Kommentar 07.04.2006, 08:45 Uhr

Das Freitagsbit: Googles Schaufel

Die WWKolumne
Gott stehe mit einer riesigen Schaufel in der Hand über uns, sagt der kleine Dewey in der Episode 85 zu seiner Sonntagsschullehrerin. [1] Es sei das Beste, nicht nach oben zu sehen und sein Leben so anständig wie möglich zu leben.
Google steht zwar nicht mit einer Schaufel über uns, wohl aber mit Satelliten. Die Software Google Earth stellt laut einem Bericht der Technology Review [2] für die WM 2006 in Deutschland ein massives Sicherheitsrisiko dar; sie liefert nebst hochaufgelösten Satellitenfotos exakte Positionsdaten - genaue Zielkoordinaten für Raketenangriffe. Auch das indische Militär hat keine Freude an der Software.
Ich auch nicht. Ich möchte nicht einmal zur Zielscheibe von Marketingfirmen werden, die mit Satellitenhilfe feststellen könnten, ob mein Haus die Ärmlichkeit ausstrahlt, die ihre Reklame verdient. Und ich möchte nicht, dass Langfinger bequem auskundschaften können, wie sie ungesehen ins Haus gelangen. Was ist der Unterschied zwischen einem Satelliten und einem aufs Nachbarhaus gerichteten Feldstecher?
Vielleicht bin ich aber auch eine Ameise und statt Dewey steht Sergey Brin über mir, mit einer riesigen Maus als Klatsche.
Sollte mich das beunruhigen?



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