Tests 04.11.2015, 13:09 Uhr

Retro-Bit Super Retro Trio im Test

Was macht man bloss mit all den angestaubten Spielemodulen, wenn die geliebte alte Konsole nicht mehr anspringt? Zum Glück gibts auch Ersatzkonsolen von Drittherstellern.
Eine Begegnung mit einer Schachtel angestaubter Super-Nintendo-Spielmodule in den Tiefen des Estrichs mag viele Gedanken auslösen. «Oh, was waren das noch für Zeiten», denkt sich manches Achtziger- oder Neunziger-Kind. Die nächste Initialzündung: «Das muss muss doch wieder mal wieder in die Stube», denkt man sich. Sind die Kontakte der Spiele dann noch verstaubt oder angelaufen, hilft meist ein kräftiges Hineinblasen oder ein Wattestäbchen mit ein wenig Isopropylalkohol. Bei Konsolen wie dem guten alten Nintendo Entertainment System (NES) lässt sich der Modulschacht problemlos austauschen. Wer sich das alles nicht zutraut oder nur schonend auf seinem alten Lieblingssystem zocken will, greift ganz einfach auf eine voll funktionsfähige Ersatzkonsole mit Orignalmodulschächten zurück. Ein solcher Anbieter ist Retro-Bit mit seinem «Super Retro Trio». Die 150-Franken-Multikonsole mit drei Modulfächern passt für originale NES-, SNES- und Sega-Mega-Drive-Spiele.

Leider kein HDMI-Ausgang

Der Lieferumfang offenbart ausserdem zwei schicke Controller im SNES-Look und ein Composite-Kabel. Leider offeriert die Konsole rückseitig nur stinknormale Composite-RCA-Buchsen. Klar, mit einem integrierten Scaler für HDMI-Ausgabe wäre die Konsole wahrscheinlich gut 100 Franken teurer. Die beiliegenden SNES-ähnlichen Controller zeugen von akzeptabler Verarbeitung. Auch das Steuerkreuz ist gut eingemittet und die Knöpfe weisen einen guten Druckpunkt auf.
Leider verfügt die Konsole nur über Composite-Anschlüsse

Importspiel auf Knopfdruck

Unter der Front-Plastikabdeckung verbergen sich sechs Controller-Anschlüsse. Was Bedienknöpfe anbelangt, dient vorderseitig ein Schalter zum Wechseln zwischen den Konsolensystemen. Bei Inbetriebnahme der Konsole können auch drei Module der verschiedenen Systeme gleichzeitig eingesteckt sein. Man startet dann einfach das gewünschte Spiel direkt über den Schalter.
SNES, Mega Drive und NES auf einer Konsole
Sehr praktisch ist der frontseitige Regler, um zwischen PAL/NTSC zu wechseln. Für Liebhaber von Importspielen, die es nie nach Europa geschafft haben, ist das ein gefundenes Fressen. Man braucht keinen Stromwandler und keine gemoddete Konsole. Das alles geht hier auf Knopfdruck!
Praktisch: Über einen Schalter kann man jederzeit zwischen PAL und NTSC wechseln

Obacht beim Zurücklehnen

Leider taugen die beiden mitgelieferten Controller mit viel zu kurzem Kabel nur für Sega-Spiele. Für die anderen Spielsysteme muss der jeweilige Original-Controller angeschlossen werden. Mit der kurzen Spieldistanz ist ein weiterer Nachteil verbunden: Da steckt man sabbernd sein heiss geliebtes Sonic-Spiel in den Modulschacht und beim Zurücklehnen nach zwei Schrittabständen passierts: Das Spiel friert ein, und die Konsole erfordert einen Neustart. Das schlägt nun doch ein bisschen aufs Spielergemüt. Wenigstens die Kontakte der Controller-Anschlüsse hätten eine etwas solidere Verarbeitung erfordert, wenn die Kabellänge der Controller ohnehin viel zu kurz bemessen ist. Selbiges widerfuhr mir auch mit dem Original-NES-Controller.

Fazit

Der Super Retro Trio von Retro-Bit ist vor allem eine nette Ersatzkonsole für Liebhaber alter Importspiele. Auch Besitzer einiger alter Spielmodule starten in wenigen Minuten durch. Für 150 Franken gibts trotz der erwähnten Schwachpunkte für das ansonsten solide Retro-Gadget nicht viel zu meckern.
Das Testgerät wurde uns freundlicherweise von Brack zur Verfügung gestellt. Zum Produkt geht es hier.

Testergebnis

Preis, Wechselschalter für Importmodule
Kabellänge der Controller

Details:  Multi-Retro-Konsole für SNES, Sega Mega Drive und NES, inklusive 2 Controller für Sega-Spiele

Preis:  Fr. 149.-

Infos: 
www.brack.ch/retrobit-super-retro-trio-371562

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Autor(in) Simon Gröflin



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