News 22.01.2016, 10:59 Uhr

Netflix: VPN-Blockade hat begonnen

Der Streaming-Dienst Netflix hat angefangen, gewisse Nutzer vom Dienst auszuschliessen. Das wird aber kaum von Dauer sein.
Das australische Nachrichtenportal «Sydney Morning Herald» meldet, dass Netflix offenbar angefangen hat, einzelne Nutzer mittels Geoblocking vom Streaming-Dienst auszuschliessen. Der VPN-Dienst uFlix, dessen Kunden davon betroffen sind, meldet, dass man in den kommenden Tagen mit einem Anstieg der Kundenbeschwerden rechne. Der Dienst uFlix hat sich die Umgehung solcher Einschränkungen auf die Fahne geschrieben.
So wird diese Sperre kaum zum Erfolg führen: uFlix hat bereits einen Kniff entwickelt, wie die Sperre umgangen werden kann. Der Kniff soll in den nächsten Tagen publiziert werden. Peter Dujan, Managing Director von uFlix, gab gegenüber Fairfax eine Einschätzung der Situation ab. Gemäss seinen Erkenntnissen handle es sich bei den Netflix-Massnahmen um eine simple Blockade gewisser bekannter IP-Ranges und einem Abgleich der verwendeten IPs mit Informationen über die verwendeten Browser.

Effektive Geoblockade wird schwierig

Bekannte, einfach zu identifizierende IP-Ranges zu blockieren, ist wenig erfolgversprechend. Zu einfach lassen sich seitens des VPN-Anbieters IP-Adressen wechseln. Andere Methoden wären ähnlich erfolglos oder problematisch: Gerüchteweise hat man sich beim Streaming-Dienst überlegt, Accounts auf das Land zu beschränken, in dem diese erworben wurden.
Mittels Kreditkartendaten, Rechnungsadressen und Ähnlichem wäre dies leicht feststellbar. Dies würde jedoch kaum auf Gegenliebe stossen, könnten die Kunden vom Ausland aus nicht auf ihren Netflix-Account zugreifen, da Content und Einstellungen variieren könnten. Dies passierte auch dem Autor, als er, auf seinen Flug wartend, am EuroAirport plötzlich mit französischer Synchronisation überrascht wurde. 
Auch die 20 Millionen chinesischen Nutzer, auf deren Gebühren Netflix gänzlich verzichten müsste, da diese ohne VPN-Dienste gar nicht auf Netflix-Inhalte zugreifen könnten, machen eine konsequente Verfolgung dieser Praxis unwahrscheinlich. 



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