Tipps & Tricks 12.08.2002, 19:30 Uhr

Grosse Festplatte auf altem Rechner installieren

In meinem 486er-Computer habe ich eine 1.3 MB grosse Western Digital-Festplatte. Den Rechner habe ich occasion gekauft und zwei Jahre so mit ihm gearbeitet. Nachdem ich die Festplatte neu partitionierte und formatierte, erkannte der Rechner nur noch 512 MB. Das BIOS hat keine LBA Unterstützung, ich kann nur maximal 528-Megabyte grosse Partitionen einrichten. Gibt es ein Programm für Western Digital-Platten, welches das BIOS dazu bringt, die volle Grösse zu nutzen?
Dafür gibt es sogenannte Diskmanager. Wie fast alle Harddisk-Hersteller, bietet auch Western-Digital ein Utility für dieses Problem an: Die Data Lifeguard Tools (ehemals EZ-Disk) [1] . Mit diesen Utilities wird auch Motherboards mit einem veralteten BIOS durch einen Trick ermöglicht, mit grossen Festplatten zurechtzukommen: Der MBR (Master Boot Record) der Festplatte wird verändert, so dass beim ersten Festplattenzugriff eine BIOS-Erweiterung in den Hauptspeicher des PCs geschrieben wird. Darüber laufen von nun an alle Plattenzugriffe ab. Das Utility ist nicht nur für Western-Digital-Platten geschrieben; auch andere Hersteller werden unterstützt (am besten aber beim jeweiligen Hersteller auf dessen Site nach einem Diskmanager suchen).
Auf der Data Lifeguard Tools-Site [2] wird ein kompletter User-Guide [3] (in Englisch) für die Tools angeboten; die Bedienungsanleitung kann mit dem kostenlosen Acrobat-PDF-Reader [4] angeschaut und ausgedruckt werden.
Allgemein gilt Folgendes:
1.Eventuell kommt man gar nicht dazu, die Utilities zu installieren, der Rechner bootet erst gar nicht und stoppt bereits beim Erkennen der grossen Festplatte. In diesem Fall muss die Harddisk zuerst als 2-Gigabyte-Platte ins BIOS eingetragen werden. Manche Festplatten besitzen dafür einen Jumper. Somit wird dem Rechner vorgemacht, die Platte sei nur 2 Gbyte gross.
2. Sind mehrere Betriebssysteme auf dem Computer installiert und wurde zu diesem Zweck ein Bootmanager installiert, so kommt es zu Inkompatibilitäten. Weil die Bootmanager sich auch in den MBR (Master Boot Record) schreiben, wird dadurch der Diskmanager überschrieben. Wer unbedingt einen Bootmanager benötigt, kommt um ein BIOS-Update des Mainboards nicht herum.
3. Auf keinen Fall darf nach der Installation eines Diskmanagers das DOS-Programm Fdisk.exe mit der Option /mbr ausgeführt werden. Denn dabei wird ebenfalls der MBR überschrieben.



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