News 01.02.2017, 10:16 Uhr

Onlineroutenplaner drohen mit Wohnungsräumung

Hinter manchen Routenplanern aus dem Netz lauern Abofallen. Opfer werden nicht nur abgemahnt, sondern aufs Härteste bedroht.
Laut SRF Espresso tappen wieder Schweizer in Onlineabofallen rein. Genannt werden vor allem die Seiten routenplaner-maps.online oder maps-routenplaner24.com. Im Netz gibt es viele solcher Seiten, auf die immer wieder Anwender reinfallen, wenn sie nach einem Routenplaner suchen. Wer auf einem dieser Portale landet, wird zunächst aufgefordert, seine E-Mail-Adresse in ein Feld einzutippen, um die Nutzungsbedingungen zu akzeptieren. Was dann passiert, kennt man schon von anderen Abzockerportalen. So gab es in der Vergangenheit immer wieder mysteriöse Plattformen mit Freeware-Sammlungen, die dann vorgaukeln, man habe sich mit der Registrierung auf ein Abo eingelassen.
Genau das passiert auch bei den vermeintlichen Onlineroutenplanern, von denen das Konsumentenmagazin berichtet. Sobald der Nutzer seine E-Mail-Adresse hinterlegt, erhält er eine Zahlungsaufforderung: Man habe einen Vertrag abgeschlossen! Wer die Rechnung von einigen Hundert Euro nicht bezahlt, erhält weitere Bedrohungsmails. Dabei belassen es die Abzocker nicht nur mit einer Mahnung. In weiteren Mails, in denen der Ton immer schärfer wird, gehen die Gauner noch weiter und drohen mit Kontopfändung und einer Wohnungsräumung.
«Über so eine E-Mail würde sogar ich erschrecken», sagt Martin Boess von der Schweizerischen Kriminalprävention dem Konsumentenmagazin. Damit sei eine neue Dimension der Einschüchterung erreicht. Die Drohung, dass die Wohnung ausgeräumt werde, selbst wenn der Bewohner nicht zu Hause sei, mache enorm Druck, konstatiert Boess. Pfändungen sind aber ohnehin immer Sache des Staates. Privatpersonen oder Firmen können nie Pfändungen in Aufrag geben.
Die Kriminalprävention rät davon ab, auf solche E-Mails zu antworten. Auch PCtipp weiss von ähnlichen Erfahrungsberichten: In der Regel geben die Verantwortlichen irgendwann auf. Die Missetäter profitieren in erster Linie vom Umstand des Einschüchterungseffekts, weil es immer wieder zahlende Opfer gibt.
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Autor(in) Simon Gröflin



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