News 20.12.2013, 08:51 Uhr

Immer mehr Hobby-Programmierer

Von 18,5 Millionen Software-Entwicklern weltweit programmieren etwa 40 Prozent hobbymässig.
Etwa 7,5 Millionen von weltweit 18,5 Millionen Programmierern – etwa 40 Prozent – schreiben hobbymässig Codezeilen. Damit meint das Marktforschungsinstitut IDC Leute, die nicht als primäre Beschäftigung programmieren. «Dadurch dass Hobby-Programmierer bis jetzt gar nie von IDC erfasst wurden, ist es sehr wahrscheinlich, dass dieser Anteil in den letzten Jahren verhältnismässig schneller angestiegen ist als die Zahl der professionellen Entwickler. Künftig wird der Anteil an Hobby-Programmierern wohl noch schneller wachsen», meint Al Hilwa vom IDC.

Die Definition eines «Hobby-Entwicklers» nach IDC

Jemand, der mehr als zehn Stunden pro Monat an Programmen oder Apps werkelt und aus irgendwelchen Gründen Code schreibt, ist gemäss Definition von IDC ein «Hobby-Programmierer». In diese Kategorie fallen Leute, die einfach aus Spass Programme erstellen oder sich mit Programmieren ein kleines Zubrot erwirtschaften. Genauso gut könnte es aber Hobbyisten geben, die ernsthaft höhere monetäre Ziele anstreben, indem sie vielleicht an Apps für den App-Store arbeiten. Nicht auszuschliessen sind Coder, die hie und da in der Freizeit ein Open-Source-Projekt unterstützen. Ebenso nimmt IDC die Studenten in diese Kategorie. Zu den Hobby-Entwicklern gehört auch, wer während der Arbeit gelegentlich mit seinem Wissen ein paar kleine Skripte schreibt: zum Beispiel Formular-Bedingungen mit JavaScript für eine Webseite oder Ähnliches.

Hobbyisten bergen viel Potenzial und Reagibilität

Moderne IT-Firmen sollten sich der wachsenden Hobby-Community bewusst sein. Diese Zielgruppe könnte situativ schneller auf aktuellste Technologien gefasst sein und sich im hartumkämpften Markt als eine talentierte Alternativ-Ressource herausstellen, vermerkte IDC.

Positive und negative Abhängigkeiten nach Ländern

Tatsächlich sei es so, dass Länder mit starken Technologie-Sektoren in Relation zu Hobbyisten eine höhere Zahl an Profis beherbergen, weil viele Hobbyisten von der Industrie ohnehin praktisch «aufgesogen» werden, findet IDC. Länder mit schwächerer technologischer Durchdringung hingegen tendieren eher zu einem grösseren Anteil an Hobby-Entwicklern, die sogar für jene Länder problematisch werden könnten. Talentierte Hobby-Coder technologisch schwächerer Länder neigen eher zu Malware-Aktivitäten mit der Folge, dass beide Gruppen (die Profis und die Hobbyisten) in solchen Ländern eher mit der Zeit auswandern und im Ausland nach geeigneteren Beschäftigungen suchen.

Grössere Nachfrage nach Software-Entwicklern

IDC wagt eine Trendprognose und ist der Ansicht: Jobs im Software-Engineering-Bereich werden stärker zunehmen als kaufmännische Jobs in Betrieben oder Verwaltungen. Die nicht enden wollende Durchdringung an Software-Lösungen in Richtung «Internet der Dinge» und die Zunahme von immer kleiner werdenden Geräten werden den Bedarf nach ständiger Verfügbarkeit von Software-Entwicklern stimulieren, folgert der Bericht.

Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.