Tipps & Tricks 26.03.2018, 09:27 Uhr

Facebook: So stoppen Sie den Datenabfluss

Welche Daten sammelt Facebook von seinen Nutzern – und an wen gibt es diese weiter? Das aktuelle Datenschutzfiasko ist ein guter Anlass, sich damit gründlich auseinanderzusetzen – und zu handeln.
Nach dem Datenschutzfiasko von Cambridge Analytica räumt der Facebook-Chef Fehler ein und verspricht im gleichen Atemzug erweiterte Datenschutzmassnahmen für das soziale Netzwerk. Auch wenn Zuckerberg Zugriffsbeschränkungen und mehr Transparenz in den Apps von Drittanbietern verspricht, wird Facebook auch weiterhin Gefällt-mir-Klicks auswerten. Darauf basiert das Geschäftsmodell. Was Nutzer einschränken können, ist zumindest der Umfang der geteilten Daten. Wer künftig lieber ohne das Netzwerk auskommen möchte, kann sein Konto auch stilllegen. Wichtige Fragen und Antworten:

Weniger Daten weitergeben

Ein Weg für weniger Datenabfluss an Dritte ist der Verzicht auf die Nutzung von Apps und das Abschalten der App-Plattform. Diese Anwendungen von Drittanbietern haben teils umfangreichen Zugriff auf Informationen eines Nutzers. Was mit den gesammelten Daten aus Freundesliste, Vorlieben und persönlichen Angaben geschieht, ist in der Facebook-Datenrichtlinie geregelt. Eine Garantie, dass dies auch eingehalten wird, gibt es nicht.
Was wohl die wenigsten wissen: Man muss selbst keine Apps nutzen, um über diese Anwendungen seine persönlichen Daten an Dritte weiterzugeben. Es reicht schon, wenn ein Facebook-Freund an einer harmlos wirkenden Umfrage wie «Welcher Schlumpf bist du?» oder «Was ist deine Lieblingsfarbe?» teilnimmt. Denn bei der Nutzung dieser Apps erhalten deren Ersteller weitreichenden Zugriff auf das eigene Profil und teils auch auf die Freundesliste und Profilinformationen von Freunden.

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Telefonnummer absichern: Damit die von Ihnen bei Facebook hinterlegte Telefonnummer nicht gleich zum nächsten Datenleck im Netz wird, sollten Sie diese vor dem Zugriff von Unbekannten sichern. Schränken Sie dazu in den Facebook-Einstellungen Ihres Accounts unter Privatsphäre, Wer kann mithilfe der von dir zur Verfügung gestellten Telefonnummer nach dir suchen? die Auswahl der Personen ein, die bei Facebook über Ihre Telefonnummer nach Ihnen suchen dürfen

Wie kann ich mir hierzu einen Überblick verschaffen? 

Für einen Überblick über genutzte Apps und den Daten, die Facebook aus dem eigenen Facebook-Profil zieht, genügt ein Klick in die Einstellungen und hier auf den Unterpunkt Apps. Nutzer der Smartphone-App schauen in die Kontoeinstellungen und hier unter Apps. Hier sind Facebook-Apps gelistet, bei denen Nutzer aktiv angemeldet sind. Hier lässt sich auch die komplette App-Plattform für das eigene Profil deaktivieren. Wer sich für diesen Schritt entscheidet, kann künftig keine Facebook-Spiele oder andere kleinere Programme mehr nutzen. Im Gegenzug wird aber auch eine Möglichkeit geschlossen, Informationen auszulesen.
Wer weiter Facebook-Apps und -Spiele nutzen möchte, kann deren Berechtigungen anpassen. Das geht in den Einstellungen unter Apps und dort per Klick auf das jeweilige Programm in der Liste. Hier können Nutzer sehen und teils auch einstellen, welche Informationen eine App abgreifen darf. Und auch Berechtigungen der von anderen Nutzern verwendeten Apps lassen sich beschränken: Dazu klickt man in den App-Einstellungen auf Von anderen Nutzern verwendete Apps und entfernt alle möglicherweise gesetzten Häkchen. Nach der Auswahl auf Speichern klicken.
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Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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karnickel
27.03.2018
Hallo Poldi Also ich hoffe nicht und glaube nichts! Hast Du denn hoffentlich auch kein Whatsapp, oder? ;) Was mich im April-PCTipp ab Seite 20 zu Whatsapp etwas befremdet ist, dass beim Bereich der Installation der Whatsapp mit keinem Wort erwähnt wird, was diese als allererstes macht. Es geht ja nicht nur darum, wie Facebook (Besitzerin von Whatsapp) und weitere Datensammeldienste Gesammeltes danach weiter geben. Es geht darum, wie sie in einem ersten Schritt an alle Daten kommen. Es wird sich dazu eine politische Diskussion aufdrängen, das kann sich aber hinziehen. Beim "Safe Harbour" dauerte dies bekanntlich zehn Jahre. Whatsapp liest beim Installieren das gesamte Adressbuch und übermittelt es an seine Server. Facebook sammelt schon vor der Registrierung Daten über "verbündete" Sites, dies sind alle, die einen "Like"-Button mit deren Standardfunktion anzeigen. Bei einer späteren Registrierung und der damit verbundenen Realnameneingabe kann FB also jede/n direkt mit dem bisherigen Datensatz verknüpfen und diese Daten können durch Dritte abgesaugt werden. Der Fall der britischen Analytica zeigt nur, dass der Umfang der Daten ausreicht, um allerhand damit anstellen zu können. FB holt sich allerlei Einverständniserklärung ab, kann aber auch damit kaum im europäischen Raum rechtskonform arbeiten. Handschellen werden trotzdem nicht so schnell klicken. Es gehören beide Firmen eingekerkert: Analytica für die Datenbeschaffung abseits der Vorgaben von Facebook und der Verarbeitung in einer in der EU unerlaubten Weise. Facebook selber, weil sie in Europa (von Dublin aus) in einer Art tätig ist, die den Gesetzen nicht entspricht. Dein zitterndes Karnickel

