Kommentar 21.02.2003, 12:45 Uhr

Das Freitagsbit: Klagelied der Musikindustrie

Die WWKolumne
Fast hätte ich vergessen, dass es Napster je einmal gegeben hat. Die Vorreiterin der Tauschbörsen-Manie war nach ihrem Konkurs abgetaucht, hatte sich in Luft aufgelöst, verschwunden, einfach weg aus dem Netz.
Zum Glück gibt es die Musikindustrie. Und die Komponisten, die ärmsten der Armen dieser Erde. Sie erhalten ja für ihre Wunder-Töne nur ein paar Klimpermünzen, mehr nicht. Sie halten deshalb die Erinnerung wach und verklagen jetzt den Bertelsmann-Konzern, der Napster gekauft und als zahlungspflichtigen Musikdienst hatte etablieren wollen, auf 17 Milliarden Dollar Schadenersatz [1].
Die Deutschen hatten Napster zwar erst übernommen, als die Börse schwer am Absacken war, aber mit solchen Details halten sich die Amerikaner nicht auf. Die Achse des Bösen wird flugs ins Netz verlagert. Mal abgesehen davon, dass zu den prominenten Klägern etwa die Autoren des Jailhouse Rock gehören, die beim Elvis mittlerweile mehr als angegraut sein dürften - die Musikindustrie tut sich mit solchen Klagen keinen Gefallen. Es wird nur immer offensichtlicher, worum es wirklich geht. Um 17 Milliarden.



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