Tests 30.04.2013, 08:10 Uhr

Test: Überzeugende Effekte mit Flare

Viele Programme können Fotos verfremden, doch nur wenige taugen etwas. Flare gehört zur Elite.
Mit den Foto-Effekten ist es so eine Sache: Einerseits verfolgen sie uns auf Schritt und Tritt, andererseits bekommen wir nicht genug davon. Die Mac-Anwendung «Flare» bietet neben gelungene Verfremdungen von der Stange auch unzählige Anpassungsmöglichkeiten. Dabei ist die Bedienung so einfach, dass absolute Anfänger und ambitionierte Fotografen gleichermassen bedient werden.
Die Verfremdungen folgen einem einfachen Muster: Zuerst wird aus den mitgelieferten Presets ein Effekt ausgewählt, der dem gewünschten Look möglichst nahe kommt. Oft gefällt das Resultat auf Anhieb, doch das ist nur die halbe Miete.
Zahlreiche Presets erleichtern den Einstieg
Jeder Filter ist nämlich nicht in Stein gemeisselt, sondern besteht aus einer Mischung aus verschiedenen Parametern, die verändert, erweitert, gestapelt oder gelöscht werden können.
Jeder Effekt besteht aus einem Bündel verschiedener Parameter
Allein für den Effekt «Grain» (Filmkorn) stehen unzählige Varianten zur Verfügung: Grösse des Korns, Vignettierungen und Verläufe, Art der Überlagerung und dergleichen mehr. Dieselbe Vielfalt gibt es aber auch für Bilderrahmen, den simulierten Lichteinfall, Farbverläufe, Retro-Bildfehler und, und, und. Eine endlos weite Spielwiese!
Bereits nach kurzer Zeit entstehen Effekte, die so gut sind, dass man sie für die Nachwelt aufbewahren möchte. Deshalb lässt sich jede Kombination abspeichern – das spart bei der nächsten Anwendung nicht nur Zeit, sondern sorgt auch für konstante, reproduzierbare Ergebnisse. Die Presets helfen auch bei der Entwicklung eines eigenen Bilderstils, denn nicht jedes Foto muss so aussehen, als wäre es einer Plastikkamera entsprungen. Stattdessen kann das Bild auch sehr subtil verändert werden – und zwar gerade so, dass sich der Effekt wie ein unauffälliger roter Faden durch die Bildersammlung zieht.
Vielleicht helfen aber auch die Arbeiten anderer Fotografen bei der Suche nach dem perfekten Look: Auf der Website des Herstellers warten unzählige Einstellungen von Flare-Enthusiasten darauf, weiterverteilt zu werden.
Die Flare-Community offeriert viele weitere, kostenlose Presets
Einen einzigen Nachteil konnten wir bei Flare dennoch ausmachen: Es fehlt eine Möglichkeit, um die Presets nach Thema oder Absicht zu verwalten. Es dauert nicht lange, bis die schiere Anzahl der Modifikationen aus dem Ruder läuft – das gilt erst recht, wenn Effekte anderer Benutzer heruntergeladen werden. In diesem Fall helfen nur Disziplin und die Absicht, sich auf die wichtigsten Effekte zu beschränken.
Fazit: Flare gefällt durch seine hübsche Oberfläche und seine Zugänglichkeit. Bereits nach fünf Minuten weiss man genau, wie der Hase läuft. Zwar ist die Benutzeroberfläche momentan nur in Englisch gehalten, doch viel muss man von dieser Sprache nicht verstehen, um mit der Anwendung klarzukommen.
Flare wird direkt über den Mac App Store vertrieben und kostet zurzeit 10 Franken. Eine Demoversion lässt sich von der Website des Herstellers herunterladen; die Vollversion ausserhalb des Mac App Stores kostet jedoch mit 19.95 US-Dollar deutlich mehr.

Testergebnis

Bedienung, Qualität der Presets, Oberfläche, Community
Keine Ordner oder andere Sortierhilfen

Details:  Englisch, ab OS X 10.6.6

Preis:  Fr. 10.– (per 30. April 2013)

Infos: 
itunes.apple.com/ch/app/flare/id419917767?mt=12

Leserwertung

Jetzt abstimmen!
Was halten Sie vom Produkt?



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.