News 27.04.2011, 08:19 Uhr

So funktioniert iPhone-Tracking

Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, wie genau die Tracking-Funktion im iPhone tickt - und wieso sie eben gar keine Tracking-Funktion ist.
Genau genommen geht es bei der Standortdatenaufzeichnung im iPhone weder um Tracking – also das Verfolgen der Bewegungen des Smartphones – noch um Geodaten im eigentlichen Sinn. Viel mehr sammelt das iPhone – wie übrigens auch Googles Android-Smartphones in einem etwas harmloseren Ausmass, wir haben berichtet – Daten zur lokalen Funkinfrastruktur, sprich zu Mobilfunkzellen und WLAN-Netzen in der Umgebung.
Die Berichterstattung zu dieser Datenaufzeichnung, die sich beim iPhone im Gegensatz zu Android-Geräten nicht abschalten lässt, suggerierte, dass dabei ein genaues Bewegungsprofil inklusive Zeitstempel entsteht. Es wurde befürchtet, dass man aufgrund dieser Daten auf die Sekunde genau nachvollziehen kann, wann man sich wo aufgehalten hat. Wie ein Bericht von heise.de zeigt, ist das Bewegungsprofil jedoch bei Weitem nicht so präzise.
Zum einen zeichnet das iPhone alle in der Nähe befindlichen WLAN-Netzwerke und Funkzellen auf und versieht sie mit dem aktuellen Zeitstempel. Das können, beispielsweise in einer Stadt, schon einmal Dutzende auf einmal sein. Diese können sich im Umkreis von einigen Hundert Metern befinden, was eine genaue Ortung schon mal verunmöglicht. Die Datenbankeinträge zu den Funkzellen und -netzen werden zudem gelegentlich aktualisiert und dann mit einem neuen Zeitstempel versehen. Dies geschieht gemäss Heise jedoch nicht immer. So werden einige Einträge aktualisiert, andere wiederum nicht, was die Nachverfolgung der Bewegungen ebenfalls erschwert. Und: Da jedes Funknetz nur genau einen Eintrag in der Datenbank erhält, der allenfalls aktualisiert wird, kann man jeweils höchstens feststellen, wann jemand das letzte Mal an einem Ort war, nicht aber, wann oder wie oft er zuvor dort war.
Gleichzeitig überall auf der Welt
Die Kollegen von Heise stellten zudem fest, dass es einige Ausreisser in den registrierten Einträgen gab. So soll ein iPhone gemäss Protokoll an verschiedensten Orten auf der Welt gleichzeitig gewesen sein. Tatsächlich war das Gerät zum Zeitpunkt an der Computermesse CeBIT. Der Grund für die globalen Sprünge: WLAN-Zugangspunkte von Ausstellern hatten wohl noch Standortinformationen von ihrem ursprünglichen Standort gespeichert. Auch hier sorgen also Ungenauigkeiten im Protokollierungsverfahren dafür, dass genaue Rückschlüsse auf die Position des Geräts unmöglich sind.
Die mit den veröffentlichten Tools mögliche Visualisierung der aufgezeichneten Daten kann also sicherlich ein grobes Bild von einmal besuchten Standorten geben – es ist jedoch mit Sicherheit weder präzise noch verlässlich und taugt somit nur bedingt als Überwachungsinstrument.



Kommentare
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Hannes Weber
27.04.2011
Hallo wem Siehe dazu meinen Kommentar in diesem Artikel. Das dürften die Hauptgründe sein. Es lässt sich z.B. auch die GPS-Ortung optimieren, wenn entsprechende Informationen vorhanden sind. Aus diesem Grund sammeln alle diese Daten. Zumindest hoffen wir das ;)

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coceira
27.04.2011
@wem droid: http://samy.pl/androidmap/index.php?mac= so gehts bei guurgel, der droid findet spot und geht die datenbank mit der MAC abfragen, ist die nicht vorhanden wird mac und geopos an freund guurgel gemeldet damit sie in die datenbank kommt. Eine zwischenspeicherung auf dem "kistli" wuerde ich eher als cache verstehen - klar laesst sich auch damit unfug treiben. (Eine an sich nette sache, die schludrig ausgefuehrt wird.) Aber da ich quase bei jeder anfrage auf eine webseite auch mit einem pc die geo auf die selbe art feststellen kann ist muessig darueber zu laestern. www: http://samy.pl/mapxss/ das einzig ueble daran ist, dass es von verschiedenen ohne vorwarnung gemacht wird und sich nur selten abschaltenn laesst.