Tests 02.01.2013, 14:22 Uhr

Review: Snapheal für OS X

Die kleine Retusche-App bietet einige Kernfunktionen von Photoshop Elements, aber ohne das belastende Drumherum.
Nach wie vor gilt Adobe Photoshop Elements als die Referenz für die Bildretusche im Privatbereich. Als «Photoshops kleiner Bruder» bietet es unzählige Funktionen zur Retusche und Bildmanipulation, eine ausgewachsene Ebenenverwaltung sowie zahlreiche Effekte und Möglichkeiten, die viele Anwender eher behindern statt weiterbringen.
Die Mac-App Snapheal hat es sich hingegen zum Ziel gesetzt, die wichtigsten Retuschefunktionen unter einer zugänglichen Oberfläche zu vereinen. Im Vordergrund steht dabei die Möglichkeit, ungewünschte Elemente aus einem Bild zu löschen. Allerdings können auch die Farben, die Helligkeit der Kontrast und andere Parameter geändert werden – entweder für das ganze Bild, oder nur für bestimmte Bereiche.
Ungeliebte Details löschen
Die Hauptaufgabe von Snapheal besteht also darin, störende Bildteile zu löschen. Dabei kann es sich um ein hässliches Strassenschild handeln, um einen Abfalleimer in einer sonst so perfekten Landschaft oder um einen Pickel auf der Nase der Liebsten. Dazu werden die betroffenen Stellen zuerst mit dem Pinsel maskiert, der sich stufenlos skalieren lässt:
Was nicht gefällt wird markiert ...
Anschliessend wird Neuberechnung mit einem Klick auf die Schaltfläche «Erase» durchgeführt:
... und aus der Realität verbannt
Die Qualität der Löschung variiert mit dem Hintergrund. Befinden sich die Objekte am Himmel, auf dem Asphalt, im Wasser oder auf dem Gras, dann verschwinden sie ohne eine Spur zu hinterlassen. Befinden sie sich jedoch vor klar umrissenen Objekten und kontrastreichen Objekten, fliegt der Schwindel auf. In den meisten anderen Fällen arbeitet Snapheal jedoch zur vollen Zufriedenheit, da eine Löschung mit drei verschiedenen Einstellungen durchgeführt werden kann:
Von links nach rechts: die Einstellungen Twister, Shapeshift und Wormhole
Globale und lokale Anpassungen
Snapheal zaubert jedoch nicht nur Bildteile weg, sondern optimiert auch den Rest. Die Regler für die Helligkeit, den Kontrast und dergleichen mehr wirken sich entweder auf das ganze Bild aus oder nur auf jene Bereiche, die zuvor mit dem Pinsel markiert wurden. So lässt sich der Himmel gezielt sättigen, Schatten aufhellen und dergleichen mehr. Leider fehlen dabei so nützliche Hilfen wie ein Histogramm oder eine Warnfunktion, falls Schatten oder Lichter jegliche Zeichnung verlieren.
Auch partielle Anpassungen sind kein Problem
Kleine Schwächen
In Anbetracht des Preises und der Resultate gibt es an Snapheal nur wenig auszusetzen. Am meisten stört der Mangel an Kurzbefehlen. So wäre es sehr praktisch, wenn sich die Pinselgrösse mit dem Mausrad ändern liesse. Auch der Wechsel zwischen Pinsel und Radiergummi würde sich wesentlich einfacher gestalten, wenn man dazu einfach die Alt-Taste drücken könnte. Stattdessen arten komplexe Maskierungen in regelrechte Klickorgien aus.
Fazit: Snapheal ist die ideale Lösung für Hobbyfotografen, die unkompliziert ein Bild aufmöbeln wollen – ohne sich dabei auf die Komplexität von Photoshop Elements einzulassen. Idealerweise wird die Software mit Nik Snapseed kombiniert. (Mehr dazu hier.) Dieses Gespann dürfte viele Anwender ziemlich glücklich machen.
Snapheal wird zurzeit zum halben Preis angeboten, also für 10 Franken.

Testergebnis

Gute Retuschefunktionen, Preis, Oberfläche
Zu wenig Kurzbefehle

Details:  Ab OS X 10.7, englisch

Preis:  Fr. 10.– (per 2. Januar 2013)

Infos: 
https://itunes.apple.com/ch/app/snapheal/id480623975?mt=12

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