thom45, ich finde die Energie, die Du in eine Diskussion über ein von Dir nicht benutztes Produkt investierst, recht beachtlich. ;)
Hallo Gaby,
Man kann das, wie noch viel anderes im Leben, auch nur in einem Gesamtkontext verstehen und dann ist es gar nicht mehr so beachtlich, eher einfach nur logisch. Ich koennte Dir und andern sehr viel erzählen, was ich aus etwa 1987/88 bis heute so alles mitbekommen und teils miterlebt habe, was die M$-Produkte betrifft und welche alternative Systeme es von damals bis heute gab und gibt. Nicht nur fuer mich ist so ziemlich unverständlich, dass M$ überhaupt noch existieren kann.
Das ist einerseits möglich, weil der Mensch vergisst und es ist der raffinierte Politik der Erzeugung von Abhängigkeiten zu verdanken, dass dem so ist. Das ist längst nicht nur im Computersektor der Fall. Aber M$ bediente sich ganz klar solcher Methoden.
Dazu kommt, dass man die Massen leicht manipulieren kann. Auch das ist nichts als Politik und mit Politik hielt sich M$ bis heute über Wasser.
Es kommt noch ein anderer Aspekt hinzu, alles was sich etabliert, degeneriert auf die eine oder andere Weise. Jemand anders kritisierte die damalige Zerschlagung AT+T, räumte aber Trägheit ein, dass so ein grosses System zur Trägheit neigt. Der eine Weg in Richtung Degeneration...
Zu einem gewissen Grad hat meine Aktivität hier auch damit zu tun, dass das Establishment generell ein Rotes Tuch für mich ist. Den Grund dazu habe ich soeben angegeben. Es gibt auch gewisse Weltanschauungs-Foren, wo ich genauso offen und schonungslos mit Kritik wirke. Das polarisiert, schafft Freunde und Feinde. Aber damit kann ich leben.
Ich zähle mich durchaus zu den Post-68ern, wobei ich keineswegs alles gut heisse, was in den 68ern geschah und daraus hervorgegangen ist. Die damals entstandene Grundhaltung, nichts zu glauben und alles kritisch zu hinterfragen, daran halte ich mich auch heute fest. Die kritische Selbsthinterfragung gehört selbstverständlich dazu. Ich verurteile diejenigen, die damals "dabei waren" in diesem Sinne und sich später, als Faehnchen im Wind, abgewandt haben, weil sie ohne einen solchen "Ballast" besser Karriere machen konnten. Aus dieser Geisteshaltung heraus sind mir Inhalte wichtig geworden wie die Erkenntnistheorie eines Popper (Falsifizierung) als wichtige Basis wissenschaflichen Denkens um unnötige Fehler versuchen zu vermeiden.
Ich arbeite im Büro mit Vista (und etwas XP), zuhause mit Ubuntu Linux (und gelegentlich Debian, WinXP und 2000).
Ich arbeite im Labor mit WinXP, bin aber mit dem XTerminal-Programm XWin32 meist unter Solaris-Unix, manchmal auch unter Linux. Privat arbeite ich mit einem Intel-Mac.
Ubuntu lass ich mir nicht mehr wegnehmen. Aber auch das wurde vor ca. 1 - 2 Jahren kurz hintereinander zweimal durch Updates derart vergeigt, dass bei einem Teil der Nutzer (auch bei mir) die grafische Oberfläche gar nicht mehr startete. Via Konsole war es zwar zu beheben, aber um im Netz den Lösungsweg zu erfahren, brauchte man einen zweiten PC oder ein zweites installiertes OS (habe zum Glück überall Multiboot).
Seither zieh ich auch unter Linux immer dann ein System-Image, wenn ich ein Update des X-Servers oder des Kernels ankommen sehe.
Ich denke, ich verstehe sehr gut was Du meinst. Glaub mir ich bin genuegend realistisch um zu wissen, dass es nichts Perfektes geben kann. Der Mensch ist Teil der Natur, der Evolution, und da gab und gibt es nie Perfektes. Im Computerbereich ist das ebenso.
Aber, wie ich schon sagte, die Dosis macht s aus. Es ist einfach mega-katastrofal, was sich M$ in diesem sehr langen Zeitraum fuer Mist leistete. Das ist absolut einzigartig. Das alles aufzuzaehlen würde viel zu viel Zeit brauchen. Wäre M$ nie so stark und mächtig geworden, wäre diese Firma mit seiner Extremdosierung von Fehlern, längst verschwunden. Andere sind das bei wesentlich geringerer Fehlerdosierung.
Gruss
Onkel Thom