News 15.08.2012, 08:30 Uhr

Tödliche Gifte in Samsung-Fabriken?

Erneut werden Vorwürfe gegen den Elektronikriesen Samsung laut. Dutzende Fabrikarbeiter sollen in jungen Jahren an Krebs erkrankt und gestorben sein, weil sie bei der Arbeit gefährlichen Giftstoffen ausgesetzt waren.
Nachdem lange Zeit Apple (respektive hauptsächlich deren Auftragsfertiger Foxconn) wegen schlechter Arbeitsbedingungen am Pranger stand, scheinen die Medien nun mit Samsung ein neues Ziel gefunden zu haben. Jüngst wurden Berichte über Kinderarbeit in chinesischen Zuliefererfabriken des südkoreanischen Elektronikriesen öffentlich. Und jetzt berichtete das ZDF-Magazin Frontal21 in einem Beitrag über Fabrikarbeiter von Samsung, die wegen des Kontakts mit Giftstoffen schwer erkrankt sein sollen.
Den Vorwurf erhebt die südkoreanische Gesundheits- und Menschenrechtsorganisation Sharps, die sich für Fabrikarbeiter einsetzt. Gemäss dieser erkrankten 150 ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Samsung trotz ihres jungen Alters an Krankheiten wie Leukämie, Lymphkrebs oder Multipler Sklerose. 56 Arbeiter seien daran gestorben. Die Opfer sollen in der Halbleiterproduktion oder in der Fertigung von LCD-Modulen für Bildschirme gearbeitet haben und dabei in Kontakt mit giftigen Stoffen wie blutkrebserregenden Benzolen gekommen sein. Tatsächlich hätten Wissenschaftler der Seoul National University geringe Spuren von Benzolen in den Fabriken feststellen können.
Samsung streitet dies jedoch ab. Es würden in der Produktion keine Benzole verwendet, äusserte sich Kim Soo-Geun, Leiter des Samsung Health Research Institute, gegenüber Frontal21. Einen Zusammenhang zwischen der Arbeit in den Fabriken und den Krebserkrankungen sieht er nicht. Krebs trete häufig auf, auch ohne besondere Auslöser, so die Argumentation des Samsung-Managers.



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