News 10.11.2005, 13:30 Uhr

Sony BMG: Klage wegen CD-Kopierschutz

Mit seinem fragwürdigen CD-Kopierschutz hat Sony BMG in ein Wespennest gestochen. Jetzt wartet auf den Musikkonzern bereits die erste Sammelklage, zudem machen Anti-Virenhersteller gegen die Schutzsoftware mobil.
Wie Australian IT [1] berichtet, ist in Los Angeles eine Sammelklage gegen Sony BMG eingereicht worden. Anwender würden dem Musikkonzern vorwerfen, dass ihre PCs durch den CD-Kopierschutz der Firma beschädigt worden seien. Sony BMG habe die wahre Natur seines Kopierschutzes verschwiegen; tausende Nutzer hätten deshalb unwissend ihre Rechner infiziert. Sony BMG müssen den Verkauf von CDs mit dem fragwürdigen Kopierschutz stoppen und Schadenersatz zahlen, so die Forderung der Kläger.
Auch Antivirenhersteller halten die Urheberrechtssoftware von Sony für gefährlich. Laut Cnet News.com [2] will Computer Associates (CA) ein Programm veröffentlichen, dass den Kopierschutz vom PC löscht. Die Software sei ein Sicherheitsrisiko, begründet CA. Auch Symantecs Virenschutz soll das Sony-BMG-Programm künftig erkennen, wird es aber nicht löschen. Stattdessen würden die Anwender auf die Entfernungsanleitung des Musikkonzerns verwiesen [3].
Sony BMGs Kopierschutz kam Anfang November in Kritik. Ein Sicherheitsspezialist bemängelte, dass die Software an Anwendungen von Virenschreibern erinnert. Sie installiere sich ohne Wissen der Benutzer, verstecke sich im System und liesse sich nicht mehr ohne Probleme löschen. Ähnlich funktionieren so genannte Rootkits. Sie verbergen Dateien, Registry-Einträge und andere Systemobjekte, um nicht von Virenscannern entdeckt zu werden. Der fragwürdige Musikkopierschutz kam bislang nur auf US-CDs zum Einsatz.



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