So verbringen Primarschüler ihren digitalen Alltag

Fast die Hälfte hat ein eigenes Handy

Während sich das Benutzen von digitalen Geräten zu Beginn der Primarschulzeit noch in Grenzen hält, steigt es bis zum Ende kontinuierlich an, so die Studie. Das Smartphone steht dabei auf dem ersten Podestplatz. Fast die Hälfte der Kinder gibt an, es mindestens einmal pro Woche zu nutzen oder ein eigenes zu besitzen. Während rund 25 Prozent der 6- bis 9-Jährigen über ein eigenes Handy oder Smartphone verfügen, sind es bei den 10- bis 11-Jährigen bereits 60 Prozent und bei den 12- bis 13-Jährigen gar 77 Prozent.
Gerätebesitz 2019
Quelle: ZHAW
Allerdings ist der Begriff «eigenes» differenziert zu betrachten. Fragt man die Eltern, besitzt nur etwa jedes dritte Kind ein Handy. Vermutlich handelt es sich zum Teil um ein «Familienhandy». 29 Prozent der Kinder verfügen über ein eigenes Tablet.
Neuere Gadgets wie Fitness Tracker, Sprachassistenten wie Alexa oder Virtual-Reality-Brillen – kommen im Alltag der Kinder fast gar nicht vor.

Eltern stellen Regeln auf

Die Mehrheit der Eltern ist sich gemäss der Studie der Verantwortung hinsichtlich des Medienkonsums ihrer Kinder bewusst. Um die Mediennutzung zu kontrollieren ist die beliebteste Strategie: Aufstellen von Regeln. Beispielsweise, wie lange Medien genutzt werden dürfen und welche Inhalte erlaubt oder verboten sind. Viele Eltern betonen demnach unter anderem die Wichtigkeit von Gesprächen mit ihrem Kind über dessen Mediennutzung, sowie das Aufzeigen von Alternativen zum digitalen Medienkonsum. Die Elternbefragung ist jedoch – im Gegensatz zur Kinderbefragung – nicht repräsentativ. Nur nur etwa die Hälfte, sowie vor allem Frauen und Personen mit höherem Bildungsstand, haben laut ZHAW den Fragebogen ausgefüllt.
Die Corona-Krise dürfte Auswirkungen auf den Medienkonsum haben. Hierzu rät Daniel Süss, ZHAW-Forscher und Co-Projektleiter der MIKE-Studie den Eltern: «Gerade jetzt ist ein bewusster Umgang mit Medien besonders wichtig. Familien verbringen viel Zeit zuhause und digitale Medien sind ständig verfügbar. Eltern sollten auch in dieser Situation auf zeitlich begrenzte Fernseh- oder Handy-Zeiten achten.



Kommentare
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stebra
29.04.2020
Traue keiner Statistik... - diese ist ja sehr fragwürdig: Fast jedes Kind schaut pro Woche mindestens einmal fern, aber nur einmal und vielleicht nur 1-2 h. Handy nutzen, Tablet nutzen, Soziale Netzwerke nutzen, Youtube schauen, Internet nutzen (mit dem Handy oder Tablet), alles wahrscheinlich täglich mehrere Stunden, ergibt aber pro Zeile in der Statistik einen niedrigeren Wert als Fernsehen. Ich kenne die Fragestellung nicht, aber für mich ist diese Statistik wertlos.