News 01.02.2011, 11:16 Uhr

Intels Sandy Bridge: return to sender

Intel hat einen Fehler im Chipsatz seiner neusten Prozessorgeneration entdeckt. Der Wurm steckt jedoch nicht in den CPUs von Sandy Bridge, sondern in einem Unterstützungschip des «6-Series»-Chipsets (Codename «Cougar Point»).
Wie Intel mitteilt, kann bei den fehlerhaften Bauteilen die Leistung der Serial-ATA-Ports (SATA), an die zum Beispiel Festplatten oder DVD-Brenner angeschlossen werden, mit der Zeit nachlassen.
Intel hat den Fehler nach eigenen Angaben eingekreist und weitere Auslieferungen des betroffenen Chips gestoppt. Die Produktion eines neuen korrigierten Designs hat bereits begonnen. Auslieferungen des korrigierten Chipsets an Kunden (= PC-Hersteller) sollen Ende Februar beginnen, erst im April kann aber wieder in voller Stückzahl gefertigt werden.
Rücknahme fehlerhafter Teile
Kunden, die bereits möglicherweise fehlerhafte Chipsets gekauft haben, bietet Intel notgedrungen eine Rücknahme an. Auch bei Änderungen oder dem Austausch von Motherboards und Platinen will der Konzern helfen. Die Stückzahlen sollen sich noch in Grenzen halten, da Systeme mit dem defektiven Unterstützungschip erst seit dem 9. Januar ausgeliefert wurden, sodass nur relativ wenige Endkunden betroffen sein dürften.
Es handelt sich ausschliesslich um PCs mit Quad-Core-Prozesoren vom Typ «Core i5» und «Core i7» der zweiten Generation. Intel geht davon aus, dass die Käufer solcher Rechner sie einstweilen problemlos weiternutzen können, während der Hersteller ihres Rechners an einer dauerhaften Lösung arbeitet.
Intel erwartet, dass der Fehler das Unternehmen im ersten Quartal rund 300 Millionen US-Dollar Umsatz kosten wird. Dazu kommen nochmals 700 Millionen Dollar Kosten für Reparatur und Austausch von bereits in den Markt gelangten Systemen, die allerdings teilweise nachträglich auf das Schlussquartal 2010 abgeschrieben werden.
Intel hat nun eine neue Prognose veröffentlicht, die neben dem Chipsatz-Problem auch die erfolgreiche Übernahme der Handychip-Sparte von Infineon und den Abschluss des Kaufs des Security-Spezialisten McAfee voraussichtlich noch vor Ende des ersten Quartals berücksichtigt. Demnach soll der Umsatz im ersten Quartal bei 11,7 Milliarden US-Dollar (plusminus 400 Millionen) liegen, zuvor waren 11,5 Milliarden Dollar angesetzt. Die Bruttomarge soll voraussichtlich 61 Prozent betragen. Die Ausgaben (R&D plug MG&A) steigen wohl auf 3,6 Milliarden Dollar, ursprünglich waren 3,4 Milliarden angesetzt. Auf das gesamte Fiskaljahr wird sich der Designfehler weniger stark auswirken.



Kommentare
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microteq
01.02.2011
Intels Sandy Bridge: return to sender: Kontrolle? Wie kann man denn herausdfinden ob man nun einen defekten Chipsatz besitzt oder ob man noch einen ohne Defekt hat?

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Gruntzli
01.02.2011
Da bin ich mal gespannt was mir Dell liefern wird. Habe den XPS 8300 mit Intel i7 2600 (3.4GHz) bestellt. Dieser sollte eigentlich in den nächsten Tagen geliefert werden.

