News 29.01.2010, 08:09 Uhr

Ablehnung gegenüber Sunrise-Orange

Die Konsumentenorganisationen acsi, FRC und SKS lehnen die Übernahme von Sunrise durch Orange ab. Die Fusion würde zu einer kollektiv marktbeherrschenden Stellung gemeinsam mit der Swisscom führen.
Das haben die drei Organisationen der Wettbewerbskommission in ihrer Stellungnahme übermittelt. Für das entstehende Unternehmen bestünde kein Druck, die positiven Synergieeffekte der Fusion mittels tieferer Preise an die Konsumenten weiterzugeben und damit die Swisscom unter Druck zu setzen. Im Gegenteil: Sunrise mit günstigen Angeboten und einer reformfreundlichen Haltung verschwindet vom Markt. Orange hatte nie mit besonderen Preisattacken beeindruckt. Zudem fehle ein klares Bekenntnis, die agile Sunrise-Strategie zu übernehmen.
Bereits heute funktioniert der Wettbewerb im Telekombereich nicht.
Die Konsumentenorganisationen verlangen, die Fusion zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu genehmigen. Gleichzeitig fordern sie eine rasche Revision des Fernmeldegesetzes (FMG). Der Regulationsbehörde ComCom müssen mehr Mittel gegeben werden, um die Telekomtarife bereits im Vorfeld zu genehmigen (Ex-Ante-Regulierung), wie es in der EU gang und gäbe ist – und an die sich France Télécom in Frankreich halten muss. Ebenso muss das FMG den Anbieterwechsel massiv erleichtern, insbesondere mittels der Abschaffung der automatischen Vertragsverlängerung und der Verpflichtung der Anbieter, echte Preisvergleiche zu publizieren. In der Zwischenzeit sollen Orange und Sunrise ihr Mobilfunknetz zusammenlegen und so Kosten sparen, ohne dass der Wettbewerb leidet.
Sollte die Wettbewerbskommission die Fusion dennoch genehmigen, verlangen die Konsumentenorganisationen acsi, FRC und SKS mehrere Auflagen, insbesondere die Weiterführung der (günstigen) Angebote von Sunrise im Mobilfunk und auf der entbündelten letzten Meile.


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