Tipps & Tricks 26.10.2001, 13:45 Uhr

TCP/IP-Netzwerk schnarchlangsam

Ich habe in meinem alten PC (Windows 98 SE) eine «3Com Etherlink III ISA (3C509/3C509b)»-Netzwerkkarte im ISA-Modus und in meinem neuen PC eine «Intel(R)PRO/100 VE»-Netzwerkkarte. Die Verbindung steht und funktioniert auch. Nur mit der Übertragungrate bin ich nicht zufrieden, denn für 10 MB braucht das Netzwerk ca. 4 Minuten (beidseitig!). Das Netzwerk ist auf TCP/IP aufgebaut und es sind keine anderen Netzwerkprotokolle aktiv. Der NDIS-Treiber ist beidseitig auf 32-Bit und 16-Bit eingestellt. Die Geschwidigkeits-Einstellung kann ich nur beim neuen PC umstellen, beim alten PC ist bei den «erweiterten Eigenschaften» nur eine Möglichkeit (links «Maximum Transmits» rechts «Nicht vorhanden») angezeigt. Wenn ich die Geschwindigkeit beim neuen PC auf «100 Mbps/Full Duplex» stelle, so kann keine Netzwerkverbindung mehr aufgebaut werden. Wenn ich die Geschwindigkeit auf «10 Mbps/Full Duplex» stelle, braucht das Netzwerk für 10 Mb ungefähr 9 Minuten. Beim alten PC habe ich nun auch noch das Programm «iSpeed» installiert und die Netzwerkparameter auf «optimal» gestellt. Trotz all den Bemühungen funktioniert das Netzwerk nicht schneller. Wo könnte der Hund begraben sein?
Zuerst einmal zu den "harten" Facts: so wie Sie den Fall schildern, sollte die Netzwerkverbindung mit 10 Mbps (1,25 MB/s) stehen. Würde alles ordnungsgemäss funktionieren, so könnten Sie im Idealfall theoretisch 75 MB in der Minute übertragen. Leider schreiben Sie nicht, ob Sie die zwei PCs über einen Hub/Switch miteinander verbunden haben, oder ob Sie eine Direktverbindung wählten. Darum ist die Problemlösung für uns doch ein wenig schwierig. Den Netzwerkkarten-Angaben nach handelt es sich bei Ihrem Netzwerk wohl um ein Ethernet-Netzwerk [1] mit RJ-45-Steckern [2] und UTP-Kablen [3] . Für die verschiedenen Ausgangslagen hier ein paar Lösungsansätze:
1. Dass die Verbindung mit 100 Mbps/s nicht funktioniert, liegt wohl hauptsächlich daran, dass die ISA-Karte [4] nur für 10 Mbps/s ausgelegt ist. Dieses "Fehlverhalten" wäre somit normal erklärbar.
2. Haben Sie schon einmal ein anderes Ethernet-Kabel ausprobiert? Vielleicht ist das Kabel physisch defekt. Entspricht die Kabellänge den offiziellen Spezifikationen? Das heisst: ist es kurz genug? Entspricht das Ethernet-Kabel mindestens der Kategorie 3 [5] ? Wurde das Kabel irgendwo im Haus durch einen Ort verlegt, der grosse elektrische Störfelder aufweist und somit den Datentransfer signifikant stört? Vielleicht hilft ein (teures) STP-Kabel. Die "STP-Idee" ist allerdings eher die allerletzte Option, denn eigentlich werden STPs nur für Wandverlegungen gebraucht...
3. Die PCs sind über einen Hub/Switch [6] miteinander verbunden. Bei beiden Netzwerkkarten haben Sie die Option Full-Duplex eingestellt. Ist die ISA-Karte wirklich Full-Duplex-fähig? Wenn ja, versuchen Sie trotzdem einmal, beide Karten mit 10 Mbps/s und Half-Duplex zu fahren. Ist der Hub/Switch überhaupt Full-Duplex-fähig?
4. Die PCs sind über einen Hub/Switch miteinander verbunden. Es könnte sein, dass der Hub/Switch Probleme beim Feststellen der tatsächlichen Geschwindigkeit der Netzwerkkarte hat und dauernd Datenpäckchen sendet, um die Geschwindigkeit festzustellen. In diesem Fall versuchen Sie es einmal mit einer anderen, dritten Netzwerkkarte. Bleibt auch dann der Transfer so langsam wie beschrieben, so könnte der Hub/Switch das Problemkind sein.
5. Haben Sie in der Windows-Netzwerkumgebung im Reiter "IP-Adresse" jedem PC genau eine IP-Adresse zugewiesen und nicht etwa "IP-Adresse automatisch beziehen" gewählt? Weisen Sie manuell z.B. dem einen Computer die IP 192.168.1.10 und dem anderen 192.168.1.20 zu. Die Subnet-Mask stellen Sie auf 255.255.255.0. Hat die Arbeitsgruppe (im Netzwerk-Symbol unter "Identifikation" zu finden) wirklich bei beiden PCs denselben Namen? Sind die Computernamen auch tatsächlich verschieden?



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