News 13.11.2014, 07:09 Uhr

YouTube startet eigenen Streaming-Dienst

YouTube steigt in das Musik-Streaming-Geschäft ein. Ob die Google-Tochter zu einem ernsthaften Konkurrenten für Spotify wird?
Die Videoplattform YouTube baut ihren Fokus auf Musik mit einem Abo-Angebot aus. Mit dem Bezahldienst werden keine Anzeigen mehr eingeblendet und der Nutzer kann Musik herunterladen und hören, auch ohne Internetverbindung. Dies kündigte die Google-Tochter am Mittwoch an.

Start in wenigen Wochen, aber noch nicht in der Schweiz

Der Service mit dem Namen «YouTube Music Key» solle zunächst testweise von eingeladenen Nutzern getestet werden. Der spätere Preis soll 9.99 US-Dollar im Monat betragen. Dafür werde auch der Zugang zu Googles Streaming-Musikdienst mit über 30 Millionen Songs geöffnet. Unter den Startländern sind neben den USA nur einige ausgewählte europäische Länder wie Grossbritannien und Frankreich. Wann genau der Dienst auch seinen Weg in die Schweiz  finden wird, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. YouTube wolle seinen Abodienst in wenigen Wochen starten, schrieb die Finanical Times unter Berufung auf informierte Quellen.

Spotify mit 12,5 Mio. Nutzern - YouTube mit 1 Mia. Nutzern

YouTube hat über 1 Milliarde Nutzer. Vor allem junge Leute greifen auf die Plattform zu, um Musik zu hören. Wenn es Google gelingt, auch nur einen kleinen Anteil von ihnen für ein Abo-Angebot zu gewinnen, könnte YouTube zu einem Schwergewicht im Musik-Streaming werden. Der aktuelle Marktführer beim Musik-Streaming, Spotify, hat aktuell 12,5 Millionen zahlende Nutzer. Die Zahl der Streaming-Nutzer wächst immer schneller, während das Geschäft mit Musik-Downloads schrumpft.

Streit mit Independent-Labels beigelegt

Der Start des Abo-Dienstes wurde möglich, nachdem YouTube und die Independent-Musiklabel mit Künstlern wie Adele oder die Arctic Monkeys ihren langen Streit beilegten. In den vergangenen Tagen sei nach Monaten zäher Verhandlungen eine Einigung erzielt worden, berichtete die «Financial Times». Bisher sind die zentrale Erlösquelle bei YouTube die Anzeigen, die vor Beginn der Videos eingeblendet werden. Die Plattform beteiligt die Musikindustrie an den Einnahmen.
Die Google-Tochter hatte gedroht, Musik der kleinen Firmen ganz aus der Plattform zu verbannen, wenn kein Deal erzielt wird. Es ging um die Vergütung der Musiker und Labels bei dem Abo-Dienst. Die Independent-Firmen hatten das ursprüngliche Google-Angebot als zu niedrig abgelehnt, wie im Juni bekannt wurde. Mit den grossen Musikkonzernen, die über 90 Prozent des Markts kontrollieren, hatte sich YouTube bereits geeinigt.


Autor(in) Simon Gröflin



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