News 01.03.2007, 15:00 Uhr

Cablecom: falsche Betreibungen und Missachtung des Datenschutzes

Die Cablecom versandte offenbar Rechnungen für nicht geleistete Dienste und liess Kunden, die keine waren, über ein Inkassobüro betreiben. Zu allem Übel verkaufte dieses die Daten auch noch weiter.
Nach Angaben von Cablecom-Sprecher Martin Wüthrich gab es im letzten Jahr 60'000 Inkassofälle in der Schweiz. Rund ein Viertel davon sei betrieben worden - nach einem Bericht der Sendung Kassensturz des Schweizer Fernsehens [1] zumindest in Einzelfällen völlig zu unrecht. Obwohl der Rechnungsempfänger eindeutig beweisen konnte, dass er kein Kunde des Kabelnetzbetreibers war, leitete Cablecom die Dossiers an das Inkassobüro Intrum Justitia weiter. Diese registrierte die Verbindlichkeiten und verkaufte die Daten angeblich an Orell Füssli Wirtschaftsinformationen weiter. Das kann böse Folgen haben: Die Daten fliessen damit unkontrolliert in die Profile, die unter anderem für Banken, Vermieter und Leasingunternehmen wichtig sind. Sind in einem Profil negative Daten vorhanden, mindert das die Chancen auf einen neuen Job oder eine Wohnung drastisch.

Autor(in) Reto Vogt



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