Tipps & Tricks 28.05.2013, 11:22 Uhr

Apple FairPlay – das bessere DRM

Apples Kopierschutz arbeitet so dezent, dass man ihn glatt vergessen könnte. Trotzdem gibt es Spielregeln. Ein Leitfaden.
Musik wird von Apple seit Jahren ohne Digitales Rechte-Management (DRM) verkauft, also ohne Kopierschutz. Musikstücke lassen sich nach Belieben kopieren, verschieben und sichern, ohne dass es dabei irgendetwas zu beachten gäbe. Die Dateien sind noch nicht einmal mit einem digitalen Wasserzeichen ausgestattet, das auf die Identität des Käufers schliessen lässt.
Etwas anders sieht die Sache bei Apps, Filmen und Büchern aus. Sie alle sind durch Apples eigenes DRM «FairPlay» geschützt. Dabei dürfte es sich jedoch um das freundlichste DRM der Industrie handeln, denn tatsächlich wird man höchst selten damit konfrontiert. Dessen ungeachtet sollten Sie Bescheid wissen, was Sie mit gekauften Medien alles anstellen können.
Der Rechner ist der Schlüssel
Damit ein durch FairPlay geschützter Inhalt wiedergegeben werden kann, muss der jeweilige Rechner für die Verwendung autorisiert werden – und nicht etwa die Datei, wie man vielleicht annehmen könnte. Beim ersten Versuch, eine geschützte Datei abzuspielen, werden Sie aufgefordert, den Rechner zu aktiveren. Sie können diese Aufforderung jedoch vorwegnehmen, indem Sie in iTunes im Menü «Store» der Befehl «Diesen Computer aktivieren» verwenden:
Die vorsorgliche Aktivierung eines Rechners
Anschliessend geben Sie den Namen und das Kennwort Ihrer Apple-ID ein, mit der die Inhalte gekauft wurden. Das ist alles, und iTunes zeigt Ihnen, wie viele Geräte bereits angemeldet wurden:
iTunes lässt keine Unklarheiten bei der Aktivierung aufkommen
Anmerkung: Wenn das Menü auf Ihrem Windows-PC in iTunes 11 nicht sichtbar ist, verwenden Sie den Kurzbefehl «STRG-B», um es einzublenden.
Um die Rechner auseinander halten zu können, wird eine Prüfsumme aus der verwendeten Hardware generiert. Das bedeutet zweierlei:
Die Autorisierung bleibt bestehen, selbst wenn die Festplatte formatiert und das ganze System neu aufgesetzt wird.
Das Siegel bricht, wenn zum Beispiel der Speicher aufgerüstet oder die Festplatte getauscht wird – der Rechner wird nicht mehr als autorisiert erkannt. Dazu später mehr.
Grenzen
FairPlay erlaubt die gleichzeitige Aktivierung von bis zu fünf PCs oder Macs. Das reicht in den meisten Fällen, um die ganze Familie auszurüsten. Die berechtigten Computer können nicht nur geschütztes Material verwenden, sondern auch Mediendateien und Apps über die «Privatfreigabe» verteilen. Doch das hier sei nur am Rande erwähnt.
Es kommt aber noch besser: Jeder autorisierte Mac oder PC darf die gekauften Inhalte mit beliebig vielen iPods, iPhones und iPads synchronisieren. Ein einzelner, angemeldeter Familien-PC kann also problemlos sämtliche Apple-Geräte im Haushalt füttern. Dadurch werden zum Beispiel teure Navigationsprogramme, Bücher und Filme allen zugänglich gemacht, obwohl sie nur ein einziges Mal gekauft wurden.
Oder anders formuliert: Im Interesse der ganzen Familie sollte für Einkäufe stets dieselbe Apple-ID verwendet werden.
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Kommentare
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darkgrey
28.05.2013
Solange das Format nicht mp3 ist ist dennoch auf Songs ein DRM. Traktor Pro zB spielt nur iTunes Lieder ab wenn der PC aktiviert ist. Zudem ist iTunes für Windowos schrott. Nicht nur dass der PC nachher deutlich langsamer ist, iTunes installiert nebenher UNGEFRAGT ca. 8 Programme incl. Codes die niemand braucht. Praktisch alles wird in den Autostartordenr gepackt oder als Dienst gestartet. Bei der Deinstallation wird nur iTunes entfernt, alles andere nicht. Apple kann noch so auf DRM-frei machen, ihr Ziel den Kunden abzuzocken und zu kontrolieren werden sie NIE aufgeben.

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swissmac
29.05.2013
100% agree Ja, die wollen eine eigene Welt schaffen, wo sie die Kunden komplett kontrollieren können und wo der Kunde praktisch nicht mehr raus kann. Es gibt hier grosse Analogien mit Institutionen, die hier verboten sind ... man nennt sie auch ... das Wort beginnt mit "S" ... Ich habe mal einen iPod geschenkt gekriegt. Wollte dann mal kurz ein altes MP3 raufschieben und anhören, aber ... wie könnte es anders sein ... ohne iTunes (oder irgendwelche Supertricks) keine Chance ... Wollte auch schon mit den Kids mit ihren mobilen Apple-Geräten per Bluetooth ein paar MP3 tauschen, aber ohalätz, auch dagegen hat Apple was und externe SD-Karten-Speicher kann man in Apple Geräten sowieso vergessen, Standard USB Anschluss auch (obwohl von EU angeordnet) ... usw und so fort. Fazit: iPod ist verkauft und die Kids verwenden jetzt mehrheitlich Android Geräte, wo man noch selber Herr und Meister seiner Daten ist ...