Tipps & Tricks 24.08.2007, 09:44 Uhr

Lästiges Autoplay bei externen Festplatten

Problem: Ich habe eine externe Festplatte gekauft und angeschlossen. Jetzt erscheint bei jedem Anstecken (und von Zeit zu Zeit auch ohne mein Zutun) das Autoplay, das dann durch die Harddisk-Verzeichnisse rattert und offenbar nach abspielbaren Inhalten sucht. Das stört erheblich beim Arbeiten und blockiert laufende Prozesse. Wie kann ich das abstellen?
Lösung: Windows XP lässt das Einlegen einer CD oder Anstöpseln einer USB-Festplatte nur selten unkommentiert. Das Indizieren des Inhalts einer grösseren externen Festplatte nach dem Anschliessen nimmt einige Sekunden in Anspruch. Danach poppt ein Dialog mit empfohlenen Aktionen auf, den Sie auch noch wegklicken müssen. Das alles können Sie sich ersparen, indem Sie Autoplay deaktivieren. Noch besser ist es, die Funktion nicht systemweit, sondern für jeden Laufwerkstyp einzeln festzulegen.
Die Autoplay-Funktion steht im Prinzip allen Laufwerken zur Verfügung. Für welche Laufwerke Autoplay erlaubt ist, bestimmt der Registry-Wert NoDriveTypeAutorun in diesem Registry-Zweig:
HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\
CurrentVersion\Policiesxplorer
Der voreingestellte Hex-Wert 95 ist ziemlich grosszügig, denn er gestattet Autoplay auf Ramdisks, CD-Laufwerken und Festplatten. Wenn Sie Autoplay für Ihre USB-Festplatte unterbinden möchten, müssen Sie die Funktion generell für Festplatten verbieten. Der zugehörige Binärwert lautet 10011101. Umgerechnet ergibt das den Hex-Wert 9D, den Sie als «NoDriveTypeAutorun»-Wert eintragen müssen. Um Autoplay vollständig (auf allen Laufwerkstypen) zu deaktivieren, geben Sie den Hex-Wert FD ein.
Autoplay individuell: Ihre eigene Autoplay-Konfiguration definieren Sie ganz einfach mit Hilfe dieser Tabelle. Das sieht erstmal viel komplizierter aus, als es ist:
Reser-viert Ram-disk CD-Lw. Netz-lauf-werk Hard-disk Wech-selda-tentr. Laufw. ohne Root Frem-des Laufw. Binärwert Hex-Wert
1 0 0 1 0 1 0 1 10010101 95
1 0 0 1 1 1 0 1 10011101 9D
1 1 1 1 1 1 0 1 11111101 FD
1 0 1
Reser-viert Ram-disk CD-Lw. Netz-lauf-werk Hard-disk Wech-selda-tentr. Laufw. ohne Root Frem-des Laufw. Binärwert Hex-Wert
1 0 0 1 0 1 0 1 10010101 95
1 0 0 1 1 1 0 1 10011101 9D
1 1 1 1 1 1 0 1 11111101 FD
1 0 1
Setzen Sie dazu jeweils in der letzten Zeile unter den Laufwerkstypen, bei denen Autoplay aktiv sein soll, eine «0» ein und bei den anderen eine «1». An den Positionen «Reserviert» und «Fremdes Laufwerk» sollte immer eine «1» stehen, bei «Laufwerk ohne Root» immer «0». Setzen Sie daraus den Binärwert zusammen, den Sie in der vorletzten Zelle eintragen. Starten Sie via Start/Alle Programme/Zubehör den Taschenrechner und schalten Sie ihn via Ansicht auf Wissenschaftlich um. Wählen Sie dort erst «Bin» für Binär und tippen Sie den Binärwert (z.B. 10010101) ein. Schalten Sie nun auf «Hex» um, dann erhalten Sie den Hex-Wert (z.B. 95). Diesen tragen Sie jetzt als «NoDriveTypeAutorun»-Wert ein. Damit die Änderungen wirksam werden, müssen Sie den PC neu starten.
Hintergrund: Der Hex-Wert des Eintrags «NoDriveTypeAutorun» entspricht einem 8-Bit-Binärwert. Der Standard-Wert «95» ergibt umgerechnet «10010101», wie Sie mit dem Windows-Rechner leicht nachprüfen können. Jede Bit-Stelle, also jede 1 oder 0 steht dabei für einen bestimmten Laufwerkstyp. Ist eine bestimmte Bit-Stelle auf «0» gesetzt, so ist Autoplay für den zugehörigen Typ erlaubt. Der Wert «1» verbietet die Funktion.
Wenn Sie eine USB-Festplatte anschliessen, erkennt Windows diese nicht etwa als Wechseldatenträger, sondern als normale Platte. Voraussetzung: Die Platte wurde wie üblich als «HDD» (Harddisk Drive) formatiert. Dann macht Windows keinen Unterschied zwischen internen und externen Festplatten. Herkömmliche USB-Sticks werden hingegen vom Hersteller meist als Superfloppy (FDD) formatiert. Windows erkennt diese deshalb als Wechseldatenträger. (idg)



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