News 09.11.2007, 16:35 Uhr

Big Brother Awards 2007 (Update)

Am Freitag-Abend wurden im St. Galler Kulturzentrum «Palace» die Gewinner der Big Brother Awards 2007 bekanntgegeben.
Die Big-Brother-Awards zeichnen jeweils Personen oder Firmen aus, die im letzten Jahr die schlimmsten Datenschutzverletzungen begangen haben. Diese Preisverleihung ist eine internationale Aktion und findet in der Schweiz bereits zum achten Mal statt. Die Betonpokale werden jeweils in den Kategorien «Staat», «Business» und «Arbeitsplatz» sowie «Lebenswerk» verliehen. Ausserdem findet eine Publikumswahl statt. Die Besucher der Verleihung vergeben einen Preis für lobenswerten Widerstand gegen Überwachung und Kontrolle. Zu den bisherigen Gewinnern der unbeliebten Auszeichnung zählen unter anderem die Swisscom, Roche, Orange und Postfinance. Die komplette Liste ist in der «Hall of Shame» einsehbar.
Die Nomination der Preisträger fand in der Öffentlichkeit statt. Bis Ende August gingen beim Organisationskommitee mehr als 100 Vorschläge ein. Die neunköpfige Jury hat daraus 46 Personen und Organisationen ausgewählt und nominiert. Darunter sind bekannte Persönlichkeiten wie die Bundesräte Christoph Blocher und Samuel Schmid, Filippo Leutenegger sowie die Unternehmen Cablecom, Aldi oder die Krankenkasse Helsana. Die komplette Liste der Nominierten finden Sie hier.
Fotos und Impressionen der Veranstaltung sollten ab ca. 21 Uhr in der Galerie zu sehen sein.
Update 21:00 Uhr: Die Sieger der Wahl stehen fest
Sowohl beim Staats- als auch beim Lebenswerk-Award «triumphiert» Bundesrat Christoph Blocher. Er verdient den Big Brother Award 2007 für sein hartnäckiges Engagement zur Verschärfung des Staatsschutzgesetzes BWIS.
In der Kategorie «Business» steht die Krankenkasse Helsana ganz zu oberst auf dem Treppchen. Ihr System zur Wirtschaftlichkeitskontrolle von Leistungen in Pflegeheimen sieht vor, dass die Controller auch ohne Einwilligung der Betroffenen Einblick in sensible Patientendossiers erhalten.
Die SBB und das Bundesamt für Verkehr (BAV) stehen in der Kategorie «Arbeitsplatz» gemeinsam ganz vorne. Der Grund: Die Einführung willkürlicher Drogen- und Alkoholtests bei Angestellten des öffentlichen Verkehrs.
Es fand auch eine Publikumswahl statt. Für den lobenswerten Widerstand gegen Überwachung und Kontrolle holte sich Thomas Brühwiler alias «Blogging Tom» den einzigen erfreulichen Preis dieser Wahl. Der Zürcher Informatiker erhielt ihn für seinen Weblog-Beitrag über den zweifelhaften Online-Pranger einer Buchhandlung für Studierende.
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Wer muss unbedingt ausgezeichnet werden? Gibt es Personen oder Firmen die nicht nominiert sind und den Preis verdient hätten? Diskutieren Sie im Forum.

Autor(in) Reto Vogt



Kommentare
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Michel.Eichelberger
09.11.2007
ich denke microsoft... immer wieder hört man das so und soviele Patente und schutzrechte verletzt wurden...

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Adriano
09.11.2007
Ich glaube Google!