News 13.02.2012, 10:46 Uhr

Kino.to: Nutzern droht Strafverfahren

Premium-Nutzern des offline genommenen Streaming-Portals Kino.to droht vermutlich ein Strafverfahren. Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden bereitet entsprechende Verfahren gegen zahlende Nutzer vor.
Wie das Nachrichtenmagazin Focus in seiner Onlineausgabe berichtet, fanden die Ermittlungsbehörden auf den beschlagnahmten PCs der Betreiber von kino.to Daten von sogenannten Premium-Kunden von kino.to. Premium-Kunden konnten die auf kino.to zum Streaming bereitgestellten Filme werbefrei geniessen, wenn sie dafür bezahlten (für das ebenfalls illegale Nachfolgeportal von kino.to, nämlich für kinoX.to, existierte ein vergleichbares Bezahlsystem). Damit war zwangsläufig verbunden, dass kino.to Kontaktdaten der Premium-Kunden speichern musste. Diese fielen prompt der Staatsanwaltschaft in die Hände, als diese im letzten Sommer kino.to von der Polizei ausheben liess.
Laut Focus Online fielen den Behörden die Daten von Tausenden ehemaliger kino.to-Benutzer in die Hände. Gegen die Premium-Nutzer soll die Generalstaatsanwaltschaft Dresden jetzt Strafverfahren vorbereiten. Grundlage dafür ist unter anderem eine Entscheidung des Amtsgerichts Leipzig vom Dezember 2011, in dem das Streamen von Film-Raubkopien für strafbar erklärt wurde.
Unklar ist, ob sich auch ehemalige Schweizer Premium-Member von kino.to Sorgen machen müssen. Hierzulande ist das blosse Herunterladen – und somit auch das Streamen – von urheberrechtlich geschütztem Material nicht strafbar.
Die juristische Aufbereitung der kino.to-Angelegenheit ist derweil in vollem Gange. So verurteilte das Amtsgericht Leipzig einen Administrator von kino.to zu drei Jahren Haft. Insgesamt scheinen rund 20 Personen in Zusammenhang mit kino.to unter Anklage zu stehen.
Die deutschen Behörden nahmen Kino.to im Juni 2011 offline. Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden organisierte das europaweite Vorgehen gegen das Streaming-Portal kino.to. Allein in Deutschland durchsuchten über 250 Polizisten und Steuerfahnder unterstützt durch 17 Datenspezialisten über 20 Wohnungen, Geschäftsräume und Rechenzentren.



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