News 06.09.2016, 11:52 Uhr

Das Downgrade-Recht unter Windows 10

Sie haben einen neuen PC mit vorinstalliertem Windows 10 gekauft und wollen stattdessen lieber auf Windows 7 zurück? Das geht, jedoch nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen.
Ärgerlich, wenn Sie einen neuen Rechner mit Windows 10 gekauft haben und zu viele wichtige Software nicht mehr läuft. Privatkunden können jedoch eine vorinstallierte Windows-10-Lizenz auf einem Neurechner unter ganz bestimmten Voraussetzungen gegen eine Vorgängerversion ersetzen. Allerdings sieht sich Microsoft nicht in der Pflicht, die nötige Vorgängerversion kostenlos mitzuliefern. Aber welche Lizenzen sind dazu berechtigt? 

Kompliziert bei vorhandener Windows-8.1-Lizenz

Vorweg: Das Downgrade-Recht nützt nur dem etwas, der bereits über eine Lizenz eines älteren Windows-Version verfügt. Die Windows-10-Lizenz bleibt dann im Schrank. Zudem sieht sich Microsoft nicht in der Pflicht, die nötige Vorgängerversion kostenlos mitzuliefern. Bei vorhandener älterer Lizenz darf der Anwender diese mit dem gleichen Produktschlüssel auf einem weiteren Rechner verwenden. Wer nur einen PC nutzt, hat vom Downgrade-Recht ohnehin nichts. Zudem benötigen Sie die Lizenz in installationsfähiger Form. Bei einer OEM-Version kommt es darauf an, ob der Verkäufer alles mitgeliefert hat. Bei Windows 8.1 Pro ist das gemäss Erfahrungen von c't meistens nicht der Fall, da der nötige Produktschlüssel oft an die Mainboard-Firmware gekoppelt ist. Die Home-Version von Windows 10 ist grundsätzlich von einem Downgrade-Recht ausgenommen, unabhängig davon, auf welchem Weg die Lizenz zu Ihnen gekommen ist.

Das Kleingedruckte  

Wer geschäftlich einen Volumenlizenzvertrag erworben hat oder MSDN-berechtigt ist, kann sich die jeweilige Vorgängerversion direkt herunterladen und einfach ersetzen. Laut Microsofts Lizenzbestimmungen gilt das Downgrade-Recht nur bei Rechnern, die mit einer vorinstallierten Professional-Version gekauft wurden. Also nichts mit Retail-Vollversionen. Anders sieht es aus bei den OEM-Lizenzen, die man auch hierzulande als Installationsmedien kaufen kann. Diese werden von kleineren Herstellern oder grossen Assemblern in der Schweiz genutzt. Wieder anders sieht es aber aus bei grösseren PC-Herstellern, welche die OEM-Version eventuell als Volumenlizenz erworben haben und mit gesonderten Rechten an Private mitliefern. In diesem Fall kann man die Editionen gegen ein Windows 7 Professional oder durch Windows 8.1 Pro auswechseln. Man kann aber von Windows 10 Pro nicht auf andere Ausgaben wie Windows 7 Ultimate zurück. 

Ist meine Lizenz berechtigt zum Downgrade?

Um herauszufinden, ob Ihre Lizenz über ein Downgrade-Recht verfügt, tippen Sie im Ausführen-Dialog übers Startmenü den winver ein und bestätigen Sie die Aufforderung mit Enter. Den Eintrag zu den Lizenzbestimmungen finden Sie unter Punkt 7, sofern der Hersteller die Bestimmungen von Microsoft übernommen hat. Schlägt die Aktivierung zum Schluss auch noch fehl, hilft bei passenden Lizenz-Bestimmungen höchstens ein Griff zum Hörer und ein Hoffen auf Aktivierung durch den Microsoft-Support.

Link

Microsoft-Informationsseite zu den Downgrade-Rechten: 

Autor(in) Simon Gröflin



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