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Hoover
27.03.2018
Bin ich sicher vor Facebook und Co.? Ich habe weder ein Facebook- noch Twitterkonto und bin auch nicht bei Google angemeldet. Meine zwangsweise Verbindungen beschränken sich auf Microsoft (PC), Apple (iphone), WhatsApp. Hier habe ich, wenn möglich, die Erlaubnis für Übermittlungen stark eingeschränkt. Registrierungen bei Verkäufern mach ich nur, (wenn nicht begründet) wenn kein Geburtsdatum verlangt wird. Kann ich nun sicher sein, dass diese unverschämten Geschäftspraktigen, nicht mit meinen Daten ausgeübt werden? Poldi hofft! Hallo Poldi, wenn du auf WhatsApp aktiv bist, dann ist es in diesem Fall schon zu spät, du sitzt in der Datenfalle. Ich persönlich bin schon seid Jahren aktiv auf Facebook, Google und Co. und bin mir sehr bewusst, dass meine Daten ge-und missbraucht werden, aber das ist halt der Preis für diese Art der Kommunikation. Es ist mir im wietestens aber auch recht egal, ich poste, was ich teilen möchte und der Rest bleibt halt zu Hause. Verstehe selber den ganzen Zirkus nicht, aber es soll jeder halten wie er will. Falls du dich vor dem Datenwahnsinn schützen willst, besser sofort bei WhatsApp abmelden und alle Daten, sofern möglich löschen lassen. LG Jörg

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Poldi
27.03.2018
Diese beiden Antworten sind der Gau für mich. Ich habe WhatsApp falsch beurteilt, bzw. geschlafen. Sind den auch die Verschlüsselungen nur Fake? Wenn sie meine Kontakte haben und noch die Nachrichten auswerten, muss ich wieder auf das Briefeschreiben umsteigen. Die moderne Kommunikation kann einem schon verleiden. Poldi

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Hoover
27.03.2018
Diese beiden Antworten sind der Gau für mich. Ich habe WhatsApp falsch beurteilt, bzw. geschlafen. Sind den auch die Verschlüsselungen nur Fake? Wenn sie meine Kontakte haben und noch die Nachrichten auswerten, muss ich wieder auf das Briefeschreiben umsteigen. Die moderne Kommunikation kann einem schon verleiden. Poldi Hallo Poldi, Was genau fürchtest du denn? Ich meine so lange du kein Drogengeschäft über WhatsApp leitest, verstehe ich nicht genau deine Ängste. Ja, WhatsApp verschlüsselt die Nachrichten, aber ich bin mir sicher, wenn es hart auf hart kommt, würden sie die NAchrichten auch an entsprechende Organe weitergeben.

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Poldi
28.03.2018
Hallo Hover Ich habe vielleicht einen falschen Eindruck erweckt. Es geht mir nicht um mich. Ich denke auch wie viele andere, ich habe nichts zu verbergen. Was soll das Theater. Aber ich lasse ja auch nicht bei einer WC- Sitzung die Tür offen. Private Daten sind privat, auch wenn sie noch so banal sind. Und wenn ich auch bei Facebook und Co. im kleingedruckten zustimme, dass sie über meine Daten verfügen dürfen, so wissen die doch ganz genau, dass die meisten Nutzer nicht wissen, wass dies heisst. Diese Leute glauben, sie haben das Recht uns auszuschnüffeln, nur weil sie uns etwas scheinbar gratis anbieten. Haben Sie nicht. Und damit komme ich zum zweiten Punkt, vor dem ich mich fürchte. Der Wunsch Daten zu sammeln über möglichst viele Menschen, ist schon seit den alten Ägyptern vorhanden. Man konnte immer sagen, sollen sie doch in Ihren Informationen ersaufen. Aber heute habe wir schnelle Computer und schnelle Programme und Firmen die diese einsetzen wollen. Der einzelne ist absolut unwichtig. Keiner wird unsere E-mail oder WhatsApp Nachrichten lesen. Das auslesen übernehmen Computer und erzeugen dann genau das gewünschte Datenprodukt, mit dem unsere Kaufwünsche, unsere gesellschaftliche Vorbilder und, dass ist das schlimmste, die Wahl unsere politischen Führer manipuliert werden können. Unser modernes Kommunikations- System ist ja wahnsinnig effizient, aber wahrscheinlich sind wir dabei überfordert. Herzliche Grüsse Poldi

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Hoover
29.03.2018
Hallo Poldi, Ja verstehe, deine Punkte sind natürlich richtig und nachvollziehbar. Trotzdem bin ich der Meinung, das gerade im Bereich Social Media sowieso meistens nur heiße Luft abgegeben wird und selbst die schlauesten Algorithmen nichts richtig wertvolles aus heißer Luft machen können. Das meiste das man liest, ist doch eh nur Fake. Was anderes ist es natürlich mit persönlichen Nachrichten via WhatsApp und so weiter, diese Daten sind sicherlich sensitiver und leider damit auch wertvoller.

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Hoover
29.03.2018
Hier ein kleiner Einblick, was so alles gesammelt wird https://www.theguardian.com/commentisfree/2018/mar/28/all-the-data-facebook-google-has-on-you-privacy