Tipps & Tricks 13.06.2001, 09:00 Uhr

Windows verfettet langsam aber sicher

Der Startvorgang von Windows braucht im Laufe der Zeit immer länger. Besonders das Erstellen der Icons auf dem Desktop dauert inzwischen unter hektischem Schrubbeln der Festplatte ziemlich lange. Ein Defragmentieren der Festplatte hat nichts geholfen. Wie behebe ich dieses Problem?
Dies ist leider ein allzu bekanntes Windows-Phänomen und hat seine Ursache meist im Betriebssystem selbst, da dieses ein völlig ungenügendes Datei-Management besitzt. Denn bei jeder Programm-Installation werden etliche Dateien installiert und Einträge in der Registry (das Herzstück von Windows 9x/Me/NT/2000, in dem viele wichtige Konfigurations-Angaben gespeichert sind) vorgenommen, die unter Umständen auch von fremden Programmen benutzt werden können. Bei einer Deinstallation werden dann diese geteilten Files aus Sicherheitsgründen nicht mehr deinstalliert. Auch schlampig programmierte Deinstallations-Routinen seitens der Programmierer sind eine häufige Ursache fürs Liegenbleiben von unnötigen Dateien und Registry-Einträgen.
Haben Sie also unter Umständen eine aufgeblähte Registry-Datenbank? Das heisst, haben Sie seit der Windows-Installation viele Programme ausprobiert und nach dem Test wieder deinstalliert? Dann befinden sich in Ihrem System mit Garantie eine Menge Dateileichen, die jetzt nur das System unnötig belasten; auch die erwähnte Registry kann so unnötige Einträge enthalten, die den Windows-Start empfindlich verlangsamen. Mit dem Tool Registry Optimizer [1] können Sie die Registry auf eine erträgliche Grösse schrumpfen. Mit dem Tool RegClean [2] von Microsoft können Sie in der Registry automatisch nach unnötigen Einträge Registry-Einträgen suchen lassen. Sie können sich - für unerfahrene User ein beträchtliches Risiko - aber auch an der Registry manuell zu schaffen machen und nicht mehr gültige Programm-Einträge so entfernen. Geben Sie unter Start/Ausführen den Befehl regedit ein. Schon wird die Registry gestartet. Nun klicken Sie auf Bearbeiten/Suchen und geben den Namen des deinstallierten Programms ein (z.B. dreamweaver). Jeder Eintrag, der erscheint, kann dann gelöscht werden. Mit F3 wird die Suche fortgesetzt. ABER VORSICHT: wir empfehlen das manuelle Editieren der Registry nur für Profi-User oder solchen, denen es nichts ausmacht, im Extremfall alles neu installieren zu müssen! Legen Sie vor irgendwelchen Registry-Manipulationen IMMER eine Sicherungskopie der Registry an. Mit Vorteil auf einer Partition, die auch nach einem Totalcrash von Laufwerk C:\ problemlos erreichbar bleibt.
Das Dateileichen-Problem an sich bekommen Sie so aber nicht in den Griff. Um solchen Übungen in Zukunft aus dem Weg zu gehen, empfiehlt sich das Programm EasyClean [3] . Damit werden auf einfache und viel zuverlässigere Weise als mit der Windows-Deinstallationsroutine nicht benötigte Programme restlos aus dem System gekippt.
Ein weiterer Grund für die Verlangsamung Ihres Systems kann auch sein, dass Sie im Schriftenordner unverhältnissmässig viele Schriften installiert haben. Denn jede dieser Schriften wird beim Startvorgang geladen. Durchforsten Sie den Schriftenordner (C:\Windows\Fonts) nach nicht benötigten Schriften. ACHTUNG: Systemschriften (am roten Icon erkennbar) dürfen nicht gelöscht werden!
Dann bleiben noch die Temporären Dateien. Mit der Zeit sammeln sich immer mehr temporäre Dateien im System an, falls Sie nicht periodisch manuell gelöscht werden. Sie identifizieren diese mittels der Dateiendung *.tmp. Gehen Sie unter Start/Suchen/Nach Dateien und Ordnern ins Suchfeld und suchen in allen Laufwerken nach der Endung "*.tmp".
Allgemeine Beschleunigungs-Tips für Windows 9x erhalten Sie in diesem PCtip-Artikel [4] , der im PDF-Format einsehbar ist.



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