News 05.12.2013, 09:04 Uhr

Agur 12 hat die Uploader im Visier

Illegale Uploads sollen schärfer kontrolliert werden: Der Bundesrat berät nun über den Schlussbericht einer vom Bund bestellten Expertengruppe.
Amerikanische Kritik hat dazu geführt, dass seit Anfang 2012 vertrauliche amerikanisch-schweizerische Gespräche zur Verfolgung mutmasslicher Urheberrechtsverletzungen im Internet stattfinden. Der runde Tisch der Agur 12 untersteht dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) und tagt unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Inzwischen wurde der Bericht verabschiedet. Er soll demnächst im Bundesrat ausdiskutiert werden.
Der Schlussbericht rückt nun vor allem die Frage zur Beratung eines neuen Gesetzesentwurfs im Umgang mit Uploads urheberrechtlich geschützter Daten in den Fokus. Sollte tatsächlich ein Gesetz nach Vorschlag der Agur 12 verabschiedet werden, dürften Rechteinhaber der Musik- und Filmbranche künftig nach Analyse der Upload-Herkunft unsere Provider dazu auffordern, dem betreffenden Uploader Warnbriefe zuzustellen mit der Aufforderung, das Uploaden solcher Dateien zu unterlassen. Bei weiteren illegalen Aktivitäten könnte so beispielsweise mit der Sperrung des Anschlusses gedroht werden. Das bedingt aber in gewisser Weise, dass der Provider den Traffic des Users nach Inkrafttreten der Warnmeldung fortwährend kontrollieren müsste.

Hitzige Diskussionen

«Das System funktioniert ja heute bereits in Frankreich und dort sehe man, dass der illegale Upload stark eingedämmt werden konnte, indem vor allem eben Eltern auch hie und da wieder mal mit den Jugendlichen darüber reden, was so im Internet getrieben wird», so beispielsweise die Argumentation von Roger Chevallaz, Präsident von Audiovision Schweiz gegenüber 10 vor 10. Sämtliche Provider äusserten sich in unseren Interviews bereits empört.

Strafrechtliche Verfolgung in der Schweiz

Sollten tatsächlich nach Beschluss des Bundes Gesetzesentwürfe nach Vorgaben der Agur 12 in die Vernehmlassung gehen, könnten in einem ersten Schritt vor allem auf Schweizer Servern gehostete Uploads geschützter Werke strafrechtlich von den Rechteinhabern schärfer verfolgt und deren Löschung beantragt werden. Agur 12 will aber im gleichen Zug zusammen mit dem Bund nun Vorschläge zur Vergünstigung legaler Download-Dienste prüfen.

Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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coceira
05.12.2013
Der Krug geht zum Brunnen, so lange er noch warm ist. oder ganz einfach ein paar gedanken Grundsaetzlich hat doch (auch in diesem forum) sicher keiner etwas dagegen, dass kreativitaet in form von geistigem eigentum geschuetzt und nutzung vom nutzer verguetet wird. Unzaehlige stunden habe ich mich an buechern und musik die ich selbst so nicht hervorbringen kann erfreut. Ohne jeden zweifel schulde ich etwas. ......damit beginnt das problem, muss bzw. sollte ich jedes mal wenn ich das selbe buch lese oder das gleiche musikstueck hoehre egal in welchem zeitlichen abstand den kreativ-schaffenden auch, wenn dieser schon laengst das zeitliche gesegnet hat (seine erben) dafuer neu entschaedigen. Jep - allerdings legen diese rechte vertreter auch sehr viel kreativitaet an den tag, wenn es darum geht einnahmen zu generieren. Ein buch, eine cd die ich gekauft habe, darf ich unendlich lesen bzw. abhoeren ohne weitere gebuehren, fuer leselampe oder brille muss ich "noch" nichts entrichten, wohl aber fuer einen cdplayer, mp3, cellfone auf den ich transferiere, nicht zu vergessen der fotokopierer, ich koennte ja das buch oder eine seite daraus kopieren, schreib ichs ab ist aber papier und bleistift "noch" gebuehrenfrei, auf den compi textsystem wieder gebuehrenpflichtig. Das solches gehabe nicht eben als fair empfunden ist nachvollziehbar. Ich behaupte - es gibt weltweit mehr leute bei rechtevertretern, produktionsfirmen etc. die von diesen mit gewalt (mit gesetzen und strafandrohungen) generierten geldern bedient werden als kreative die diesen markt füttern. Und sie, die aparatschnicks bekommen den hals nicht voll. zu Agur12: Da sind nun also gemaess IPI eine gruppe von vertretern die neue represalien fordern, leute die scheinbar von technik und markt keine ahnung haben. Die politik ist angesprochen, nur diese hat noch weniger ahnung. Totale ueberwachung wird gefordert, der z.b. provider solls filtern. Wissen diese leute nicht, dass auch dank NSA-Snowden mehr und mehr verschluesselt uebertragen wird, die zukunft ist https und wenns auch nur ein selbst generiertes zert ist. Dass z.b. in suedamerika der tausch laengst mit verschluesselten dateien erfolgt, der provider in NZ klar https oder secure ftp kann nicht mal mehr feststellen was er gespeichert hat. Youtube "kann in ihrem land nicht angezeigt werde" ist witzlos und macht den nutzer nur sauer .....jep, auf sie meine damen und herren Was haben sie in den letzten jahren nicht alles versucht, kopierschutzmassnahmen auf verschiedensten ebenen, stoergeraeusche wenn mans in mp3 wandelt, watermarks in bild und ton, laendersperren, was hat es gebracht ? der nutzer ist sauer ....jep, auf sie meine damen und herren Was koennen sie tun um den schwarzmarkt zu kontrollieren - grundsaetlich nichts behaupte ich, sie koennen z.b. beginnen fair "zu spielen" um nur einiges zu nennen: - ein recht ist nicht mehr (durch verlaengerung) ewig gueltig, der ablauf ist innert vernueftig erlebbarer zeit - hat ein film, eine musik, ein werk eine bestimmte summe eingespielt, so erlischt das recht - transparente darstellung woher und wohin die gelder fliessen (weltweit) - vernueftige preise auf traegerlosen film und musik (downloads, streams) Wenn sie in diese richtung gehen, denke ich, dass sie das erreichte, gebuehren auf cellfones, mp3, memory, pc, etc. pp. auch beibehalten koennen und ihre kunden eher bereit sind fair zu konsumieren.

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Johnny B Good
06.12.2013
Ganz einfach, wieder mehr auf CD kaufen Ich teile die Meinungen die vor mir geschrieben wurden. Selbstverständlich soll man die Künstler und die Herstellungskosten entschädigen. Diese dilletantische Abzocker Brut, welche vorallem an die eigenen Honrare denkt, betrachtet uns alle doch nur als ausdauernde Geldquelle. Die penetranten Einschränkungen teurer streaming Dienste, welche es verunmöglichen ohne Internetverbindung die Medien mit einem beliebigen Gerät offline zu nutzen, machen mich stinksauer. Wie freue ich mich doch täglich an der von meinen Eltern geerbten Musiksammlung auf Tonträgern. Es ist etwas Emotionales von dem was mir nach ihrem Tod von ihnen geblieben ist. Hätten sie statt Tonträger einen Dienst genutzt, wäre dieser pietätlos einfach abgeschaltet worden. Ich habe mich informiert und kaufe nun wieder vermehrt Musik auf CDs. Da bin ich frei, was ich damit mache. JBG