dürfen“ und warten, damit es auch noch aus ihrem Konto „ausgetragen“ wird (siehe oben, Kundenbetreuung). Apropos: Fällt Internet aus, das tat es gelegentlich, dann fällt auch TV aus. Das müssen sie ihrer Frau dann genau erklären. Gut wenn da noch ein anderer Anbieter im Spiel ist, dann braucht es die Erklärung nicht.

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Bixu
17.12.2016
Meiner Meinung nach wird das Festnetz doch noch benötigt. Man schaue sich nur an, wie schlecht der Empfang in gewissen Gegenden ab 500 Meter ü.M. manchmal ist. Denn in gewissen Gegenden haben die Gemeinden gegen die Installation einer Mobilnetzantenne gestimmt und diese Meinung werden sie auch nicht so schnell ändern = der Emfang dort bleibt schlecht. Zudem telefoniere ich zuhause via Festnetz fast ausnahmslos gratis (nur die Auslandgespräche kosten) und die Rechnung zahle ich ein Mal pro Jahr. Ich bin ausserdem bei solnet, einem kleinen Provider für DSL und Telefonie in Solothurn. Denn ich bin nicht nur der Meinung, man sollte die kleinen KU's unterstützen, welche sich für ihre Kunden ins Zeug legen, man sollte auch sonst etwas weiter über den Tellerrand schauen als in diesem Fall nur zu Swisscom und upc!

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PC-John
17.12.2016
... Ich bin ausserdem bei solnet, einem kleinen Provider für DSL und Telefonie in Solothurn. Denn ich bin nicht nur der Meinung, man sollte die kleinen KU's unterstützen, welche sich für ihre Kunden ins Zeug legen, man sollte auch sonst etwas weiter über den Tellerrand schauen als in diesem Fall nur zu Swisscom und upc! Aber eben, auch solnet ist nur ein Wiederverkäufer, eigene Hardware und Kommunikationseinrichtungen haben sie nicht, oder nur in ganz kleinem Umfang. Hingegen kann ein solnet einen optimalen und sehr kompetenten Support bieten, aber nur solange, wie dort wirkliche Profis am Werke sind, und nicht wegen zu knapper Bezahlung für ihr Fachwissen bald wieder einmal die Segel streichen. Bezüglich einer Swisscom-Hotline kann ich schon sagen: Die dort merken bald, ob nun ein Kunde wirklich was versteht von der Technik bei anständigem Gesprächston, oder ein Kunde nur mit Frust ein technisches Problem loswerden will. Aber auch ich habe noch nicht herausgefunden, warum eigentlich das Analog-System abgeschaltet werden muss. Klar es ist technisch veraltet, es funktioniert aber immer noch hervorragend. Die Eigensicherheit bei Analog ist absolut unerreicht, sie haben dort die Zentralen-Batterie-Technik, und sind nicht davon abhängig, dass bei jedem End-Anschluss dauernd 220-V zur Verfügung stehen muss. Gerade bei einem Lift-Notruf-Telefon ist es durchaus möglich, dass der Lift gerade steckengeblieben ist, wegen keinem Strom (Feuer, etc.) Gerade bei den Lift-Not-Telefonen hat die Swisscom bei der vorgesehenen Umstellung den technischen Einstieg verpasst. Ich weiss nicht, ob es das ehemalige "V" (Versuchsabteilung) in Ostermundigen überhaupt noch gibt. Dort haben wir früher wirklich gute Neu-Projekte platzieren können. Und dass die Daten-Bandbreite digital besser ausgenützt werden kann (oder könnte) ist ebenfalls nicht stichhaltig. Denn die 2-Draht-Kupferleitung von der Ortszentrale zum betreffenden End-Anschluss bleibt genau so bestehen, es werden also keine der vielen Leitungen herausgerissen, und durch neue Kabel ersetzt mit viel weniger Adern. PC-John

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PC-John
18.12.2016
... ISDN-Kabel lassen sich weiter für den Anschluss analoger Geräte verwenden, wenn die Anschluss-Belegung von einem versierten, „älteren“ Telematiker geändert wird ... Muss gar nicht geändert werden wenn: Wenn bei der ISDN-Installation nicht die billigste Variante genommen wurde, und ein wirklicher Fachmann arbeitete, so sind im ganzen Haus herum alle Dosen 8-polig verbunden. Die Dosen haben ohnehin alles RJ-45 Stecker drin. Das Pinout ist dann: Pin 1 / 2 = Analog-1 Pin 3 / 4 / 5 / 6 = ISDN S0-Bus Pin 7 / 8 = Analog-2 Bei neueren ISDN-Installationen ist ohnehin zwischen dem NT-Abschluss und der Einführung in die Hausinstallation ein entsprechendes Übergangskabel dabei. Die beiden Analog-Leitungen können weiter verwendet werden. Der S0-Bus kann für LAN verwendet werden, aber nur bis 100-Mb, das reicht meistens für die Internet-Verbindung von einem ADSL-Modem bis zum Router. Für GLAN würden jedoch alle 8 Adern benötigt, zudem spielt noch die Kabelqualität (Kat. 5e oder höher) und die Länge noch eine Rolle. PC-JOhn