Kommentar 29.08.2008, 11:41 Uhr

Die Preise müssen runter!

Trotz der Entbündelung der letzten Meile sinken die Preise fürs Breitbandinternet nur schleppend. Schuld daran sind vor allem die Swisscom und der Bund.
Das Monopol der Swisscom auf dem Telefonnetz wurde vergangenes Jahr endgültig gesprengt. Sie musste die letzte Meile – die Strecke zwischen Zentrale und Haushalt – für die Konkurrenz freigeben. Trotzdem sind die Preise für ADSL-Internet noch fast nicht gesunken.
Einerseits liegt das am horrenden Mietzins, den die ADSL-Provider der Swisscom bezahlen müssen, um die entbündelten Anschlüsse zu nutzen. So ist es ihnen unmöglich, konkurrenzfähige und günstige Angebote zu lancieren. Denn obwohl die Swisscom den Betrag Anfang des Jahres freiwillig auf monatlich 25.25 Franken senkte, liegt dieser immer noch zehn Franken über dem europäischen Durchschnitt.
Aber die Schuld dafür alleine beim Telekom-Marktführer zu suchen, wäre falsch. Es fehlt eindeutig auch am Willen des Bundes, einen marktgerechten Preis festzulegen. Dass die Eidgenössische Kommunikationskommission ComCom erst aufgrund von zwei Klagen – namentlich von Orange und Sunrise – aktiv wird und eine Entscheidung erst 18 Monate nach der Öffnung der letzten Meile fällt, ist eine Farce.
Sollte der vermutete Preis von 19 Franken tatsächlich stimmen und die ComCom das entsprechende Urteil noch diesen Herbst fällen, ist das nur der erste Schritt in die richtige Richtung. Der Mietzins für die letzte Meile muss mindestens auf den europäischen Durchschnitt von 15 Franken sinken. Nur so ist es möglich, dass Bewegung in den Breitband-Internetmarkt kommt und die Preise für ADSL-Abonnemente stark fallen. Momentan bezahlen wir in der Schweiz noch eindeutig zu viel fürs Surfen.
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Autor(in) Reto Vogt



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