News 03.07.2012, 15:20 Uhr

Twitter lässt sich nicht zensieren

Nach dem Vorbild von Google veröffentlicht Twitter in einem Transparency-Bericht staatliche Löschanfragen für Tweets. Auch Anfragen aus kopierschutzrechtlichen Gründen werden in der Statistik aufgeführt.
Im neuen Twitter Transparency Report listet Twitter staatliche Anfragen auf. Unter «User Information Requests», also Anfragen über Userdaten, kamen mit Abstand am meisten aus den USA: 679 Anfragen. In drei Viertel der Fälle musste Twitter die Informationen rausrücken. Auf Platz zwei folgt abgeschlagen Japan mit 98 Anfragen. Die hat Twitter aber nur zu 20 Prozent beantwortet. Grossbritannien und Kanada belegen mit je 11 Anfragen Platz 3. Beide erhielten zu 18 Prozent, also in nur zwei Fällen, Auskünfte. Aus der Schweiz kommen weniger als 10 Anfragen. Und davon wurde von Twitter keine einzige beantwortet. Auf diesem Level (unter 10 Anfragen) wird die Statistik nicht genauer aufgeschlüsselt. Ob es zwei oder neun Anfragen waren, ist also nicht ersichtlich.
In der Auflistung «Removal Requests – Court Orders», also «richterliche Löschanfragen», belegt Griechenland mit zwei Anfragen den ersten Platz. Die Schweiz taucht in dieser Statistik nicht auf. Twitter kam keiner einzigen Löschanfrage dieser Statistik nach.
Die «Copyright Takedown Notices» (kopierschutzrechtliche Löschungen) werden nicht nach Ländern aufgeschlüsselt, sondern nach Monaten. Die bislang meisten Löschabmahnungen gab es im Mai: 970 Stück. Der März verlief dieses Jahr bis jetzt am ruhigsten mit 382. Zählt man die einzelnen gelöschten Tweets, sieht die Sache wieder anders aus: Im März wurden 1139 Tweets gelöscht. Etwas mehr als im Mai und deutlich mehr als im bislang ruhigsten Lösch-Monat Juni (695 gelöschte Tweets).
Twitter meldet, dass man im ersten Halbjahr 2012 bislang mehr staatliche Löschanfragen erhalten habe als im gesamten Jahr zuvor. Man wolle darum zweimal im Jahr den Transparency-Bericht veröffentlichen.



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