News 05.02.2004, 09:15 Uhr

Überteuerte SMS-Preise: Konsumentenschutz handelt

Die Stiftung für Konsumentenschutz wirft den drei grossen Schweizer Mobilfunkanbietern überhöhte SMS-Tarife vor. Sie hat deshalb eine Beschwerde bei der Wettbewerbskommission eingereicht.
In einem offenen Brief an die Wettbewerbskommission (Weko) [1] kritisiert die Stiftung für Konsumentenschutz die Schweizer SMS-Tarife. Die drei Anbieter Swisscom Mobile, Sunrise und Orange hätten ein Quasi-Monopol errichtet und würden die Preise künstlich hoch halten. Gemäss einer französischen Studie koste ein SMS nur etwa drei Rappen. In offenen Märkten wie Dänemark und Norwegen sollen Konsumenten zwischen acht und neun Rappen zahlen. Die Schweizer Anbieter verlangen von den Kunden jedoch 20 Rappen. Laut Konsumentenschutz generieren sie damit exorbitante Umsätze mit Gewinnmargen von 82 Prozent. Da auch in anderen europäischen Ländern wie Frankreich überteuerte SMS-Preise verlangt werden, will die Stiftung zusätzlich eine Beschwerde bei der Europäischen Wettbewerbskommission einreichen.
Sunrise wehrt sich gegen den Vorwurf [2]. Die hierzulande geltenden SMS-Gebühren sollen im Schnitt unter dem anderer europäischer Staaten liegen. Kaufkraftbereinigt reiht sich die Schweiz nach einer Infografik von Sunrise sogar unter den günstigsten SMS-Ländern ein. Ausserdem müssten zusätzlich die höheren Investitions- und Unterhaltskosten für Schweizer Mobilnetze berücksichtigt werden. Im Gegensatz zu Dänemark würden hierzulande auch einheitliche Tarife für den In- und Auslandversand gelten.



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