News 12.06.2019, 08:22 Uhr

Kommentar: WhatsApp-Werbung ist eine Chance

WhatsApp schaltet ab 2020 Werbung. Das muss nicht schlecht sein. Wenn man die richtigen Schlüsse daraus zieht.
Seit einigen Wochen ist es fix und von WhatsApp bestätigt. Ab 2020 werden Werbeeinblendungen im Messenger WhatsApp Tatsache sein. Erst beschränkt sich dies auf die WhatsApp-Stati. Dies lässt sich noch leicht umgehen, in dem man die Status-Postings seiner Kontakte nicht mehr anschaut (habe ich persönlich eh nie gemacht). Später wird es dann aber auch möglich, dass man von Unternehmen über WhatsApp kontaktiert und mit Werbung zugemüllt wird. Wenn dann der WhatsApp-Ton erklingt, weiss man nicht, ob man tatsächlich eine Nachricht oder Werbung erhalten hat. Und die besonders Ordentlichen müssen sich die Werbung auch anschauen, da sonst die Notification nicht weggeht.
Klingt schrecklich nervig? Ja. Aber man muss sich dem nicht aussetzen. Seien wir ehrlich: Viele User haben schon nach der Übernahme von WhatsApp durch Facebook mit einem Absprung geliebäugelt oder sogar vorgenommen. Und viele haben die zahlreichen anderen, in Sachen Funktionen und Datenschutz wesentlich besseren, Messenger entdeckt. Nur: Wenn 8 von 10 Kontakten halt nur über WhatsApp erreichbar sind, nimmt man entweder in Kauf, den Messenger weiter zu benutzen oder sich ein Stückweit zu desozialisieren.
Wenn jetzt Werbeeinblendungen kommen, ist das die Chance, dass die phlegmatischen User endlich auf einen anderen Messenger wechseln, weil sie die Werbeeinblendungen stören – etwas, was der mangelnde Datenschutz aufgrund seiner Abstraktion noch nicht schaffte. Fingers crossed!



Kommentare
Avatar
kut
13.06.2019
Chance ja Der Artikelschreiber hat Recht mit "Wenn jetzt Werbeeinblendungen kommen, ist das die Chance, dass die phlegmatischen User endlich auf einen anderen Messenger wechseln, weil sie die Werbeeinblendungen stören – etwas, was der mangelnde Datenschutz aufgrund seiner Abstraktion noch nicht schaffte". Nur hege ich grossen Zweifel, ob genügend User bereit sind, auf einen anderen (sicheren) Messenger wie Threema, Signal oder Wire zu wechseln. Das ist einerseits mit einem gewissen Aufwand und andererseits mit "riesengrosser" Überzeugungsarbeit verbunden. Ich weiss, wovon ich rede, habe ich doch die letzten 2 Monate versucht, X Freunde zu einem Wechsel zu animieren. Meine Erfolgsquote liegt bei 4 Personen. :(

Avatar
karnickel
15.06.2019
Eine andere Chance wäre, dass durch die Werbeeinnahmen der Sugarmountain nicht mehr Daten-API offenhalten müsste, über die bezahlende Drittfirmen den Dienst finanzieren brauchen.

Avatar
donpedro1
27.06.2019
Der PCtipp soll bitte aufklären! Das Problem ist doch, dass meine Freunde und Bekannten alle WA benutzen. Das ist halt so gewachsen. Wenn nun allerdings das Ganze mit Werbung kommt, schaue ich mir das mal an. Sobald es nervig wird, wechsle ich auf Threema, Signal oder Wire. Ehrlich gesagt - ich kenne keinen der drei Anbieter. Spätestens nach der Erkenntnis, dass es mit WA nervt, sollte ich jedoch einen Entscheid fällen können. Ohne Kenntnisse der Vor- und Nachteile gegenüber WA kann ich das aber nicht !! Darum mein Vorschlag an den PCtipp, diese "Aufklärung" vor der WA-Werbe-Einführung zu starten. Vielleicht entwickelt sich daraus sogar eine vorzeitige "Wechselwelle," welche die Facebook/WA-Macher nicht freuen dürfte. Ob die dann auch "phlegmatisch" reagieren?

Avatar
kut
30.06.2019
Optimist bleiben Das Problem ist doch, dass meine Freunde und Bekannten alle WA benutzen. Das ist halt so gewachsen. Wenn nun allerdings das Ganze mit Werbung kommt, schaue ich mir das mal an. Sobald es nervig wird, wechsle ich auf Threema, Signal oder Wire.[...] Ich habe neben WhatsApp noch Hoccer (wird offenbar leider nicht mehr weiterentwickelt), Signal, Threema (der einzig kostenpflichtige mit läppischen CH 3.00) und Wire installiert. Diese Alternativen sind alle gut und zu empfehlen, sind sie doch auch dem WhatsApp Messenger +/- ebenbürtig. Am besten würde mir von der Aufmachung und Bedienung her Hoccer passen. Finde leider aber noch wenig Freunde, die bereit sind auf WhatsApp zu verzichten. :(