News 22.06.2005, 14:15 Uhr

GeForce 7800 GTX gegen ATIs Radeon X900 - die schnellsten Grafikkarten der Welt

3D-Platzhirsch nVidia lanciert mit dem GeForce 7800 GTX den neuen Highend-Grafikchip. Der PCtipp hat alle Infos und präsentiert zudem Aktuelles über ATIs «R520»-Grafik-Controller – einem mehr als ebenbürtigen Gegner.
Zuerst die Fakten: Der neue GeForce 7800 GTX von nVidia läuft mit einem Chiptakt von 430 MHz. Der Takt für den maximal 512 MB grossen G-DDR-3-Speicher (G steht für "graphics") wird auf 600 MHz (effektiv 1,2 GHz) spezifiziert. Zwar lässt nVidia seinen Partner bei der Grösse des verbauten Speichers freie Wahl, schlägt aber eine Standardgrösse von 256 MB vor. Die Speicheranbindung zwischen DirectX-9.0c-Chip und Video-RAM ist wie gehabt 256 Bit breit. Der GeForce 7800 GTX wird bei der taiwanesischen Chipschmiede "TSMC" im 110-Nanometer-Prozess gefertigt.
nVidias neue Highend-Grafikkarte benötigt nur einen Steckplatz auf dem Mainboard.
Enormen Zuwachs gibts bei der Anzahl der Transistoren: 302 Millionen Stück tummeln sich auf nVidias neuem reinrassigem PCI-Express-Grafikchip [1]. Beim GeForce 6800 waren es noch etwa 222 Millionen. Dass diese immens hohe Zahl an elektronischen Schaltkreisen neues birgt, sieht man an den weiteren Spezifikationen: Der DirectX-9.0c-Beschleuniger [2] ist mit 24 statt mit 16 Pixelpipelines (GeForce 6800) ausgestattet. Die Anzahl der Beschleunigungseinheiten für Geometrie- und Beleuchtungsberechnung, die so genannte Vertexengine, ist von nVidia auf 8 festgelegt. Sie liegt somit auf identischem Niveau des GeForce 6800. Ebenfalls neu ist die Bauart der Referenzkarte, auf die PCtipp einen ersten Blick werfen konnte. Sie besitzt eine PCI-Express-Schnittstelle; die Karte benötigt nur einen Steckplatz. Sie muss jedoch über einen zusätzlichen Stromanschluss (oben rechts) über das PC-Netzteil - wie gewohnt - mit einer weiteren Stromquelle gespeist werden, um zu funktionieren.
Mit dem GeForce 7800 GTX sind realistische Darstellungen möglich.
Karten mit dem GeForce 7800 GTX wird es als Video-In-/Out-Varianten geben. Die HDTV-Unterstützung, so nVidia-Pressesprecher Jens Neuschäfer gegenüber dem PCtipp, ist bei dem neuen Chip extrem verbessert worden und wird durch den letzten Microsoft-Patch [3] sowohl für GeForce-6800- als auch GeForce-7800-GTX-Chips-/Karten in Hardware sichergestellt. Der Windows Media Player [4] greift damit also auf den im Chip integrierten Video-Prozessor für WMV9-Filme zu. Dieses Format wird zur flüssigen Darstellung von hoch auflösenden Videos benötigt.
Der Endkundenpreis der Karten, die ab Mittwoch bei ausgesuchten Händlern in Deutschland wie z.B. Alternate [5] verkauft werden, beläuft sich auf 545 Euro. Alternate bietet auch für Schweizer Kunden einen Einkaufsservice an. Mehr Infos unter der Hotline +49 6403 9050 3150.
SLI-Modi im Benchmark-Vergleich: GeForce 7800 GTX vs. GeForce 6800 Ultra.
Einen ersten Messwert gibts mit Futuremarks 3DMark05: Kommt eine GeForce-6800-Ultra-Karte auf einen Wert von etwa 6128 Punkten, erreicht die neue GeForce 7800 GTX 7511 Punkte. Das ist ein Gewinn von etwas mehr als 20 Prozent.
ATIs "R520"-Familie ist bärenstark
Zwar gibt es noch keine wirklich handfesten Informationen bezüglich ATIs neuen Grafikchips, der auf den Codenamen R520 hört. Doch manches ist bereits heute per Internetflaschenpost durchgesickert und verspricht ein 3D-Rennen auf "Biegen und Brechen". Demnach wird sich ATI mit insgesamt drei verschiedenen Radeon-X900-Modellen gegen nVidia in Position bringen: Flaggschiff ist dabei der Radeon X900 XT PE. Getaktet wird die GPU (Graphics Processing Unit) mit 500 MHz, der GDDR-3-Speicher läuft sogar mit etwa 720 MHz (1,42 GHz). In punkto Vertex-/Pixeleinheit legt ATI noch etwas drauf: Insgesamt sollen beim 3D-Schlachtschiff 10 Vertex- und 32 Pixelpipelines integriert sein.
Die Mitteklasse stellt der Radeon X900 XT dar. Ausgestattet ist der Chip ebenfalls mit 10 Vertex-, aber nur noch 24 parallelen Pixelbeschleunigern. Der Takt soll sich mittlerweile bei 475 MHz befinden. Das verbaute Video-RAM von bis zu 512 MB läuft mit etwa 600 MHz (effektiv also 1,2 GHz).
Der kleinste Vertreter der neuen Radeon-Riege nennt sich schlicht Radeon X900 und ist ab Werk mit 8 bzw. 16 Beschleunigungseinheiten versehen. Getaktet wird der Chip mit jeweils 500 bis 520 MHz für Controller und Speicher.
Alle drei Radeon-X900-Chips werden erstmals die Shader-Architektur 3.0 unterstützen, zudem sind die Controller auch für den neuen HDTV-Standard "H.264" hardwareseitig vorbereitet. Ob dies in den ersten Treibern integriert ist, bleibt bis dato noch ungewiss.
[6] Während die XT-Pe- und XT-Version der neuen Radeon-Familie in 90 Nanometer hergestellt werden, setzt die kanadische Chipschmiede beim Radeon X900 noch auf einen 110 Nanometer-Prozess. Alle drei Varianten wird es laut unseren Informationen neben der PCI-Express- auch noch als AGP-Variante geben.
Vorabfazit: 1:0 für nVidia, ATI in Lauerposition
Keine Frage, nVdia legt mit dem GeForce 7800 GTX ein sattes Pfund vor. 300 Millionen Transistoren, 24 Pixeleinheiten - nie war eine Grafikkarte mit mehr Recheneinheiten ausgestattet. Dazu kommt die Karte als Ein-Slot-Lösung, und ist - das ist ein Novum seit langer, langer Zeit - ab dem Veröffentlichungstermin sogar verfügbar. Dennoch allzu lange ausruhen ist nicht! Der Gegner ATI ist mit seiner neuen Radeon-X900-Familie bärenstark und steht ebenfalls schon in den Startlöchern.
Was letztendlich der R520 an "echter Leistung" in den PC bringt - lässt sich erahnen: Mehr Takt, demzufolge mehr Speed und dank der neuen CrossFire-Technologie (Koppelung zweier Grafikkarten in einem PC) sieht man dann auch beim Launch-Termin (Ende Juli) gegen nVidias SLI-Pendant nicht mehr alt aus. Obs für die 3D-Krone reichen wird - gilt abzuwarten. Schliesslich ist jeder der beiden Kontrahenten für Nacht-und-Nebelaktionen bestens bekannt, in denen ein Topmodell von heute flux von einer hochgezüchteten Ultra-Karte ruckzuck überholt werden kann...



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