News 03.04.2012, 09:07 Uhr

Mangelhafter Datenschutz im Kanton Bern

Behörden und öffentliche Stellen sammeln multiple Informationen über Bürger sowie Kunden. Teils etwas zu eifrig, bemängelt die Datenschutzaufsichtsstelle des Kantons Bern.
Die Datenschützer des Kantons Bern haben noch nie so viele Informatikprojekte geprüft wie im vergangenen Jahr. Dies belegt der jüngst veröffentlichte Bericht 2011 der Datenschutzaufsichtsstelle. Hauptsächlicher Mangel vieler Projekte seien nach wie vor Archivierungskonzepte.
Ein Beispiel ist gemäss Bericht die Datenbankanwendung zur Fallbearbeitung der Erziehungsberatungsstellen. Das Audit zeige wesentliche Defizite bei Benutzerberechtigung und -verwaltung, dem Datenmanagement sowie Archivierung und Löschung auf. Die Berner Datenschützer orten hier «grossen Handlungsbedarf».
Bemängelt wird ebenfalls die Applikation «Fahrberechtigungsregister» des Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamts. Obwohl die Software schon einige Jahre im Einsatz sei, würden die Datenschutzanforderungen «weitgehend gut eingehalten». Gemäss Bericht seien jedoch Anpassungen beim Löschen von Daten und bei der Aufbewahrung angezeigt.
Die Berner Aufsichtsstelle wurde durch das kantonale Datenschutzgesetz verpflichtet, ein «Register der Datensammlungen» ins Web zu stellen. Das Ziel sei, der Bevölkerung einen Überblick über die behördlichen Datensammlungen zu geben. Das Register ist mittlerweile mit einer Liste aller Direktionen, Gerichte und Staatskanzleien sowie einer Volltextsuche ans Netz gegangen.
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