News 02.11.2012, 08:53 Uhr

Grosse regionale Unterschiede bei IT-Löhnen

Informatiker verdienen in der Zentralschweiz im Durchschnitt 14 Prozent weniger als Zürich. Damit haben die regionalen Unterschiede zugenommen und werden dies noch weiter tun, sagt die «ICT-Salärstudie 2012» von SwissICT.
115'000 Franken verdient ein Informatiker in der Region Zürich im Durchschnitt pro Jahr. In der Zentralschweiz sind es 100'000 Franken, der Durchschnitt aller ausgewerteten Regionen beträgt 110'696 Franken. Diese Zahlen sind der Salärstudie von SwissICT entnommen, die für das Ergebnis 24'133 Informatikerlöhne aus 261 Firmen einfliessen liess.
Der Unterschied zwischen den Regionen ist demnach mit 14 Prozent grösser als in der Vergangenheit, zwischen 2007 und 2009 wurden etwa 10 Prozent Unterschied festgestellt, heisst es in der Studie. Thomas Flatt, Präsident von SwissICT, ist überrascht: «Die Unterschiede können teilweise mit den überdurchschnittlichen Löhnen der zahlreichen Informatiker in der Zürcher Finanzbranche erklärt werden, aber nicht allein. Wir müssen diese Entwicklung aufmerksam verfolgen.»
Die Auswertung zeigt, dass Informatiker in Zürich deutlich mehr verdienen als beispielsweise in der Zentralschweiz (Quelle: SwissICT)
Über alle Branchen gesehen haben die Informatikerlöhne im letzten Jahr deutlich zugelegt, der Reallohn stieg um 2,2 Prozent (Durchschnitt: 0,7 Prozent).
Informatiker werden immer älter
Ebenfalls hat die Studie das Alter der Informatiker abgefragt. Dabei kam heraus, dass das Durchschnittsalter in den letzten Jahren auf 42,7 Jahre anstieg, vor allem der Anteil an über 45-jährigen Informatikern würde immer mehr zunehmen. Der Anteil an Informatikern, die bis zum 29. Lebensjahr in die Branche einsteigen, blieb etwa gleich, ein Problem hinsichtlich des Fachkräftemangels. «Das steigende Durchschnittsalter ist ein weiteres Indiz für die Nachwuchsproblematik in der IT. Bei der Lösung dieses Problems stehen jetzt alle in der Pflicht: die Primarschule, die Fachhochschulen und die Universitäten. Aber auch die Unternehmen müssen ihren Beitrag erhöhen – und zwar schnell. Es braucht mehr Lehrstellen und noch attraktivere berufliche Perspektiven», sagt Thomas Flatt.
Wer sich für die gesamte Studie interessiert, kann diese für 280 Franken über die Geschäftsstelle von SwissICT beziehen. Es gibt auch eine Onlineversion.

Fabian Vogt
Autor(in) Fabian Vogt



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