News 30.01.2013, 09:48 Uhr

Datenschützer legen WhatsApp-Bericht vor

Gemeinsam haben kanadische und niederländische Datenschutzbehörden den Fall «WhatsApp» unter die Lupe genommen. In ihrem Bericht zeigen sie auf, was besser wurde, und wo die Betreiber noch nachbessern sollten.
Kanadische und niederländische Datenschutzbehörden, konkret das Office of the Privacy Commissioner of Canada (OPC) und die niederländische Datenschutzbehörde CBP, haben sich zusammengetan, um Datenschutzvorwürfe gegen den populären Messenger WhatsApp zu untersuchen. Die beiden Behörden veröffentlichten nun ihre Ergebnisse zu den seit rund einem Jahr laufenden Untersuchungen.
Einige der Hauptkritikpunkte, darunter die fehlende Verschlüsselung und die unsichere Generierung von Sicherheitsschlüsseln, hat WhatsApp mittlerweile aus dem Weg geräumt, wie die Datenschützer in ihrem Bericht festhalten. Um von den Verbesserungen zu profitieren, sollten Nutzer aber zwingend immer die aktuellsten Versionen der App installieren.
Speicherung von Telefonnummern kritisiert
In einem Punkt sind die Datenschützer aber immer noch nicht zufrieden. Ihnen missfällt die Tatsache, dass WhatsApp automatisch das gesamte Adressbuch des Nutzers auf seine Server hochlädt und alle Nummern dort abspeichert. Das Übermitteln der Nummern ist zwar nötig, um andere WhatsApp-Nutzer aus dem Adressbuch zu identifizieren. Das Problem: WhatsApp löscht die Nummern – auch jene, die keinem WhatsApp-Account zugeordnet sind – nach der Überprüfung nicht, sondern speichert sie dauerhaft. Diese Praxis sei nicht mit den kanadischen und niederländischen Datenschutzgesetzen zu vereinbaren. Immerhin: iPhone-Nutzer, die iOS 6 verwenden, können optional entscheiden, ihre WhatsApp-Kontakte manuell hinzuzufügen, ohne die Adressbuchdaten hochzuladen. Dies gilt aber nicht für alle anderen WhatsApp-Nutzer.
Die beiden Datenschutzbehörden wollen die noch offenen Kritikpunkte unabhängig weiterverfolgen und gegebenenfalls weitere Schritte unternehmen. Die niederländische CBP behält sich rechtliche Schritte gegen WhatsApp vor, falls weitere Verstösse gegen das Datenschutzgesetz auftauchen.



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