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hwRob
01.02.2011
kleines News Update: Betroffen sind sämtliche 6x er Chipsätze von Intel. Also jeder ist quasi davon betroffen. Die Problematik ist aber eigentlich mehr hypothetisch, denn es ist mehr eine Möglichkeit die eintreffen kann. Betroffen sind die SATA Ports 2-5 (also sämtliche SATA 3gbps (sataII). Sata 6gbps Ports (0+1) sind davon nicht betroffen. Und die Ironie an der ganzen Sache, random User hat i.d.r. 1-2 HDD verbaut... Ich will das nicht schön reden, keinesfalls. Erwarte von Intel ja selbst ganz klar mehr, denn die Chipsätze an sich sind für mich so oder so nur so-la-la was die Features an geht (kein native USB3, nur 2x SATA III native, auch kein PCIe 3.0 - wobei letzteres nicht wirklich notwendig ist in diesem Marktsegment :cool: ).

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Para79
01.02.2011
asus n53sv hallo. ich hatte soeben kontakt mit intel. das asus n53sv notebook ist nicht betroffen, da es über den Mobile Intel HM65 Express Chipset verfügt. intel bestätigte mir das nur die folgenden chipsets betroffen sind. Systems using the Intel® B65, H67, P67, or Q67 Express Chipsets maybe affected by this issue. grues pat

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hwRob
01.02.2011
interessant. bisher ist nur ne Meldung im Umlauf die besagt, dass eben alle 6er Chipsets davon betroffen sind. Danke fürs Melden. bin gespannt wies generell bei den Notebooks aussehen wird. Die können einfach mit den sata III ports benutzt werden, dann gibts no Problem.

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Lunerio
01.02.2011
In Moment gibt es durchaus Märkte, die die Produkte auch zurücknehmen so viel ich weiss... Wer ein von dem Problem betroffenes Gerät hat, soll zurückschicken oder warten und dann austauschen.

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hwRob
02.02.2011
Ich erachte den kompletten Verkaufsstopp etwas harsch. Man spricht ständig von GreenIT und Umweltschutz - aber dann sollen quasi x Millionen Mainboards einfach geschrottet werden? Ich bin überzeugt - ein Verkauf unter Vorbehalten (Verzicht auf Umtauschrecht) und Reduktion des Kaufpreises wäre hier eine angemessene Lösung - da wie gesagt für die meisten User 4 Sata Anschlüsse genug sind.

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Lunerio
02.02.2011
Und trotzdem ist es bescheuert, teildefekte Produkte zu verkaufen und dazu zu meinen, dass man S-ATAII einfach ignorieren könnte. Ach wirklich sehr schlau von dir. o_O

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hwRob
02.02.2011
frag mal die ganzen iphone 4 user mit ihrem billig Glas... die brauchen ihr phone trotzdem... :D nein, Butter bei die Fische. Die Erwägung meinerseits ist völlig i.O. Ich hätte evtl. präzisieren sollen, dass ich mich auf den Retailmarkt beziehe. Wie gesagt es ist ein HW-Bug der eintreten KANN (Konjunktiv). naja aufregen tun mich eigentlich das rumgeflenne von leuten die ihr Boards sowieso schneller getauscht hätten - als der Fehler wohl dann tatsächlich auch eingetroffen wäre. Und nun bekommen sie wohl im April ein neues Ersatzboard also so what? man könnte im retailmarkt unter diesen Bedingungen auch den Verkauf weiterführen - dann könnte man auch weiterhin die neuen CPU's verkaufen.... ...oder liegt dort etwa... /böse AMD zungen gehen ja in diese Richtung.

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schmidicom
03.02.2011
Egal wie man es dreht oder wendet ein solcher BUG hat auf dem Ladentisch nichts zu suchen. Wenn sich einer um die Umwelt sorgen macht sollte man sich beim Hersteller beschweren und nicht beim Handel. Weder der Handel noch der Kunde kann was dafür das Intel Fehlerhafte Chips produziert. Ausserdem wundere ich mich doch sehr das ein solcher BUG überhaupt in den Handel gelangen konnte. Werden diese Dinger eigentlich überhaupt noch getestet bevor sie verkauft werden? Also ich weiss schon warum ich AMD-Fan geworden bin. Die brauchen in manchen Sachen vielleicht länger aber da kauft man wenigstens noch echte Qualitätsarbeit im Vergleich zu Intel.