News 01.03.2000, 10:15 Uhr

Mehr Sicherheit beim Surfen über TV-Kabel

Sobald Sie auf Webserver etc. im Internet zugreifen, ist es möglich, Ihre Festplatte vom Internet aus anzusprechen. Ihr Rechner muss dazu allerdings Angriffsfläche bieten.
Wie im richtigen Leben geht die Geschwindigkeit auch beim Surfen auf Kosten der Sicherheit. Wer sich nämlich in einem Netzwerk befindet und zwecks Datenaustausch Verzeichnisse auf seinem Computer für den fremden Zugriff freigegeben hat, muss wissen, dass das Internet im Grunde nichts anderes ist als ein grosses Netzwerk und diese Ordner somit grundsätzlich auch sichtbar im Internet stehen. Die Chance, dass tatsächlich ein Spassvogel drauf zugreift, ist nun bei einer Standleitung wie das TV-Kabelnetz (oder z.T. auch ADSL) eine ist, noch grösser.
Nicht jeder PC bietet Angriffsfläche, doch ist dies schneller der Fall, als sich mancher bewusst ist: Sobald Sie nämlich unter Windows einzelne Ordner für den Zugriff anderer freigeben - z.B. weil Sie zuhause über ein kleines Netzwerk Daten zwischen zwei PCs oder mit Ihrem Notebook austauschen -, sind diese Ordner auch übers Internet erreichbar, sobald Sie online sind - und das ist bei einer Standleitung wie Kabelmodem eigentlich immer der Fall. Wurde kein Passwort für den Ordner-Zugriff definiert, wird Ihr PC zur Spielwiese für jedermann.
Ihren Willkommensgruss verstreuen Sie ganz unbeabsichtigt im Internet: Damit sich jemand auf Ihrem Rechner umsehen kann, braucht er die Internet-Adresse Ihres PCs, die so genannte IP-Nummer. Erst mit dieser einmaligen Nummer wird es möglich, Kontakt mit einem Rechner aufzunehmen. Beim Surfen hinterlassen Sie auf jedem Webserver Ihre IP-Nummer. Sie steht auch in jeder Nachricht, die Sie im Usenet schreiben, und auch zufällige Internet-Bekanntschaften, mit denen Sie via ICQ oder IRC chatten, haben Zugang zu dieser Nummer. Hat der Hacker Ihre IP-Adresse ergattert, kann er sich Ihren PC während Ihrer Online-Sitzung einmal näher ansehen. Meist ist es für ihn ein Leichtes, eine offene Hintertür in Ihrem System auszumachen.
Gegen eine solche Attacke kann man sich schützen, indem in der Systemsteuerung im Fenster "Netzwerk/Eigenschaften von TCP/IP/Bindungen" der Eintrag "Datei- und Druckerfreigabe" explizit deaktiviert wird.
Wem dies zu einschränkend ist, sorge zumindest dafür, dass freigegebene Daten mit einem Passwort geschützt sind. Das geht so: Im Windows-Explorer markieren Sie den Ordner, den Sie freigeben möchten, machen einen Rechtsklick mit der Maus und wählen im erscheinenden Kontextmenü die Option "Freigabe". Im gleichnamigen Register des neuen Dialogfensters wird "Freigegeben als" aktiviert, ebenso der Lese- und Schreibzugriff. Darauf geben Sie ein Passwort für den Ordner ein und bestätigen mit OK.
Die Sicherheit können Sie noch erhöhen, indem Sie beim Freigabenamen ein Dollar-Zeichen ($) voranstellen und Allerweltsnamen (wie System oder Daten) vermeiden. In diesem Fall ist der freigegebene Ordner im Netz nicht direkt sichtbar. Wer darauf zugreifen will, muss schon den exakten Namen des Ordners kennen.



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